Menswear in Mailand: Prada und Armani zwischen Zivilisation und Natur

Der Kontrast zwischen dem Büroalltag und dem Tapetenwechsel, den die Natur bietet, ist das Leitmotiv der neuen Herrenkollektion, die am Sonntag in Mailand von der emblematischen Stilistin Miuccia Prada vorgestellt wurde.

Der Höhepunkt des dritten Tages der Mailänder Männermodewoche, bei dem minimalistische Eleganz mit einem Hauch von Farbe verschönert wurde, fand in der Prada Foundation auf einem gläsernen Boden statt, der eine herbstliche, mit gelben Blättern übersäte Landschaft zeigte, während die Gäste auf Bürostühlen saßen.

Triste graue, camelfarbene und schwarze Geschäftsanzüge werden durch kleine Funken der Fantasie aufgepeppt,wie durch Beanies in Lila, Knallrot und Apfelgrün oder auffällige Sandalen. Auch schmale einfarbige Krawatten feiern bei Prada ein Comeback.

Das Thema "Erneuerung und Veränderung, wie die Natur (und) natürliche Rhythmen", hat die Herbst-Winter-Kollektion 2023/24 inspiriert, so Raf Simons, der Creative Co-Director von Prada. „Das Büro und die Natur, drinnen und draußen, die instinktive Veränderung der Menschen, die sich von einer Sphäre zur anderen bewegen”, spiegeln sich in der Kleidung wider.

Der Körperbau des Prada-Mannes ist schlank und raffiniert, die engen Hemden werden in die Hosen gesteckt, der gesamte Look wird durch kühne, breite Gürtel akzentuiert.

Die Kollektion setzt auf traditionellen Chic, mit breitschultrigen Jacken aus Tweed oder Leder, Rollkragenpullovern und weichen Strickjacken.Passende Hemden und gerade geschnittene Hosen in Schwarz, Grau und Blassrosa liegen unter bauschigen Bomberjacken und Winterparkas. Dazu gibt es lockere zweireihige Goldmäntel.

Armanis Leuchtturm

Am Samstag war Giorgio Armani an der Reihe und stellte seine Emporio-Linie vor, bei der Abenteuer und Wagemut die Hauptthemen einer Konfektionskollektion sind, die sich an eine junge, trendige Kundschaft richtet.

Die Modebegeisterten tauchten in die Welt der Seeleute ein, als die Models im Schein eines Leuchtturms und untermalt vom Rauschen der Wellen vorfuhren.

„Ich habe nie einen Hehl aus meiner Liebe zum Meer gemacht, dem Symbol für Freiheit und Abenteuer”, sagte Giorgio Armani. „In diesem Jahr habe ich an die Überquerung des Atlantiks gedacht und an die Boote, die ihn überquert haben.”

Es ist eine Kollektion aus weichen und fließenden Materialien mit weiten Hosen, langen Ledermänteln und Jacken mit breiten Schultern, aber auch Matrosenmützen, Overalls und übergroßen Gummishirts.

Ein ähnliches maritimes Thema gab es bei der Damenmode, mit langen bestickten Mänteln über passenden Mini-Shorts und Tops, ergänzt durch ein Paar Stiefel.(AFP)