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Kreativität als Heilmittel: Vier Trends für SS26 nach Trendforscherin Christine Boland

Von Sylvana Lijbaart

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Mode
Chanel FS25, FIT FS25, Dries van Noten FS25. Credits: ©Launchmetrics/spotlight

Von politischen Diskussionen bis hin zu Nachhaltigkeitsthemen: Die Welt ist in Sorge. Diese Themen spiegeln sich auf vielfältige Weise in der Kunst- und Modewelt wider. Doch wie gehen diese Branchen mit solch brisanten Herausforderungen um? Laut der Trendforscherin Christine Boland steht die Modebranche vor einem Wandel, der von Heilung und Regeneration geprägt ist. „Es geht darum, Weisheit aus Traditionen zu schöpfen, Freude zu empfinden, Humor und Verspieltheit zuzulassen. Genau das brauchen wir in der heutigen Zeit so dringend“, erklärte sie während ihres Trend-Webinars „Design Language Sommer 2026“.

Boland präsentierte eine Trendanalyse, die Zärtlichkeit, Fröhlichkeit und rauen Charme für den Sommer 2026 vereint. Wie schon in ihrer Prognose für Herbst/Winter 2025 spielt die Vorstellungskraft dabei eine entscheidende Rolle. Ihre Visionen für die kommenden Trends lassen sich in vier zentrale Themen gliedern.

Christine Boland prognostiziert FS26 mit fließenden Formen und visueller Geborgenheit

Im Fokus ihrer Trendvorhersage, die sich auf Heilung und Regeneration konzentriert, steht die erste Trendbewegung: eine Welt voller fließender Formen. Dieser Trend wird von menschlichen Emotionen inspiriert und durch künstliche Intelligenz (KI) ergänzt. Runde Formen schaffen visuelle Geborgenheit.

In der Modewelt spiegelt sich dieser Trend in schlichten Kleidungsstücken wider, die auf den ersten Blick nicht revolutionär erscheinen. Doch ihr wahrer Wert liegt im handwerklichen Können, den vertrauten Stoffen und den sanft fließenden Formen. Plissees und Oversize-Silhouetten spielen eine wichtige Rolle, ebenso wie der Einsatz hochwertiger transparenter Stoffe. „Es geht darum, in ‚Quiet Luxury‘ zu investieren – ein visuelles Fest für die Augen, ohne Reizüberflutung“, fasst Boland zusammen.

Auf den Laufstegen haben die italienischen Label Max Mara und Anteprima diesen Trend bereits mit „Healing Aesthetics“ vorgestellt. Die Farbpalette umfasst Perlmutt- und Schattierungstöne, die durch vereinzelte kräftige Farbakzente ergänzt werden. Die Farbe Weiß nimmt dabei eine zentrale Rolle ein.

Max Mara FS25, Max Mara FS25, FIT FS25. Credits: ©Launchmetrics/spotlight
Anteprima FS25. Credits: ©Launchmetrics/spotlight

Schlichte Formen und raffinierte Ensembles für FS26

Ob politische Unruhen oder die Angst vor der globalen Erwärmung – der Mensch sehnt sich nach Ruhe. Doch wie können wir diese finden? Indem wir an dem festhalten, was sich bewährt hat. In der Kreativbranche greifen junge Designer:innen beispielsweise traditionelle Techniken auf und verleihen ihnen einen innovativen Touch. So entsteht pure Kunst – reduziert und ohne überflüssigen Schnickschnack. Wer sich in der Designwelt nicht auskennt, mag dies vielleicht als primitiv empfinden, doch das Gegenteil ist der Fall. Laut Boland handelt es sich um ein Thema, das schlichte Formen mit raffinierten Ensembles verbindet.

In der Mode zeigt sich dieser Ansatz in Kleidungsstücken mit Wickeloptik, hohen Schlitzen und geschicktem Layering. „Crafted Minimalism“ strahlt eine elegante Zurückhaltung aus, setzt dabei aber gelegentlich gezielte Statements. Das Thema greift altes Handwerk auf und interpretiert es neu. So widmet sich die französische Luxusmarke Hermès etwa den jahrhundertealten Flechttechniken und wandelt diese in Prints für moderne Kreationen um. Auch das italienische Label Roberto Cavalli und die britische Designerin Victoria Beckham setzen auf diesen Trend.

Die Farbpalette konzentriert sich vorwiegend auf dunkle Töne wie Dunkelrot, Dunkelbraun und Schwarz. Ergänzt werden diese durch Off-White sowie mattgoldene Nuancen, die manchmal ins Grünliche übergehen.

Hermès FS25, Roberto Cavalli FS25, Victoria Beckham FS25. Credits: ©Launchmetrics/spotlight
Alberta Ferretti FS25, Andreamo FS25, Michael Kors FS25. Credits: ©Launchmetrics/spotlight

Rebellische Märchenprinzessinnen und Bohemian Bandits

Femizide sind leider nach wie vor ein Thema, das regelmäßig die weltweiten Medien beschäftigt. Angesichts der aktuellen Umstände beschreibt Boland die Welt als eine Männerwelt. Doch das bedeutet keineswegs, dass Frauen sich zurückziehen – im Gegenteil: Sie werden die Dinge aufmischen. Im Trendthema „Reconsidered Romanticism“ begegnen uns rebellische Prinzessinnen, Piratenköniginnen und Bohemian Bandits. Weiblichkeit wird gefeiert, jedoch nicht mit biederen Outfits oder Barbie-ähnlichen Looks. Stattdessen setzen Frauen auf starke, ausdrucksstarke Stile, in denen auch die Märchenprinzessin ihren Platz findet.

Dieses Thema schöpft seine Inspiration aus der Zeit der Kapitäne, Schatztruhen und Uniformen. Es geht um Lebensfreude, Selbstbewusstsein und darum, Aufmerksamkeit zu erregen. Im Sommer 2026 werden wir deshalb viele skulpturale Formen sehen. Materialien wie Samt, Brokat und Stoffe mit Emblemen spielen dabei eine zentrale Rolle, ergänzt durch Details wie Knöpfe, Kragen und Rüschen. „Es wirkt fast so, als hätten sie direkt in eine Schatztruhe gegriffen“, beschreibt die Trendforscherin.

Dekonstruktion und Rekonstruktion stehen im Mittelpunkt, mit Outfits, die historische Uniformen neu interpretieren. Dabei werden gewöhnliche Stoffe in romantischen Pastelltönen verwendet. Auf den Laufstegen von Luxusmarken wie Chanel, Burberry und Loewe ist dieser Trend bereits zu sehen.

Who Decides War FS25, Loewe FS25, Chanel FS25. Credits: ©Launchmetrics/spotlight
Burberry FS25, Dries van Noten FS25, Rabanne FS25. Credits: ©Launchmetrics/spotlight

Auf der Suche nach Einzigartigkeit mit KI im Hinterkopf

Wenn es etwas gibt, bei dem die Zeit niemals stillsteht, dann ist es die künstliche Intelligenz. Heutzutage gibt es kaum noch Menschen oder Unternehmen, die nicht in irgendeiner Form davon Gebrauch machen. Auch in der Modewelt hat sich die Technologie längst tief verwurzelt. Obwohl sie viele Arbeitsprozesse erleichtert, zeigt sich noch nicht überall vollständige Akzeptanz. Laut Boland ist in der Designwelt eine kreative Gegenreaktion zu beobachten. Das Handwerk wird auf eine neue Probe gestellt, da KI die Herstellung von Dingen stark vereinfacht. Künstler:innen und Designer:innen sind daher zunehmend auf der Suche nach echter Einzigartigkeit.

Das bedeutet jedoch nicht, dass KI abgelehnt wird – im Gegenteil: Sie dient als Inspirationsquelle. Ikonische Kunstströmungen erleben ein Comeback und werden auf spannende Weise miteinander kombiniert. „Es mag aussehen, als wäre es von KI geschaffen, doch tatsächlich ist es das nicht“, erklärt Boland. Das Thema „Artistic Intelligence“ zeichnet sich durch einen surrealistischen Touch aus. Bei diesem Trend ist es entscheidend, dass die Handschrift der Schöpfer:innen klar erkennbar bleibt. Ein gelungenes Beispiel lieferte Dries van Noten. Das belgische Label vergrößert eine Blume bis ins Extreme und kreiert daraus einen Print, der einen animalischen Effekt erzeugt. Auch Labels wie Anrealage und CFCL greifen diesen Trend auf, indem sie die imaginativen Möglichkeiten der KI in Bezug auf Formen und Farben umsetzen.

Dries van Noten FS25. Credits: ©Launchmetrics/spotlight
Anrealage FS25, CFCL FS25. Credits: ©Launchmetrics/spotlight

Eines ist klar: Bolands Analyse lässt die Sonne in einer bewölkten Welt scheinen. Wer seine Vorstellungskraft voll ausschöpft, erkennt zahlreiche Möglichkeiten, zur Ruhe zu kommen, sich inspirieren zu lassen oder in einer angespannten Umgebung neuen Auftrieb zu gewinnen. Von fließenden Formen und raffinierten Ensembles bis hin zu Bohemian Bandits und animalischen Effekten – alles dreht sich um „Creactivism“, (Creation und Activism) den treffenden Titel von Bolands Präsentation. Wie setzen Sie die vier Trends um?

Interessiert an der Aufzeichnung des niederlänsichen Trend-Webinars von Christine Boland? Dann klicken Sie hier.

Dieser Artikel erschien zuvor auf Fashionunited.fr und wurde mithilfe von digitalen Tools übersetzt.

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