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Li Edelkoort-Kommentar über „Geschwindigkeit und Gier“ der Branche und neuen Masterstudiengang „Farm to Fabric to Fashion“

Von Don-Alvin Adegeest

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Mode

Bild: Li Edelkoort via Polimoda

Modeveteranin Lidewij Edelkoort hat einen Kommentar für die Zeitschrift Business of Fashion verfasst, in dem sie das Geschäftsmodell der Branche mit Überproduktion, Überkonsum und mittelmäßigen Produkten in Frage stellt.

Sie fordert eine Neuausrichtung des Geschäftsmodells der Modebranche und echten Wandel auf Bildungsebene, wo der nächsten Generation von Studierenden der Wert von Fasern statt reinem Marketing vermittelt wird, ebenso der Wert von Textilien und natürlichen Prozessen gegenüber 3-D-Rendering, und von reinem Schaffen mit qualitativer Absicht.

„Wir glauben, dass wir, um Modedesign zu verstehen, den Ursprung der Kleidung lehren müssen, der auf dem Bauernhof und im Wald zu finden ist. Wir wissen, dass die regenerative Land- und Forstwirtschaft eine Zukunft hat, in der Marken von Anfang an in die Herstellung ihrer Produkte eingebunden und für alternative Anbaupflanzen, eine humane Behandlung der Tiere und eine maßvolle Zellulose- und Algenproduktion verantwortlich sind. Einige Modehäuser stellen sich bereits dieser Verantwortung“, erklärt Edelkoort.

Edelkoort, die in diesem Herbst bei Polimoda das neue pädagogische Masterprogramm „From Farm to Fabric to Fashion“ starten wird, sagt, dass ein Bewusstsein für das Leben wesentlich sei, das „Materialien ebenso wie Tieren, Pflanzen und Menschen Rechte gibt“.

In Edelkoorts Essay „A Declaration of Change: Radikale Metamorphose“ ist die niederländische Prognostikerin der Meinung, dass junge Menschen den Wandel anführen müssen, angefangen bei ihrer eigenen Ausbildung, um eine neue Art des Denkens über - und des Designs - von Mode herauszubilden.

„Das Bildungswesen hat weitgehend zum Niedergang der Mode beigetragen, indem es Fakultäten für Textildesign geschlossen, Stoffkenntnisse vernachlässigt und virtuelles Skizzieren anstelle von Drapieren und Mustererstellung gefördert hat. Deshalb müssen wir das System umgestalten und ein radikal neues Ausbildungsmodell einführen. Es basiert auf den Textilursprüngen und ihrer Affinität zur Mode“, erklärt Edelkoort in ihrer „Declaration“.

Mode ist eine Ware

„Modedesign ist zu einer Ware geworden, der es nicht um die verwendeten Stoffe geht, solange es genug Materialvolumen gibt, um Geldvolumen zu schaffen. Dies hat zu einer begrenzten Auswahl an Denim, Fleece, Jersey und Flanell führt, mit gelegentlichen Blumen, Pailletten oder Fotos, die das Gleiche neu aussehen lassen. Deshalb ist das Modedesign ein Auslaufmodell, leidet unter Überproduktion und Unterkreativität, was zu einem Markt führt, der mit opportunistischen Drops und Kollaborationen gesättigt ist, die den völligen Mangel an Integrität und Initiative kaschieren, wo die sporadische Verwendung eines Jacquards über Nacht zur TikTok-Sensation wird. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem wir nicht mehr von Mode sprechen können und Ware einfach als Kleidung bezeichnen müssen”, sagt Edelkoort in ihrer Stellungnahme.

„Die Ausbildung ist von Natur aus auf die Zukunft ausgerichtet. Unsere Aufgabe ist es, solide Grundlagen zu schaffen, damit das gesamte Modesystem um uns herum wachsen und sich entwickeln kann. Gemeinsam mit Lidewij Edelkoort wollen wir neue Wege beschreiten, die ehrgeizig und revolutionär zugleich sind und die handwerkliche Tradition der Toskana mit einem experimentellen und wissenschaftlichen Ansatz verbindet. Modedesign muss den Drang zur Erneuerung wiederentdecken, ausgehend von der Forschung und der Kenntnis von Techniken, Materialien und Stoffen, die die Innovation mit einem anthropologischen und kulturellen Ansatz inspirieren”, kommentiert Polimoda-Direktor Massimiliano Giornetti.

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.

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