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Innovative Turnschuhproduktion: Adidas geht mit "Futurecraft 4D" neue Wege

Von Jan Schroder

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Neuartige Hightech-Verfahren sind in der Sportschuhbranche schon lange ein Thema. Einerseits erhoffen sich Unternehmen Prestigewinne, wenn sie mit innovativen Techniken glänzen können, andererseits können sie Fertigungsprozesse vereinfachen und Kundenwünsche gezielter erfüllen. Adidas hat nun den nächsten Fortschritt angekündigt: Beim Turnschuh „Futurecraft 4D“ soll eine neue Produktionsmethode zum Einsatz kommen, die einige Vorteile gegenüber herkömmlichen Verfahren hat.

Neues Produktionsverfahren setzt auf Harz statt Pulver

Grundlage des neuen Schuhmodells ist die Zusammenarbeit des Sportartiklers mit dem US-amerikanischen Unternehmen Carbon, das einen Fertigungsprozess entwickelt hat, bei dem Zwischensohlen aus speziellen lichtgehärteten Kunstharzen produziert werden. Dieses neue System namens Digital Light Synthesis ist nach Angaben von Adidas den bisherigen Methoden – also auch den zuletzt in der Branche so angesagten konventionellen pulverbasierten 3D-Druckverfahren – in einigen Punkten überlegen. Es ermögliche, „die Defizite konventioneller additiver Fertigungsmethoden (zum Beispiel 3D-Druck) zu eliminieren – wie etwa geringe Produktionsgeschwindigkeit und -skalierung, schlechte Oberflächenqualität sowie Farb- und Materialbeschränkungen“, heißt es in einer Mitteilung von Adidas. „Mit dem Einsatz der Digital Light Synthesis verabschiedet sich Adidas vom 3D-Druck und hebt die additive Fertigung in der Sportartikelbranche auf eine ganz neue Ebene mit einer nie da gewesenen Qualität im Bereich Sport-Performance“, erklärte das Unternehmen.

Adidas: „Digital Light Synthesis“ bietet viele Vorteile gegenüber konventionellen Produktionsmethoden

Die Notwendigkeit, Prototypen oder Gussformen zu erstellen, werde damit überflüssig. Ziel sei es, „exakt auf die Bedürfnisse eines jeden Athleten hinsichtlich Bewegung, Dämpfung, Stabilität und Komfort einzugehen“ und so „den ultimativen Laufschuh für jedermann zu entwickeln“, erläuterte Adidas. Grundlage der Produktion seien detaillierte Athletendaten, die auch individuelle Lösungen erlauben sollen: „Digital Light Synthesis ermöglicht Adidas, im höchsten Maß personalisierte Performance-Produkte in die Realität umzusetzen“, erklärte das Unternehmen.

„Neue Technologien haben mittlerweile zu Verbesserungen in fast allen Aspekten unseres Lebens geführt. Dennoch befolgt der Fertigungsprozess seit Urzeiten dieselben vier Schritte, die den Produktentwicklungsprozess ausmachen – Design, Prototyp, Werkzeug und Fertigung. Carbon hat das geändert, wir haben den Zyklus unterbrochen und den direkten Weg vom Design zur Fertigung geschaffen“, betonte Joseph DeSimone, der CEO und Mitgründer von Carbon. Mit der von seinem Unternehmen entwickelten Methode sei es nun möglich, „vorher unausführbare Designs zu entwickeln“.

In diesem Jahr sollen die ersten 5.000 Paare des innovativen Schuhs in den Handel kommen

Adidas will das Verfahren schon bald auch in großem Stil zum Einsatz bringen. „5.000 Paar Schuhe des ‚Futurecraft 4D’ werden im Herbst/Winter 2017 für den allgemeinen Verkauf im Einzelhandel zur Verfügung stehen. Eine Erweiterung des Angebots ist für die kommenden Saisons geplant“, kündigte das Unternehmen an. Bis Ende 2018 sollen mehr als 100.000 Paar Schuhe mit den neuartigen Zwischensohlen auf den Markt kommen.

„Mit Digital Light Synthesis setzen wir uns über die Grenzen der Vergangenheit hinweg und starten eine neue Ära für Design und Produktion in der Sportartikelindustrie“, erklärte Adidas-Vorstand Eric Liedtke. Dieses neue Zeitalter werde „durch Athletendaten und agile digitale Fertigungsprozesse bestimmt“. Dabei sind stete Fortschritte besonders gefragt. Daher will Adidas nun weiter mit dem strategischen Partner Carbon „an der Entwicklung neuer Materialien und Maschinen für künftige Innovationen arbeiten“.

Fotos: Adidas

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