• Home
  • Nachrichten
  • Mode
  • Labels to Watch: Upcycling

Labels to Watch: Upcycling

Von Barbara Russ

Wird geladen...

Scroll down to read more
Mode
Bild: Vernisse

Upcycling ist im Herzen der Modeindustrie angekommen. Einige der beliebtesten Modelabels der Branche bauen Ihren Erfolg auf die Wiederverwertung von übriggebliebenen, nicht genutzten oder weggeworfenen Materialien. Hier stellen wir einige junge Labels vor, die sich dem Konzept des Upcyclings verschrieben haben.

Vernisse

Über Vernisse: „Vernisse ist eine Marke mit einer zeitlosen Seele und einer zeitgenössischen Einstellung. Eine moderne Eleganz, die die Liebe zu maßgeschneiderten Details, edlen Stoffen, Stickereien und einzigartigen Drucken bewahrt.“

Zielgruppe: „Vernisse spricht ein internationales Publikum an und baut schnell eine globale Gemeinschaft von starken und stolzen Frauen auf, die romantisch und tief verwurzelt sind. Die Zielgruppe ist sehr breit gefächert und reicht von sehr jungen Frauen, die bereits dazu erzogen sind, weniger, aber besser zu kaufen, bis hin zu älteren Frauen, die die Qualität und Tragbarkeit der Marke erkennen.“

Bild: Vernisse

Händler/Vertrieb: „Vernisse arbeitet mit einer b2b-Direktstrategie: Trunk Shows in ganz Italien und Europa und das Mailänder Atelier, wo die Kunden Zugang zum 'Made to Order'-Service haben. Zurzeit sind wir auf der Modes Portofino und haben gerade ein Frühlings-Pop-up im Rinascente Milano Duomo veranstaltet. Ab S/S23 präsentieren wir den Einkäufern unsere Kollektion offiziell während der Verkaufskampagne in Mailand.“

Märkte: „Unser erster Markt ist derzeit Italien, aber wir haben auch Kunden in Frankreich, Deutschland und den USA. Ab FW22 expandieren wir über einen wichtigen Luxuseinzelhändler auf den südasiatischen Markt.“

Bestseller: „Jede Vernisse-Kollektion wird mit einer langfristigen Strategie aufgebaut, wobei wir jede Saison neue Schlüsselstücke hinzufügen. Wir sind sehr stark bei Hemden, Kleidern und Röcken.“

Produktion: „Alle Kleidungsstücke werden von unseren fachkundigen Schneider:innen in der Nähe von Mailand liebevoll von Hand zugeschnitten und verarbeitet. Alles wird mit äußerster Sorgfalt hergestellt, sowohl innen als auch außen, und mit dem Gedanken an Langlebigkeit genäht. Wir verwenden hauptsächlich die wertvollsten Naturfasern von reiner Seide bis Wolle, von Samt bis Baumwolle und Leinen.“

Preispunkte: „Vernisse ist eine Luxusmarke. Die Hemden kosten zwischen 390 und 470 Euro. Die Kleider zwischen 600 und 1000 Euro.“

Kontakt: www.vernisse.it

Bild: Quinta Maso; Foto: Ninja Hanna

Quinta Maso

Über Quinta Maso: „Wir wollten dem Tuch, einem oft antiquierten und geschlechtsspezifischen Produkt, einen zeitgemäßen, nachhaltigen, geschlechtsneutralen und vor allem lustigen Aspekt verleihen. Und das ist es, was Quinta Maso ist.“

Zielgruppe: „Quinta Maso ist ein Land der virtuellen Sonnenuntergänge in Technicolour. Eine alternative Art, Vergnügen zu erleben. Seine Bewohner:innen sind buchstäblich alle, die einen Sinn für Humor haben. Oft sind das Menschen im Alter von 25-55 Jahren, mit mittlerem bis hohem Einkommen, die vor allem in Hauptstädten leben und sich für Mode, Kunst und Design interessieren. Sie teilen die gleichen Werte, wenn es um Slow Fashion und Investitionen in hochwertige Stücke und Handwerkskunst geht.“

Bild: Quinta Maso

Produktion: „Unsere erste Capsule-Kollektion besteht aus zehn verschiedenen Modellen, die im Norden Italiens aus ausschließlich natürlichen Fasern wie Seide und Baumwolle hergestellt werden. Bei Quinta Maso verfolgen wir eine Null-Abfall-Politik, die es uns ermöglicht, übrig gebliebene Stoffe, Muster oder Garne kreativ in fantasievolle neue Produkte umzusetzen, die in limitierter Auflage und in Zusammenarbeit mit jungen Kunstschaffenden verkauft werden.“

Verkaufspunkte: „Wir sind vor einem Jahr mit einem starken Fokus auf Online gestartet und bauen langsam Beziehungen zu Einzelhändlern wie Bassal in Barcelona, Studio 183 in Berlin, Lunch concept in Großbritannien und She Designed in Düsseldorf auf.“

Preispunkte: „Im Durchschnitt liegen die Preise bei 150 Euro, und reichen von 110 Euro bis 210 Euro.“

Bestseller: „La Linea, La Forma und unsere neuesten verzierten dünnen Tuchs sind unsere meistverkauften Tücher, und unsere beiden Zero-Waste-Handtaschen-Kollektionen waren innerhalb der ersten Tage nach ihrer Einführung ausverkauft.“

Kontakt: sales@quintamaso.com

Bild: Fateeva

Fateeva

Bevor sie ihr eigenes Label gründete, hat Elizaveta Fateeva für Labels wie Raf Simons, Jil Sander und Lanvin gearbeitet. Sie gründete Fateeva in Wien, während sie als Chefdesignerin für Herrenschuhe bei Lanvin in Paris arbeitete: „Ich wollte mein fundiertes Wissen und meine Erfahrung als Designerin und Produktentwicklerin nutzen und meine Vision in etwas Sinnvolles umsetzen. Dabei ging es mir weniger um die Quantität als um die Qualität des Produkts. Bei der Entwicklung von Fateeva und den Erfahrungen, die ich nach der Gründung meiner Marke gesammelt habe, wurde mir klar, dass unsere Generation neue Wege und Möglichkeiten finden muss, indem sie Alternativen findet, um Mode nachhaltiger zu gestalten und zu produzieren, anstatt nur darüber zu reden. Nach fünf Jahren der Entwicklung und des Aufbaus von Fateeva, den Höhen und Tiefen der Pandemie, habe ich neue Wege für das Design und die Herstellung von Kleidungsstücken und Accessoires gefunden, indem ich völlig unabhängig von externen Produktionen bin und nur mit überproduzierten Materialien arbeite, die ich in Italien auslagere.“

Bild: Stefanie Mooshammer, Fateeva Lookbook
Über Fateeva: „Fateeva ist eine Slow-Fashion-Marke, die sich auf das Entwerfen und Kreieren von Kleidungsstücken und Accessoires konzentriert, die ausschließlich aus nicht mehr benötigten Materialien, Leder und Stoffen sowie aus kleinen Resten hergestellt werden. Da wir nur mit Schneidern und kleinen Fabriken zusammenarbeiten, kontrollieren wir die gesamte Verwendung aller Materialien und stellen sicher, dass so viel wie möglich verwendet wird. Alle Stücke sind Unikate, die aufgrund der Verfügbarkeit der Materialien nicht reproduziert werden können. Mit Materialien, die übrig geblieben sind, übersehen wurden oder einfach in Vergessenheit geraten sind, entwickeln wir neue Wege und verwenden verschiedene Techniken, um aus etwas, das unattraktiv oder einfach veraltet erscheint, etwas Originelles zu machen.“

Zielgruppe: „Die Kundschaft von Fateeva sind Frauen und Männer, die langlebige Essentials, minimalistische Ästhetik, funktionelles Design und Handwerkskunst lieben. Wir erzählen die Geschichte jedes Kleidungsstücks, woher die Materialien kommen, wie sie hierher gelangen und warum wir sie auf diese Weise verwenden.“

Fachhändler und Vertriebsagenturen: „Fateeva verkauft aktuell nur online, da die Arbeit mit Deadstock-Materialien eine große Herausforderung darstellt. Die Menge der produzierten Stücke hängt von den Materialien und der Qualität ab und beträgt manchmal nicht mehr als fünf Teile Stoff/Farben.“

Bild: Stefanie Mooshammer, Fateeva Lookbook
Märkte: „Fateeva kann die Bestellungen an jeden Ort der Welt liefern. Wir haben Kunden in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Frankreich, den USA und Japan.“

Beststeller: „Während der Pandemie begann ich, mich auf die Arbeit mit den kleinen Stoffresten zu konzentrieren, die sich im Atelier angesammelt hatten. Ich entwickelte ein Muster, das drei Größen abdeckt, und fertigte "One Dress A Day" nur mit den Materialien an, die ich im Atelier hatte. Jeden Tag wurde eine neue Kombination von Stoffen, Farben und Mustern kreiert. Diese Linie wurde nicht nur zur meistverkauften Linie des Labels, sondern war auch ein großer Anstoß für das Label, mehr und mehr ausschließlich mit kleinen Materialresten zu arbeiten und für alle Linien der Marke nur noch Materialien aus dem Lagerbestand zu verwenden.“

Preispunkte: „Der Preis eines Stücks ist immer an die Materialien und die produzierten Mengen gebunden. Außerdem verhandeln wir immer den besten Preis für unsere Produzent:innen, da die meisten Details einzigartig sind und von privaten Schneider:innen angefertigt werden. Die Preise für Lederschuhe und Sneaker liegen bei 250-400 Euro pro Paar, für Kleider bei 450-1000 Euro und für Strickwaren bei 190-500 Euro.“

Kontakt: www.fateeva.net

Bild: Re49

Re49 Shoes

Über Re49 Shoes: „Es war im Jahr 1949, als Valentino Masolini begann, Stoffreste und ausrangierte Militäruniformen zu recyceln, um daraus Schuhe herzustellen. Heute verwendet sein Urenkel, Nicola Masolini, Stoffe, Sonnenschirme, Liegestühle und Segel für die Herstellung von Schuhen. So entstand in einem kleinen Dorf in der Region Friaul-Julisch Venetien Re49.”

Zielgruppe: „Unsere wichtigsten Kunden suchen nach Möglichkeiten, Nachhaltigkeit in alle Aspekte ihres täglichen Lebens einzubeziehen. Sie sind sich der Auswirkungen bewusst, die die Modeindustrie auf die Umwelt haben kann. Und sie sind auch bereit, etwas mehr für Kleidung und Accessoires zu bezahlen, die von Unternehmen hergestellt wurden, die versuchen, etwas zu verändern und durch ethische und nachhaltige Geschäftspraktiken auf eine nachhaltigere Zukunft hinzuarbeiten.“

Produktion: Im vergangenen Jahr stellte Nicola Masolini die traditionelle Lederschuhproduktion des Familienunternehmen auf ein Kreislaufmodell um. Die Schuhe werden weiterhin in der Provinz Udine, in der italienischen Region Friuli Venezia Giulia hergestellt, aber aus tierfreien, recycelten Materialien. Die Sohlen bestehen aus recycelten Reifen, die Oberstoffe findet Masolini an den Stränden Italiens: Segel, Spinnaker, Sonnenschirme bekommen so ein zweites Leben und hauchen den Sneakern ein Gefühl von Meer und Urlaub ein. Alle Schuhe von Re49 enthalten außerdem einen Mikrochip, mit dem via Blockchain-Technologie die Herkunft der Materialien nachverfolgt werden kann. Für Masolini ist es auch vorstellbar, aus recycelten Stoffen, die nur limitiert verfügbar sind, exklusive Serien für Retailpartner zu fertigen.

Bild: Re49

Verkaufspunkte: „Wir arbeiten noch an unserem internationalen Vertriebsnetz, neue Verkaufsstellen werden bis Oktober feststehen. Zurzeit werden Re49-Schuhe vor allem online und in ausgewählten Boutiquen in Italien und den USA verkauft. Unter ihnen: Ireri in Florenz, Max in Kitzbühl oder Lovitactive in Dallas.“

Preispunkte: Sneakers 269 Euro, Stiefel 299 Euro

Bestseller: Sail Lifestyle Sneaker in weiß, Mare Lifestyle Sneaker in blau, rot, grün, Sail Spin Tech Boots

Kontakt: info@re49.it

Dieser Beitrag entstand mithilfe von Weixin Zha.

FATEEVA
Label to Watch
Quinta Maso
RE49
Spotlight
Upcycling
Vernisse