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Labels to watch: Drei Luxusmarken, die beweisen, wie modisch Nachhaltigkeit sein kann

Von Rachel Douglass

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Mode
Backstage bei MaisonCléo für HW23. Bild: Quentin Simon

Es gibt nur wenige Marken, die den Begriff der Nachhaltigkeit wirklich auf den Punkt bringen, aber einige machen ihre Bemühungen deutlich. Auf der Suche nach umweltbewussten Labels, die auch "trendige Mode" verkörpern, schwindet die Zahl jedoch deutlich. Dennoch gibt es einige wenige, denen es gelingt, sowohl Nachhaltigkeit als auch modisches Design in kuratierten Kollektionen und limitiert produzierten Kleidungsstücken zu vereinen. Einige dieser aufstrebenden Modemarken, die mit zirkulären Produktionsmethoden und durchdachten ethischen Strategien ein Zeichen im grünen Sektor setzen, stellt FashionUnited Ihnen hier vor.

Sonia Carrasco

Sonia Carrasco HW23. Bild: Sonia Carrasco

Die spanische Designerin Sonia Carrasco hat sich seit dem Launch ihrer Marke 2019 stets sehr offen über ihren Produktionsprozess geäußert und regelmäßig betont, wie wichtig Transparenz im Design ist. Ihr Know-how in Sachen Schneiderei und Handwerkskunst verdankt sie ihrer Zeit bei Alexander McQueen und Celine unter Phoebe Philo. Mit ihrem eigenen Label setzt Carrasco nun auf eine fortschrittliche Kreislaufwirtschaft und arbeitet mit einer Mischung aus recycelten, veganen und biologischen Stoffen sowie Restbeständen, die größtenteils handverlesen in Italien, Portugal und Spanien bezogen werden. Auch bei der Herstellung werden die Werte der Designerin deutlich. Sie arbeitet mit der Fundació Ared zusammen, einer spanischen Organisation, die Frauen aus dem Strafvollzug dabei hilft, Arbeit zu finden.

Die Bemühungen von Carrasco, bei der Produktion möglichst wenig Abfall zu produzieren, werden auch in der jüngsten Herbstkollektion der Marke deutlich. Für die "Sex and Crafts"-Kollektion arbeitete Sonia Carrasco mit dem Luxusgüterkonzern LVMH zusammen, um Stoffe von dessen Marken zu recyceln. Dabei wurde sowohl organische als auch recycelte Baumwolle verwendet. Gleichzeitig bot die Kollektion eine neue Perspektive auf die "Sexualisierung von Frauen in der Mode und in der Kunst", indem sie den Begriff des männlichen Blicks auf den Kopf stellte und neu definierte, was es bedeutet, eine sexualisierte Frau zu sein. Das Design spielte jedoch eine ebenso wichtige Rolle. Die Designerin wandte drei unterschiedliche Schnitttechniken an, um verschiedene Stile zu kreieren.

Sonia Carrasco HW23. Bild: Sonia Carrasco

Verkaufsstellen

Während Sonia Carrasco bei verschiedenen europäischen und US-amerikanischen Einzelhändler:innen erhältlich ist, ist die Marke vor allem in Asien präsent. In Thailand wird die Marke bei Exhibity Co in Bangkok geführt, während sie in Vietnam bei Labels erhältlich ist. In Japan ist Carrasco unter anderem in den Kaufhäusern Isetan, Pilgrim, Relume, Heliopole, Babylone und Visit For zu finden. In der westlichen Welt ist die Marke im Londoner Kaufhaus Selfridges, im Münchner Kaufhaus Ansary und in den US-amerikanischen Kaufhäusern Modiste und Curve präsent. Sonia Carrasco betreibt auch eine eigene E-Commerce-Plattform.

Preispunkt

Die Preise von Sonia Carrasco variieren je nach Kleidungsstück. Während die Oberteile im Durchschnitt 422 britische Pfund (etwa 481 Euro) kosten, liegen Hosen und Röcke in der Regel bei etwa 345 britische Pfund. Jacken und Blazer bewegen sich in einer höheren Preisklasse und kosten zwischen 692 britische Pfund und 1.357 britische Pfund, während die Kleider online für rund 850 britische Pfund zu haben sind.

MaisonCléo

Backstage bei MaisonCléo für HW23. Bild: Thomas Aulagner

Die französische Marke MaisonCléo wurde 2017 von Marie Dewet als Prêt-à-porter-Label mit dem Ziel gegründet, der boomenden Fast-Fashion-Industrie etwas entgegenzusetzen. Fünf Jahre später hat Dewet eine “Handmade-to-order-Brand" geschaffen, die Kleidungsstücke aus Restbeständen auf Bestellung anbietet. Jedes Kleidungsstück wird in dem Atelier der Marke in Nordfrankreich aus überschüssigen Materialien hergestellt, die aus den Resten französischer Couture-Häuser und Fabriken stammen. In dem Bemühen um vollständige Transparenz hat Dewet im vergangenen Jahr eine neue Initiative für MaisonCléo ins Leben gerufen. So stellt das Unternehmen nun Belege für Kleidungsstücke aus, auf denen die gesamten Produktionskosten aufgeführt sind – von den verwendeten Stoffen über die Marketingkosten bis hin zum Herstellungsprozess. Dadurch soll sichergestellt werden, dass die Kund:innen wissen, wie hoch die Gewinnmarge der Marke ist und welche Kosten mit dem Kauf ethisch hergestellter Kleidung verbunden sind.

Die jüngste Herbst-/Wintersaison 23 präsentierte MaisonCléo auf der Pariser Modewoche. Die 35 Looks der Kollektion wurden von der französischen Redewendung für Liebe auf den ersten Blick – "coup de foudre" – inspiriert, mit Stücken, die an den Funken zwischen zwei Menschen erinnern, die sich verlieben. Die Inspiration findet sich in den zahlreichen Herzen, sowohl in Gürtelschnallen als auch in übergroßen Stickereien, wieder. In dieser Saison hat die Marke auch einige ihrer charakteristischen Kleidungsstücke aufgefrischt, wie etwa Strickwaren mit aktualisierten Schnitten.

Backstage at MaisonCléo's HW23. Bild: Quentin Simon

Verkaufsstellen

MaisonCléo bietet Kleidung in limitierten Auflagen über die eigene Website an. Gelegentlich arbeitet die Marke allerdings auch mit Einzelhändler:innen zusammen, um exklusive Kollektionen auf den Markt zu bringen, die die umweltbewussten Werte des Unternehmens widerspiegeln. In der Vergangenheit hat MaisonCléo bereits mit Selfridges, Net-a-Porter und Opening Ceremony kooperiert. In den letzten Jahren wurde eine Partnerschaft mit Printemps Haussman und Centre Commercial für die Kollektionen der aktuellen Saison geschlossen.

Preispunkt

Bei der Gründung der Marke wollte Dewet Luxusartikel zu erschwinglichen Preisen anbieten. Dieser Wunsch wird in den Verkaufspreise von MaisonCléo widergespiegelt. Während Kleider zwischen 150 und 300 britische Pfund ( um die 170 bis 340 Euro) liegen, sind Oberteile und Strickwaren zu Preisen zwischen 150 und 250 britische Pfund erhältlich. Die Preise für Hosen, Shorts und Röcke variieren zwischen 140 und 520 britische Pfund. Auch die Jacken und Mäntel sind erschwinglich, wobei die niedrigsten Preise bei 160 britische Pfund und die höchsten bei etwa 520 britische Pfund liegen.

Rabôt

Rabôt - The Sur Dress, Tie Dye Capsule. Bild: Rabôt

Das von Designerin Jacqueline Rabot gegründete Label Rabôt setzt in erster Linie auf die Verwendung von lokal beschafften Vintage-Stoffen aus Restbeständen, die sich durch jede ihrer sorgfältig zusammengestellten Kollektionen ziehen. Die in Los Angeles ansässige Marke wurde während der Pandemie im Januar 2020 gegründet, was Rabot dazu zwang, remote zu arbeiten und die Produktion an eine Näherin in der Stadt auszulagern. Trotz allem haben die Hindernisse, die zu Beginn ihrer Reise auftraten, die Designerin dazu gebracht, ihre nachhaltigen Überzeugungen und ethischen Praktiken zu verdoppeln. Sie bietet weiterhin ‘Made-to-order’-Kollektionen an, die jeweils in kleinen Produktionsstätten hergestellt werden.

Die jüngste Kollektion von Rabôt, die ‘Tie Dye’-Kapsel, besteht aus sieben Modellen, darunter Oberteile, Kleider, ein Einteiler und Leggings. Jedes der Stücke wurde in Los Angeles entworfen und genäht. Verwendet werden Materialien aus der Region – größtenteils Polyester und Spandex. Ergänzend zur Kollektion nutzt die Marke ihre Plattform, um in Los Angeles ansässige weibliche Kreative – von Regisseurinnen bis hin zu bildenden Künstlerinnen – hervorzuheben. Über die sozialen Medien und ihre eigene Website teilen sie detaillierte Informationen über die jeweiligen Projekte. Jede Kreative wird in Fotoshootings in den neuesten Kollektionen der Marke abgelichtet.

Rabôt - The Mesh Mimi Cardi, Tie Dye Capsule. Bild: Rabôt

Verkaufsstellen

Derzeit hat Rabôt Vereinbarungen mit einer Reihe von Multimarken-Einzelhändler:innen in den USA, darunter Fred Segal in Kalifornien, Lisa Says Gah! und Isalis, sowie Assembly in New York und Felt in Illinois. In Europa ist Vasquiat, eine spanische Mitgliedschaftsbasierte Plattform für vorbestellbare Kollektionen, die einzige Verkaufsstelle der Marke.

Preispunkte

Die aktuelle Kollektion von Rabôt ist in einem moderaten Preissegment angesiedelt. Die beiden Oberteile der Kollektion liegen bei 185 und 215 US-Dollar (etwa 170 und 200 Euro), der Einteiler kostet ebenfalls 215 US-Dollar. Die Leggings sind mit 160 US-Dollar etwas preiswerter. Die drei Kleider der Marke liegen zwischen 250 und 395 US-Dollar. Neben der Kleidung hat Rabôt auch Accessoires im Angebot, darunter Seidentücher und Schlafmasken, die zwischen 30 und 100 US-Dollar kosten.

Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.uk.

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