Leder aus Pilzen: Ecovative sammelt 60 Millionen US-Dollar in Finanzierungsrunde ein
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Die nächste Lederjacke, die Sie kaufen, könnte aus Pilzen hergestellt worden sein. Lederalternativen, insbesondere auf pflanzlicher Basis, waren bisher eher Gegenstand von Laborstudien als von groß angelegten Bekleidungsproduktionen. Das könnte sich nun ändern, denn das Myzel-Technologieunternehmen Ecovative hat sich in einer neuen Finanzierungsrunde 60 Millionen US-Dollar (etwa 50 Millionen. Euro) gesichert, um besser und schneller Pilzleder zu züchten, und das im großem Maßstab.
Die Finanzierungsrunde, die Ecovatives Gesamtkapital auf 100 Millionen US-Dollar erhöht, ermöglicht es dem das Unternehmen, maßgeschneiderte Lösungen für branchenführende Marken zu entwickeln, die ihr nachhaltiges Profil in allen vertikalen und geografischen Bereichen verbessern wollen.
Skalierung von nachhaltigem Leder und Alternativen zu tierischen Produkten
Ecovative baut auf mehr als ein Jahrzehnt Erfahrung in der Produktion von Myzelmaterialien für Partner in Nordamerika, Europa und Asien auf. Laut dem Unternehmen werde die Finanzierung die nächste Generation seiner Myzelium-Forschung sowie eine weitere Verzehnfachung der Produktionskapazitäten unterstützen.
Myzelium, die Wurzelstruktur von Pilzen, hat eine einzigartige Biologie, die genutzt werden kann, um Materialien zu züchten, die sich selbst zu komplexen, vollständig geformten Strukturen zusammensetzen. Mit Hilfe von firmeneigenen Bioreaktoren und Arbeitsabläufen produziert Ecovative leistungsstarke und umweltfreundliche Produkte für die Textil-, Lebensmittel- und Verpackungsindustrie. „Myzelium ist ein einzigartiges Material, das andere nachhaltige Alternativen in so unterschiedlichen Branchen wie Mode und Lebensmittel übertrifft“, sagte Evan Lodes, Partner bei der Senator Investment Group und Vorstandsmitglied von Ecovative. „Ecovative hat Pionierarbeit auf dem Gebiet der Myzel-Materialien geleistet und in die Forschung und Entwicklung investiert, die notwendig ist, um sie in dem Umfang und zu den Kosten zu liefern, die erforderlich sind, um einen wirksamen Impact zu erzielen.“
„Die Nachfrage nach neuen Biomaterialien in der Modeindustrie, wie beispielsweise Myzel, übersteigt bei weitem das aktuelle Angebot. Ecovative geht diese Herausforderung an und hat sich verpflichtet, eine Plattform der nächsten Generation zu bauen, die Myzel in großem Maßstab produzieren kann“, sagt Katrin Ley, Geschäftsführerin von Fashion For Good.
Branchenübergreifend erforschen Marken den Einsatz von Biomaterialien, um ihr Nachhaltigkeitsprofil zu verbessern, aber es bleibt nach wie vor eine Herausforderung, Hochleistungsmaterialien zu finden, die in industriellem Maßstab produziert werden können. Ecovative hat seine AirMycelium-Produktionsplattform entwickelt, um Myzel in industriellem Maßstab zu produzieren, und vor kurzem eine neue Produktionskapazität von 100.000 Pfund pro Jahr aktiviert, um die wachsende Nachfrage von Partnern – von Verpackungslieferanten bis hin zu Gerbereien – nach maßgeschneiderten Myzellösungen zu bedienen.
„Ecovatives tiefgreifende Erfahrung mit Pilzen hat eine Entdeckungsplattform mit hohem Durchsatz ermöglicht, die Lösungen hervorbringt, die durch eine neue Bioproduktionstechnologie skalieren", sagte Shally Shanker, Gründerin und Managing Partner von AiiM Partners. „Dies wird eine Schlüsselrolle bei der Lösung, oder der Beschleunigung von Lösungen, von substanziellen Problemen wie Klimaemissionen und giftigen Materialabfällen spielen.“
„Die heutige Investition in unsere Mycelium Foundry der nächsten Generation wird unmittelbare Ergebnisse für unser Unternehmen und den Planeten liefern“, sagte Eben Bayer, CEO und Mitgründer von Ecovative. „Wir können eine Erfolgsbilanz bei der Skalierung und Auslieferung von Myzelium-basierten Produkten vorweisen. Dieses Wachstum wird unseren Einsatz dieser wichtigen Lösungen in größerem Maßstab und in mehr Branchen beschleunigen.“
Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ
Bild: Ecovative