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Italien will alle Pelzfarmen verbieten und alle Nerzfarmen schließen

Von Simone Preuss

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Bild: Quartl / Wikipedia

Der Haushaltsausschuss des italienischen Senats stimmte am Dienstag für eine geänderte Fassung eines Zusatzantrags zum Haushaltsgesetz, der die Schließung der zehn verbleibenden Nerzfarmen des Landes innerhalb von sechs Monaten und ein dauerhaftes Verbot der Pelztierzucht in ganz Italien vorsieht. Der internationale Tierschutzbund (HSI) nannte diese Entwicklung einen „historischen Sieg“.

Konkret bedeutet der Zusatz ein sofortiges Verbot der Pelztierzucht, einschließlich Nerz, Fuchs, Marder und Chinchilla, und die Schließung aller aktiven Pelzfarmen in Italien bis zum 30. Juni 2022. Die betroffenen Betriebe sollen durch einen Fonds des Landwirtschaftsministeriums eine Entschädigung in Höhe von insgesamt 3 Millionen Euro im Jahr 2022 erhalten.

Abstimmung ist „historischer Sieg“ für Tierschutz in Italien

Die Abstimmung folgt auf Gespräche mit dem internationalen und europäischem Tierschutzbund, der in seinem jüngsten Bericht praktische und strategische Lösungen für die Schließung und Umwandlung von Pelzfarmen in alternative, humane und nachhaltige Unternehmen vorstellte.

„Dies ist ein historischer Sieg für den Tierschutz in Italien, und HSI/Europa ist sehr stolz darauf, dass unsere Strategie zur Umstellung von Pelzfarmen eine zentrale Rolle bei der Abschaffung dieser grausamen und gefährlichen Industrie in unserem Land gespielt hat. Es gibt ganz klare Gründe für die Schließung und das Verbot von Pelztierfarmen: wirtschaftliche, ökologische, gesundheitliche und natürlich tierschutzrelevante“, kommentierte HSI Italien-Direktorin Martina Pluda in einer Mitteilung. „Mit der heutigen Abstimmung wird anerkannt, dass die Zulassung der Massenzucht von Wildtieren für frivole Pelzmode ein Risiko für Tiere und Menschen darstellt, das nicht durch die begrenzten wirtschaftlichen Vorteile für eine kleine Minderheit von Menschen, die in dieser grausamen Industrie tätig sind, gerechtfertigt werden kann. Da so viele Designer:innen, der Einzelhandel und Verbrauchende auf Pelz verzichten, bietet die Umstellung der Pelzfarmen den Menschen eine nachhaltige Zukunft, die der Pelzhandel einfach nicht bieten kann“, fügte Pluda hinzu.

Obwohl die Entscheidung noch der endgültigen Zustimmung des Parlaments bedarf, wird erwartet, dass diese durchkommt und Italien das 16. europäische Land wird, das die Pelztierzucht verbietet. Viele italienische Luxusunternehmen wie Valentino, Armani, Gucci, Prada und Versace verzichten bereits auf Pelz.

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