Labels to Watch: Fünf innovative Modemarken der Istanbul Modest Fashion Week

Die Modest Fashion Week (MFW) by Think Fashion Co fand in diesem Jahr bereits zum neunten Mal statt und hat sich in dieser Zeit einen Namen gemacht. Die teils zweimal jährlich stattfindende Veranstaltung fing 2016 in Istanbul an und fand in den Folgejahren jeweils in London (2017), Jakarta (2018), Dubai (2017, 2019, 2021), Amsterdam (2019) und Riyadh (2022) statt.

Für Einzelhändler:innen ist sie eine wichtige Gelegenheit, die Vielseitigkeit von Modest Fashion zu entdecken. Schließlich ist der Markt noch lange nicht ausgeschöpft: Er soll Schätzungen zufolge von heute 235 Milliarden Euro in wenigen Jahren auf 437 Milliarden Euro anwachsen.


In diesem Jahr fanden die Modenschauen der modest Modemarken für Frühjahr/Sommer 2024 vom 25. bis 27. April wieder im historischen Veranstaltungsort Fişekhane in Istanbul statt, womit sich für die Pionierstadt der Kreis schloss. Unter dem Motto „A Unique Fashion Call for Solidarity“ gab es mehr als 30 Modenschauen von Labels aus Ländern wie Bangladesch, Indien, Indonesien, Iran, Kanada, Nigeria, Pakistan, Palästina, Serbien, Südafrika, USA, Vereinigte Arabische Emirate und natürlich der Türkei.

Darüber hinaus präsentierte die Istanbul Modest Fashion Week 2024 (IMFW 24) 29 Stände von Marken, 11 Podiumsdiskussionen, verschiedene Erlebnispunkte und eine kleine Kunstgalerie. FashionUnited hat die Modenschauen online mitverfolgt und stellt fünf inspirierende Modelabels - in alphabetischer Reihenfolge - von der IMFW24 vor.

Ahsannazir

Der pakistanische Designer Ahsan Nazir zog die Aufmerksamkeit des Publikums mit seiner weichen und femininen Kollektion auf sich, die verschiedene Rosatöne, Spitzen und Stickereien sowie lange, weite Kleider aus Satin umfasste. „Die Kollektion ist ein Muss für alle, die einen femininen Touch in ihrer Garderobe suchen“, so der Designer.

Während der Modenschau am Donnerstag, dem 25. April, präsentierte Nazir seine neueste Kollektion „Whispers of Lahore“, die von der architektonischen Schönheit Lahores inspiriert wurde. Eleganz und Modernität trafen in Form von Seide und zarten Stickereien aufeinander und sprachen diejenigen an, die einen Hauch von Romantik schätzen.

„Für mich liegt die Kraft und Stärke in der Romantik und Weiblichkeit. Ich mache Kleidung für Frauen, die sich wohl, stark und unabhängig fühlen. Angefangen habe ich in Lahore und San Francisco, und die Romantik und die Details sind die Inspiration, die ich von diesen Städten mitbringe. Aber immer mit der Eleganz und Leichtigkeit, die mich ausmacht. Es muss sich mühelos anfühlen“, kommentierte der Designer vor der Modenschau.

Citizens of the Word

Die US-amerikanische Marke Citizens of the World präsentierte ihre Frühjahr/Sommer-Kollektion voller leuchtender Farben und verspielter Designs am Freitag, dem 26. April. 


Die siebenteilige Kollektion besteht aus einem Hanley-Kleid, einem gerafften Kleid, einem Kimono, einem zweiteiligem Hosenset, Strandtüchern und Sarongs sowie einem einteiligen Badeanzug mit passendem Turban, womit Citizens of the World an seine Anfänge Bademode anspielte und die die Ankunft wärmerer Monate ankündigte. Alle Teile sind in drei Farben und den Größen XS bis XXL erhältlich.




Die Gründung von Citizens of the World wurde angetrieben von dem Wunsch, zeitgenössische Mode neu zu definieren. Inmitten der dynamischen Trendverschiebungen von Fast Fashion über High Fashion bis hin zu Street Styles erkannte Gründerin Sarah Shihadeh, dass ihre Kleidungsbedürfnisse nur unzureichend erfüllt wurden. „Meiner Meinung nach konzentriert sich Mode sehr auf künstlerischen Designs und Strukturen von Kleidungsstücken und hat dabei die grundlegende Essenz verloren“, findet Shihadeh.

Hukka Design

Das türkische Label Hukka Design präsentierte seine farbenfrohe Konfektionskollektion am Freitag, dem 26. April. Diese brachte leuchtende Rot-, Orange- und Blautöne zur Geltung sowie botanische Muster. 


Als Kontrast zu den farbenfrohen Kreationen lief die Social-Media-Content-Schöpferin Niki Shah in einem komplett schwarzen Look als Muse der Marke über den Laufsteg und hob sich damit von den anderen Models ab.

MRGD

Die Kollektion des ägyptischen Labels MRGD („Merged” ausgesprochen) war wahrscheinlich eine der vielseitigsten unter denen auf der Istanbul Modest Fashion Week. In einer exklusiven Modenschau am Freitag, dem 26. April, zeigte das Label verschiedene Silhouetten und Stile, darunter lange, lockere Alltagskleider, figurbetonte Abendkleider aus Satin und ein paar gewagte Silhouetten. 


Unifarben dominierten die Kollektion, aber man konnte auch einige Kleider mit Blumendruck finden. Der Schwerpunkt von MRGD liegt auf einzigartiger Handwerkskunst und hochwertigen Materialien, um zeitlose Designs zu entwerfen, die eine lange Lebensdauer haben.

Niharika Momtaz

Designerin Niharika Momtaz aus Bangladesch beeindruckte das Publikum bei ihrer Modenschau am Freitag, dem 26. April, mit einer Couture-Kollektion, die eine Vielzahl von Farben wie elektrischem Blau und Smaragdgrün sowie neutralen Farben, Pastelltöne und Weiß in femininen Silhouetten mit Kunstpelz und Glitzer beinhaltete.

Die neue umweltbewusste, nachhaltige, luxuriöse und vegane E-Studio Linie „1972 Conscious“ wurde ins Leben gerufen, um Produkte, die traditionelle Kunstformen widerspiegeln zu bewussten Verbraucher:innen zu bringen. „Wir wollten zeigen, wie jahrhundertealte Kunst in ein kühnes zeitgenössisches Design übersetzt werden kann, das perfekt zu moderner Mode passt“, heißt es von Niharika Momtaz zur nachhaltigen Luxuslinie.

Das Label hat sich zum Ziel gesetzt, dass alle Produkte bis 2035 aus recycelten oder anderen nachhaltig gewonnenen Materialien hergestellt werden sollen; 45 Prozent der verwendeten Materialien sind bereits nachhaltig. „Wir verwenden Garne aus Baumwolle, Leinen und nachhaltiger Seide sowie Abfälle von Bekleidungsfabriken um ohne Abfall zu weben. Außerdem verwenden wir wiederverwendbare Materialien wie alte Münzen, Messing, Kupfer, Silber, Gold und konfliktfreie Diamanten zur Herstellung von Schmuck“, erklärt das Label.