Kein Leder mehr bei Ganni - stattdessen Alternative aus Weintrauben
Wird geladen...
Das dänische Modelabel Ganni will bis 2023 schrittweise auf Leder verzichten und nach und nach komplett aus dem Sortiment streichen. Und das, obwohl die Lammleder-Stücke eine der hochpreisigsten und profitabelsten Kategorien bei Ganni sind. Aber: „Der Verkauf von Lederprodukten ist zwar sehr profitabel, aber bald so veraltet wie das Rauchen im Fernsehen“, fasst Ganni-Gründer Nicolaj Reffstruph die Entscheidung zusammen.
Dafür ist die Kopenhagener Marke eine Partnerschaft mit dem italienischen Hersteller Vegea und bietet als Teil seiner Frühjahr/Sommer- Kollektion 2022 acht Paar Schuhe mit Vegea aus Weintrauben als Alternative zu herkömmlichem Leder an.
„Wir stellen die Verwendung von Leder bis 2023 vollständig ein, da es aufgrund der hohen Methanemissionen aus der Tierhaltung im Widerspruch zu unseren Bemühungen steht, unsere Auswirkungen zu minimieren. Die Einführung von Vegea, einer pflanzlichen Alternative, die aus landwirtschaftlichen Abfällen hergestellt wird, ist ein Schritt in Richtung einer verantwortungsvolleren Kollektion“, erklärt Reffstrup in einer Pressemitteilung.
Ganni hatte in der Vergangenheit Schwierigkeiten, Alternativen zu konventionellen Ledern zu finden, da es Qualitätsprobleme gab und die verfügbaren Materialien einen hohen Anteil an Plastik enthielten. Vegea wurde strengen Tests unterzogen und erfüllt die hohen Standards der Marke in Bezug auf Haltbarkeit und Design, während der Kunststoffanteil im Vergleich zu den Marktstandards relativ gering ist.
Vegea ist ein innovatives Material, bei dem Traubenschalen aus der Weinherstellung, Pflanzenöle und Naturfasern aus der Landwirtschaft verwendet werden. Die Verwendung von Reststoffen trägt dazu bei, dass Abfälle nicht auf Mülldeponien landen.
Bei dem REACH-konformen Produktionsprozess werden zudem keine giftigen Chemikalien, Schwermetalle oder andere gefährliche Lösungsmittel verwendet. Vegea hat außerdem einen hohen Anteil an pflanzlichen Inhaltsstoffen und besteht zu 55 Prozent aus einem Bio-Compound (Pflanzenöl und Trauben) und zu 45 Prozent aus dem Kunststoff Polyurethan (PU) auf Wasserbasis.
Ab Frühjahr/Sommer 2022 hat sich Ganni dazu verpflichtet, die Verwendung von Tierleder in der gesamten Konfektionskleidung einzustellen und arbeitet daran, konventionelles Leder auch bei Accessoires und Schuhen auslaufen zu lassen und die Verwendung von Tierleder bis 2023 vollständig zu beenden.