Model stillt Baby auf dem Laufsteg - und löst Debatte aus
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Ein amerikanisches Model hat durch das Stillen ihrer kleinen Tochter auf einem Laufsteg in Miami für Furore gesorgt - keine kleine Geste in einem Land, in dem viele Frauen beim Stillen in der Öffentlichkeit immer noch angefeindet werden.
Mara Martin lief bei einer Sports Illustrated Badeanzug Show am Sonntag in einem glitzernden Goldbikini über den Laufsteg, während sie die fünf Monate alte Aria, die zu diesem Anlass in grüner Badehose und geräuschunterdrückenden Kopfhörern gekleidet war, stillte.
In einem Instagram Post einen Tag darauf bedankte sich Martin für die überwältigend positive Reaktion der Öffentlichkeit - die positiven Kommentare übertrafen die Anzahl der Beiträge in ihrem Social Media Feed, die den Walk als "nicht angemessen" oder gar "ekelhaft" kritisierten, bei weitem.
Ich kann nicht glauben, dass ich mit mir und meiner Tochter in den Schlagzeilen aufwache, nur weil wir tun, was ich jeden Tag tue ", schrieb sie. "Es ist richtig ernüchternd und fühlt sich sehr unwirklich an, um es milde auszudrücken."
"Ich bin so dankbar, dass ich diese Message senden und hoffentlich dazu beitragen kann, das Stillen in der Öffentlichkeit zu normalisieren. Ich will anderen Frauen zeigen, dass sie alles können!", sagte das Model.
Im Interview mit der NBC Show ‘Today’ gaben Martin und die Organisatoren der Modenschau am Dienstag an, es habe sich um eine spontane Entscheidung gehandelt, Aria auf dem Laufsteg zu stillen. “Sie wurde ein wenig hungrig und es war ihre Abendessenszeit, weil die Show immer weiter nach hinten verschoben wurde ", sagte Martin gegenüber ‘Today‘.
Als ihr also vom Team vorgeschlagen wurde, ihre Tochter auf dem Laufsteg zu stillen, sagte sie ja.
Die Debatte um das öffentliche Stillen taucht in den Vereinigten Staaten regelmäßig wieder in den Medien auf. So werden Frauen dringend ermutigt, ihre Babys zu stillen, obwohl viele innerhalb weniger Wochen nach der Geburt zu ihrer Arbeit zurückkehren.
Obwohl bis auf wenige Ausnahmen alle US-Staaten Mütter, die in der Öffentlichkeit stillen, gesetzlich schützen, bleibt ein Großteil der Gesellschaft der Praxis gegenüber kritisch eingestellt. Immer wieder erscheinen Schlagzeilen von Fällen von Frauen, die während des Stillens ihrer Babys in Restaurants, Geschäften oder in öffentlichen Verkehrsmitteln gebeten wurden, sich zu bedecken. So wird mit sogenannten "Nurse-Ins", also öffentlichem Stillen, protestiert, um eine breitere Akzeptanz der Praxis zu fordern.
Erst kürzlich hatte Präsident Donald Trump Debatte sich in die Stilldebatte eingemischt: Er setzte sich dafür ein, dass Frauen weiterhin Babymilchpulver nutzen sollten. Die Weltgesundheitsorganisation hatte den USA vorgeworfen, die Empfehlung der WHO zu torpedieren, die ausschließliches Stillen bis zum Alter von sechs Monaten und teilweises Stillen für zwei oder mehr Jahre empfiehlt. (AFP)
Dieser Artikel wurde zuvor auf fashionunited.uk veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ