Ivy & Oak: "Eröffnung des ersten Stores ist ein Meilenstein, dem bald weitere folgen werden"
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Caroline von Stieglitz gründete vor gerade einmal zwei Jahren ihr Label Ivy & Oak und hat es innerhalb dieser kurzen Zeit geschafft, mit dem bisher reinen Online-Unternehmen auf zwanzig Mitarbeiter anzuwachsen und in 28 Ländern verkauft zu werden. Keine schlechte Bilanz. Nun eröffnete im Mai der erste stationäre Laden in Berlin. FashionUnited sprach mit der Unternehmerin über ihre Marke, Kommunikationsstrategien und weitere Zukunftspläne.
Seit wann gibt es Ivy & Oak und wie wurde das Label gegründet?
Caroline von Stieglitz: Die Idee für Ivy & Oak entstand schon vor vielen Jahren, doch richtig mit der Planung begonnen habe ich vor zirka drei Jahren in meinem Wohnzimmer.
Wofür steht Ivy & Oak?
Ivy & Oak steht für Wachstum und Beständigkeit sowie Stabilität und Stärke. Die englischen Begriffe für Efeu und Eiche bilden symbolisch das Spannungsfeld in welchem wir uns bewegen –klare Linien, aber fließende Stoffe sowie klassische Schnitte mit Liebe zum Detail. Beide Begriffe sind bewusst aus der Natur gewählt um unseren Nachhaltigkeitsansatz zu verdeutlichen. Uns ist wichtig, dass Qualität und Design die kurzlebigen Zyklen der Fast Fashion überdauern. Unsere Kollektionen sind über mehrere Saisons tragbar und sollen fester Bestandteil der Garderobe unserer Kundinnen bleiben. Bei der Herstellung unserer Produkte achten wir auf höchste Qualitätsstandards und dass diese auch unseren ethischen Anforderungen entsprechen.
Welche Meilensteine hat das Unternehmen bisher zurückgelegt?
Nach dem Launch, der retrospektiv wohl für jedes Unternehmen der größte Meilenstein ist, haben wir es geschafft, innerhalb von nur zwei Jahren den Umsatz vom ersten zum zweiten Jahr mehr als zu verdreifachen. Wir haben das Team von zwei auf über 20 Mitarbeiter vergrößert, sind europaweit erhältlich und haben im Mai 2018 unseren ersten Offline Store in Berlin eröffnet. Wir sind unendlich stolz auf diese Entwicklung. Ivy & Oak ist zwar schnell, aber organisch gewachsen. Sprich, wir haben nicht einfach tausende Produkte auf den Markt geworfen, sondern halten unsere Kollektionen klein und ordern konservativ vor. Bei erhöhter Nachfrage produzieren wir nach.
Bisher gab es Ivy & Oak nur online, jetzt auch im Store in Berlin. Was hat Euch zu dem Schritt bewogen?
Der Erfolg des Onlineshops und die stetig wachsende Nachfrage haben uns darin bestärkt, ein Omni-Channel-Konzept zu starten, das es uns ermöglicht, Ivy & Oak für unsere Kundschaft erlebbarer zu machen. Wir wollen unsere Kundin kennenlernen und von ihr lernen.
Wie lange habt Ihr nach einem passenden Ladengeschäft gesucht und was hat Euch an diesem überzeugt?
Als kleines, wachstumsorientiertes Unternehmen werden bei uns Entscheidungen schnell getroffen. So fiel der Entschluss, den Store in der Münzstrasse zu eröffnen, relativ zügig, wenn auch wohlüberlegt. Die Größe des Stores ist überschaubar und ermöglicht es unseren Kundinnen, in Boutique-Atmosphäre Ivy & Oak besser kennenzulernen. Auch können wir einen anderen Service anbieten, als es uns Online bisher möglich war. Die Wichtigkeit der persönlichen Beratung sollte nicht unterschätzt werden.
Wer sind Eure typischen Kunden?
Unsere Kundin ist die moderne Frau, die mit beiden Beinen fest im Leben steht. Stil statt Trends. Sie bevorzugt feminine, zeitlose Looks und legt auf Design, Qualität und Nachhaltigkeit großen Wert.
Wie sind die Reaktionen auf das Label im Laden?
Absolut positiv – wir sind ganz überwältigt von der positiven Resonanz! Bereits beim Store Opening haben wir gespürt, wie glücklich unsere Kundinnen darüber sind, die Ivy & Oak Looks endlich direkt anfassen und anprobieren zu können sowie das Team hinter der Marke kennenzulernen.
Welche Styles werden besonders häufig gekauft und wie unterscheidet sich das im On- und Offline-Geschäft?
Wir haben vor kurzem unsere Leinen-Capsule Collection gelauncht. Passend zu den steigenden Temperaturen sind diese Styles bei unseren Kunden derzeit sehr beliebt. Anlassbezogene Kleider stehen ebenfalls gerade hoch im Kurs. Wir sind mitten in der Hochzeitssaison und als Gast oder Bridesmaid braucht man natürlich ebenfalls ein schickes Outfit. Besonders freuen wir uns über die gute Aufnahme unserer Bridal Kollektionen. Das Konzept ‚hochwertige Brautkleider zu erschwinglichen Preisen‘ kommt bei Ivy & Oak-Liebhaberinnern sehr gut an. Ein ‚All Time Favourite‘ offline und online sind auch unsere Mäntel – sei es der klassische Trenchcoat, ein leichter Sommermantel oder ein Wintercoat.
Wie bekannt ist die Marke bei der stationären Kundschaft?
Die Wurzeln von Ivy & Oak liegen in Berlin – die Marke wurde hier gegründet, das Office und auch der erste Store sind in Berlin. Ich bin in Berlin aufgewachsen und habe eine tiefe Verbundenheit zu der Stadt. Die Marke ist mittlerweile schon sehr bekannt in der Hauptstadt, vor allem bei Frauen zwischen 25 und 40.
Welche Ihr Werbe- und Marketingstrategie fahrt ihr, um noch bekannter zu werden?
Wir haben zu Beginn vollen Fokus auf das Produkt gelegt und fangen jetzt erst richtig mit Marketing an. Diesen Weg würden wir auch immer wieder so gehen, auch wenn der ein oder andere Experte sagen würden: Zuerst kommt die Marke, dann das Produkt. Wir sehen das ganz anders. Bei uns kommt ganz klar das Produkt zuerst und dann die Marke, denn, wenn man ein schlechtes Produkt hat, kann deine Marke noch so toll beworben werden, der Kunde wird nicht lange bleiben. Diese Strategie hat super funktioniert für uns, da unsere Kundin einfach einen anderen Anspruch hat. Jetzt haben wir ein tolles Produkt, was wir natürlich immer noch weiterentwickeln müssen, aber mit dem wir uns wohl fühlen. Nach zwei Jahren kann nun auch Marketing für uns richtig losgehen. Die Strategie entwickeln wir täglich weiter. Wir testen vorsichtig und schauen, was für uns funktioniert. Erst dann sind wir bereit, dafür auch mehr Geld auszugeben.
Wie verknüpft Ivy & Oak das On- und Offlinegeschäft?
Bei uns ist die Kundin zwar Offline im Laden, hat aber immer den direkten Bezug zu unserem Onlineshop. Wir haben iPads ausliegen, sodass die Kundschaft immer das volle Sortiment einsehen kann und die Möglichkeit hat, gemütlich im Laden zu sich nach Hause zu bestellen. Wir arbeiten gerade an vielen innovativen Ansätzen, die nun nach und nach in unserem ersten Store ausgetestet werden. Leider kann ich noch keine Details nennen. Aber wir launchen die Projekte sehr zeitnah.
Wie seht ihr die Zukunft des Handels mit Mode?
Die Zukunft des Handels mit Mode hängt sehr stark von Unternehmern ab, die mit frischen kreativen Ideen, dem Mut zur Innovation und neuen Strategien an den Handel herangehen. Wer nichts wagt, wird nichts gewinnen –wir entwickeln stets neue und eigene Wege.
Welche Pläne habt Ihr mit Ivy & Oak für die Zukunft?
Wir arbeiten konstant daran, ein noch nachhaltigeres Fundament für die Marke zu legen. Dabei steht zum Beispiel im Fokus, dass wir bei unseren Produktions- und Qualitätsstandards transparenter gegenüber unseren Kundinnen werden. Wir verfolgen weiterhin das Ziel vertikal zu wachsen und wollen das Omnichannel-Konzept ausbauen. Die Eröffnung des ersten Stores ist dabei ein erster Meilenstein, dem viele weitere ganz bald folgen werden.
Fotos: Ivy & Oak. 1 & 2 Store in Berlin; 3 & 4