Met Ams: Eine Metaverse-Konferenz, die die Web3-Welt diversifizieren will
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Letzte Woche fand die neue Metaverse-Konferenz Met Ams statt, die als Plattform dient, um die digitale Welt einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Das Konzept für die Veranstaltung entstand im Dezember 2021 und wurde von den Mitgründer:innen Anne Sophie Erbé, Peter Meere, Edmund Howard und Rik Woldring über einen Zeitraum von sechs Monaten ausgearbeitet. Am Ende war die Veranstaltung ausverkauft und bereitete sich darauf vor, an vier Tagen 1.500 internationale Besucher zu empfangen. Die Idee entstand ursprünglich aus dem Interesse, ein digitales Kunstfestival zu entwickeln, etwas, das der jungen Generation in Europa fehlte, sagte Erbé im Gespräch mit FashionUnited. „Wir wollten eine Konferenz veranstalten, die sich stark auf Kunst und Kreativität konzentriert und den Raum von einem kulturellen Standpunkt aus betrachtet", fügte sie hinzu.
Die Veranstaltung selbst fand im Gashouder Westergas statt, einem Veranstaltungsort im Herzen von Amsterdam. Das beeindruckende Gebäude, in dem häufig Musikfestivals und Großveranstaltungen stattfinden, war vom 14. bis 17. Juni Veranstaltungsort für die über 100 Redner:innen, Aussteller:innen und Vordenker:innen von Met Ams. Die Räumlichkeiten wurden zur Hälfte als Ausstellungsraum, in dem die Besucher:innen Virtual-Reality-Geräte ausprobieren, Kunstwerke aus NFTs betrachten und mehr über die Aussteller erfahren konnten, genutzt. Die andere Hälfte diente als Konferenzraum, der mit einer auffälligen Einrichtung und ebenso auffälliger Musik ausgestattet war.
„Wir haben die Idee für ein Festival entwickelt, bei dem das Metaverse und die Realität aufeinandertreffen", sagt Erbé und fügt hinzu, dass Amsterdam aufgrund seiner Lage in Europa und seiner Position als Kultur- und Technologiezentrum der perfekte Ort sei. „Unser Ziel war es, ein wirklich immersives, realitätsnahes Ereignis zu schaffen, insbesondere nach den Jahren der Pandemie. Wir wollten wirklich eine Verbindung zu den Menschen im wirklichen Leben herstellen und Spaß daran haben."
Diversifizierung eines männlich geprägten Umfelds
Die Veranstaltung legte großen Wert auf die Diversifizierung des Web3- und des Metaverse – Bereiche, die oft von Männern dominiert sind und in dem die notwendigen weiblichen Stimmen fehlen. Den Veranstaltern zufolge lag der Frauenanteil bei dieser Veranstaltung bei etwa 39 Prozent, was in dieser Branche eher ungewöhnlich ist. Dazu trug auch die bemerkenswerte Präsenz von Rednerinnen auf der Bühne bei, darunter Lisa Mayer, CEO und Mitgründerin der von Frauen geführten Web3-Plattform Boss Beauties, und die in Indien lebende Künstlerin Laya Mathikshara, die im Alter von 14 Jahren mehrere Millionen US-Dollar mit dem Verkauf von NFTs verdient hat. Auch Student:innen wurden zur Teilnahme ermutigt, und zwar durch vergünstigte Tickets und Möglichkeiten zur freiwilligen Mitarbeit, die ihnen die Teilnahme erleichterten.
„Wir wollten den Schwerpunkt auf Inklusivität und Vielfalt legen und sicherstellen, dass sich jeder willkommen und sicher fühlt, über das zu sprechen, was er möchte", sagte Erbé. „Wir wollten nicht nur eine weitere Tech-Konferenz sein. Wir wollten mehr und mehr Menschen in diesen Bereich einbeziehen, also nicht nur Technologie-Versierte und NFT-Enthusiasten, sondern auch diejenigen, die einfach nur interessiert sind und mehr erfahren wollen. Die Vielfalt der Teilnehmer:innen war definitiv beabsichtigt."
In den Vorträgen und Podiumsdiskussionen, die an zwei Tagen stattfanden, ging es auch darum, das Thema des Metaverse einem breiteren Publikum zugänglich zu machen, wobei verschiedene Branchen wie Musik, Sport und Kunst einbezogen wurden. Auch die Mode war ein viel diskutiertes Thema, mit Beiträgen von Jürgen Alker, Leiter des NFT-Studios bei Highsnobiety, dem Dozenten der Amsterdam Fashion Academy, Giancarlo Pazzanese, und Kerry Murphy, Gründerin und CEO der digitalen Modeplattform The Fabricant.
Auch bei den Aussteller:innen gab es eine große Vielfalt: von denen, die ihre eigenen Open-World-Plattformen vorstellten, bis zu denen, die entweder Avatare, Bildungsmaßnahmen oder Immobilien für die digitalen Welten selbst anboten. Etablierte Plattformen wie Habbo waren ebenso vertreten wie viele Unternehmen, die sich noch in der Einführungsphase befinden und ihr Netzwerk im Hinblick auf künftige Optimierungen und Möglichkeiten ausbauen wollen.
Inklusion im Metaverse
Die Plattform zur Erstellung digitaler Avatare, Reblium, gehört zu denjenigen, die speziell nach Markenpartner:innen suchen, die eng mit ihren Werten der Inklusivität und Geschlechterfluidität im Metaverse übereinstimmen. Im Gespräch mit FashionUnited sagte Migle Rakitaitė, Digital Officer des Unternehmens, dass das Team nicht nur Web3- und Tech-Leute ansprechen wollte, sondern ein gemischtes Publikum aus Marken, Entwickler:innen und Menschen, die einfach nur neugierig auf das Metaverse an sich sind.
Rakitaitė merkte an, dass das Metaverse "absolut nicht in seiner endgültigen Form" sei, und fügte hinzu, dass "die Veranstaltung ein guter Anfang war, dies anzuerkennen". „Eine Sache, die die Leute oft nicht erkennen, ist, dass man als Branchenkenner:in die Technologie wahrscheinlich schon versteht und mit den Leuten in einem Jargon spricht, den sie nicht verstehen", sagte Rakitaitė. „Als Unternehmen wollen wir die Menschen nicht überfordern, wir wollen, dass sie uns verstehen und mit uns in Verbindung treten – wir wollen sehr offen sein, denn wie können wir anfangen, die Innovationen zu verstehen, wenn wir den Menschen nicht die Grundlagen dafür vermitteln können?"
Das Hauptanliegen von Reblium ist die Erstellung von inklusiven Avataren, die den Nutzer:innen die volle Kontrolle darüber geben, wie sie sich ausdrücken können, indem sie ihre eigene ethnische Zugehörigkeit, ihr Geschlecht und ihre Sexualität wählen können. Das Team hat sich auf die Suche nach Marken gemacht, die bereit sind, Kleidung für ein solches Konzept zu liefern, mit digitalen Kleidungsstücken, die jedem Körpertyp passen. „Wir haben eine weiße Weste. Das gibt uns die Möglichkeit, ganz von vorne anzufangen. Wir betreten das Metaverse ohne jegliche Staatsbürgerschaft", fügte Rakitaitė hinzu. „Das könnte für einige Menschen die Gelegenheit sein, zum ersten Mal in ihrem Leben so auszusehen, wie sie sich fühlen."
Metavisionaries war ebenfalls als Plattform auf der Veranstaltung vertreten, ebenfalls mit dem Ziel, die Reichweite des Metaverse zu vergrößern. Die Bildungsinitiative baut derzeit Möglichkeiten für die Entwicklung des Web3-Lernens auf und war auf der Veranstaltung anwesend, um weitere Partnerschaften für ihre Bildungsbasis zu knüpfen. „Wir haben alle möglichen Leute getroffen, die sich für das Metaverse, NFTs und Avatare interessieren", sagte Hani Yamani, Chief Administrative Officer des Unternehmens. „Wir wurden von Lehrenden der Universität Amsterdam angesprochen, die sich für unsere Plattform interessierten, und wir hoffen, dass wir einige Partnerschaften eingehen können."
Letztendlich hat die Met Ams-Konferenz ihre Aufgabe erfüllt, ein breiteres Publikum in die Welt des Metaverse einzuführen. Die Teilnehmer:innen unterschieden sich deutlich von denen ähnlicher Veranstaltungen, und viele der Redner:innen und Aussteller:innen machten es sich zur Aufgabe, einen Weg in die ständig wachsende digitale Sphäre zu weisen. Auf die Frage, wohin sich die Konferenz in Zukunft entwickeln könnte, sagte Erbé: „Wir haben viele Ideen für die Zukunft, also wollen wir evaluieren und sehen, wie wir sie umsetzen. Suchen wir nach neuen Inhalten? Wollen wir die gleiche Veranstaltung in anderen Ländern durchführen? Wollen wir Partnerschaften eingehen? Das müssen wir noch abwarten. Es gibt so viele Möglichkeiten, dass es Spaß macht, schon jetzt an die nächste Veranstaltung zu denken."
Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.uk.