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Israel: Knesset hält an Dresscode fest

Von Simone Preuss

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Das israelische Parlament hält an seiner Kleiderordnung fest. Dies wurde am Dienstag beschlossen, nachdem diese nach Protesten im Dezember infrage gestellt und ein Komitee zur Untersuchung derselben gebildet wurde.

Mitarbeiter mit als zu kurzen Röcken bestimmten Kleidungsstücken wurde im Dezember Zugang zur Knesset verwährt, was eine Welle von Protesten auslöste - „übertriebene Kniefreiheit“ nannten es die einen, „Keuschheitspolizei“ die anderen. Weibliche Abgeordnete witterten sexistische Beweggründe und machten auch auf andere Missstände wie sexuelle Belästigungen aufmerksam.

Am Dienstag gab die Knesset dann eine offizielle Erklärung heraus, in der es heißt: „Es wurde beschlossen, dass der Dresscode bestehen bleibt. Zur gleichen Zeit wurde beschlossen, einen Mechanismus zur Durchführung zu schaffen, der die Erteilung von Warnungen einschließt, bevor jemanden der Zutritt zu einem Gebäude verwehrt wird.“

Zwei Warnungen, dann wird zukünftig der Zugang verwehrt

Die israelische Tageszeitung Haaretz berichtete am Mittwoch, dass Mitarbeiter zunächst zwei Warnungen zu unangemessener Kleidung erhalten würden, bevor ihnen Eintritt verwehrt würde, sollte es einen dritten Anlass geben.

Die Kleiderordnung, auf die sich der neue Beschluss beruft, besteht schon seit einiger Zeit - seit Anfang der '80er Jahre etwa besteht Sandalen-Verbot - wurde aber im Dezember zum ersten Mal und ohne Vorwarnung durchgesetzt. Tank-Tops, Spagettiträger, kurz geschnittene Oberkleidung, kurze oder Dreiviertelhosen, zerrissene Hosen, T-Shirts mit politischen Slogans, kurze Röcke oder Kleider, Flip-Flops oder Pantoffeln sind demnach verboten.

„Das ist kein neuer Dresscode, sondern eher eine Überarbeitung eines bestehenden, der bereits vor mehreren Wochen die Runde machte. Sein Ziel ist es, so gut wie möglich, die in der Vergangenheit bestehende Ambiguität klarer zu gestalten – gleichzeitig jedoch Sensibilität zu zeigen und zu versuchen, die Gefühle unserer Besucher und Gäste nicht zu verletzen“, betonte Knesset-Sprecher Yotam Yakir im Dezember gegenüber der Times of Israel.

Die Regelung gilt nicht nur für Erwachsene und Abgeordnete, sondern auch für Jugendliche ab 14 Jahren und Besucher. Zudem ist das Sicherheitspersonal befugt, Abgeordnete am Betreten von Sitzungssäle zu hindern, wenn ihre Kleidung als „provokativ“ angesehen werden könnte.

Jetzt bleibt abzuwarten, ob die 33 weiblichen Knesset-Abgeordneten - die bislang höchste Anzahl von Frauen im Parlament - und Besucher das Minirock-Verbot sportlich nehmen oder nicht. Vielleicht eine Chance für Modemarken, einen Knesset-Look herauszugeben, komplett mit Maßband, um die angemesene Rock- oder Hosenlänge am Eingang gleich beweisen zu können?

Foto: Marc Tollas / pixelio.de
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