Marni, Casablanca und Peter Do: Pariser Modewoche SS24 begrüßt Neuzugänge
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Angesichts des bevorstehenden Beginns der Modewochen haben die Verbände der einzelnen Modehauptstädte damit begonnen, ihre offiziellen Programme zu veröffentlichen, die einen Einblick in das geben, was man von dem jeweiligen Standort erwarten kann. Paris wird offenbar von Neuzugängen angeführt, die das Programm der französischen Modewoche für die Saison dominieren.
Das von der Fédération de la Haute Couture et de la Mode (FHCM) veröffentlichte vorläufige Programm läuft vom 25. September bis 3. Oktober und umfasst 67 Modenschauen und 41 Präsentationen mit insgesamt 108 Teilnehmer:innen. Während die üblichen Branchengrößen - Christian Dior, Saint Laurent und Balmain - Paris weiterhin mit ihrer Anwesenheit beehren, gibt es eine Reihe bemerkenswerter Rückkehrer:innen, die die Modewoche zuvor ausgelassen hatten.
Das belgische Label Maison Margiela und das südkoreanische Unternehmen Kimhēkim gehören zu denjenigen, die wieder aufgetaucht sind, ebenso wie Carven. Die französische Marke kehrt nach einer fünfjährigen Pause nach Paris zurück und wird die erste Kollektion von Kreativdirektorin Louise Trotter zeigen, die diese Aufgabe im Februar übernommen hat, nachdem sie vier Jahre lang in derselben Position bei Lacoste tätig war. Auch Mugler ist wieder dabei, wird sich aber laut WWD subtil von seiner „See now, Buy now“-Strategie der vergangenen Jahre verabschieden.
Mugler, Maison Margiela und Carven kehren nach Paris zurück
Obwohl die Rückkehr dieser Marken auf ein großes Ereignis hindeutet, sind es die Newcomer, die in dieser Saison für Gesprächsstoff sorgen. Die niederländische Marke Duran Lantink, die belgische Designerin Marie Adam-Leenaerdt und der Brite Kiko Kostadinov gehören zu den Marken, die auf dem Laufsteg zeigen, während das chinesische Label Caroline Hú, der australische Designer Christopher Esber, das italienische Unternehmen Quira und das spanische Label Paloma Wool Präsentationen organisieren.
Auch Marni wird seine ersten Schritte auf dem Laufsteg in Paris machen. Die Veranstaltung der italienischen Marke ist eine Fortsetzung des Konzepts der Wanderschauen, das von Kreativdirektor Francesco Risso im Jahr 2021 ins Leben gerufen wurde. So veranstaltete das Haus seitdem Modenschauen in Tokio und New York. Die Show in Paris ist die dritte einer vierteiligen Serie, so Risso, der gegenüber WWD im vergangenen Jahr erklärte, dass er für die letzte Iteration des Konzepts auch eine Rückkehr nach Mailand in Erwägung ziehe.
Der New Yorker Designer Peter Do ist ein weiterer neuer Name auf der Liste. Letztes Jahr wagte die US-amerikanische Marke zum ersten Mal den Schritt in die Herrenmode, nachdem sie sich ein solides Fundament in der Damenmode geschaffen hatte. Do wird in Paris auftreten, nachdem seine erste Kollektion für Helmut Lang im September auf der New York Fashion Week gezeigt wurde.
Die französische Marke Casablanca ist ein weiterer Neuzugang zum Pariser Programm, womit die Marke zum ersten Mal von der Herrenmode abweicht. In einer Mitteilung erklärte Kreativdirektor Charaf Tajer, dass die Herrenmode zwar ein Kernbestandteil der DNA von Casablanca bleibe, aber„die Damenmode-Kategorie eine natürliche Entwicklung“ sei. Die Marke wird daher sowohl Herren- als auch Damenmode auf dem Pariser Laufsteg präsentieren, was sie als „ein neues und aufregendes Kapitel für die Marke“ bezeichnete.
Der australische Designer Christopher Esber wird in dieser Saison ebenfalls sein Paris-Debüt geben, nachdem er bereits in den vergangenen Jahren auf der New York Fashion Week dabei war, bevor er zu einer festen Größe auf der australischen Modewoche wurde. Esber hat sich seit der Gründung seiner gleichnamigen Marke im Jahr 2010 einen gewissen Status erarbeitet und wurde bereits mit dem L'Oréal National Designer Award, dem regionalen Woolmark Prize und Vogue Italias „Most Talented Designer Award for Australia-Pacific“ ausgezeichnet. In diesem Jahr wurde die Marke auch als Designer des Jahres für den Australian Fashion Laureate nominiert.
No-shows: Ester Manas und Off White
Es gibt jedoch einige bekannte Namen, die im Progamm fehlen. Dazu gehört Ester Manas. Die Gründer:innen Ester Manas und Balthazar Delepierre erklärten in einem Instagram-Post, dass die „strategische Pause“ eine „Verpflichtung zu Investitionen in die Zukunft“ widerspiegele. Das Duo, das den Sonderpreis der Andam Fashion Awards 2023 erhielt, sagte weiter: „Indem wir die Laufstege meiden, unterstreichen wir auch unser unerschütterliches Engagement, uns die Zeit zu nehmen, die wir brauchen, um nachhaltige Kollektionen und Produkte zu entwickeln.“ Die Marke wendet sich nun einer erweiterten Kollektion für März 2024 zu.
Off White fehlt ebenfalls, doch der Grund dafür wurde noch nicht bekannt gegeben. Die Marke, die ursprünglich von Virgil Abloh geleitet wurde, ernannte Ibrahim Kamara im Mai 2022 zum Nachfolger des verstorbenen Designers und beauftragte ihn, Ablohs Vision weiterzuführen. Ein Wechsel bei dem Label wurde auch im Juni dieses Jahres deutlich, als Cristiano Fagnani zum neuen CEO ernannt wurde und damit die Nachfolge von New Guards Group-Mitbegründer Davide De Giglio antrat.
Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.