Modemagazin Grazia startet in Pakistan
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Das italienische Lifestyle- und Modemagazin Grazia wird es ab diesem Monat auch in Pakistan geben. Dass es dort einiges zu berichten beziehungsweise eine reiche Modetradition gibt, haben pakistanische Star-Designer wie Hassan Shehryar Yasin, Zahid Khan, Maheen Aduan und Fahad Hussayn erst jüngst in Berlin bewiesen.
Die erste Ausgabe von Grazia Pakistan, herausgegeben von Saif Publishing, hat eine erste Auflage von 20.000 Examplaren, die aber bereits in sechs Monaten verdoppelt werden soll. “Pakistans Mittelklasse und auch die Modebranche floriert und Grazia wird eine ausgezeichnete Plattform bereitstellen, um dieses Wachstum zu unterstützen”, kommentierte Zahraa Saifullah, Herausgeber der Zeitschrift, auf einer Pressekonferenz am Montag in Karatschi, dem Finanzzentrum des Landes .
Bei 90 Prozent der Inhalte von Grazia Pakistan wird es um Lokales gehen, da das Magazin laut Saifullah plant, “der Welt die fröhliche, kreative Seite pakistanischer Mode” zu zeigen. Und da gibt es einiges zu sehen, erwirtschaftet der heimische Markt laut vorsichtigen Schätzungen doch Umsätze von mindestens 200 Millionen US-Dollar; wesentlich mehr, wenn man das undokumentierte Einkommen berücksichtigt.
Wie im Nachbarland Indien bedeutet auch in Pakistan die Hochzeitsindustrie das große Geld; da kann ein Hochzeitsgewand schon einmal umgerechnet 8000 Euro oder mehr kosten. „Meine Kleider sind nicht für arme Leute, sie sind für die Elite“, bestätigte Designer Zahid Khan gegenüber dem Tagesspiegel.
Und dann ist da natürlich noch die häßliche Schattenseite der Branche - Fast Fashion für internationale Auftraggeber, die in langen Schichten von unterbezahlten Arbeiterinnen in den vielen auf Export spezialisierten Bekleidungsfabriken hergestellt werden. Bleibt zu hoffen, dass Grazia Pakistan neben Glitz und Glamour nicht auch die Realität vieler Arbeiter vergisst.
Die pakistanische Modebranche hat sich von einer kleinen Industrie mit einer Handvoll Designern und Models in den frühen '90er Jahren zu einer soliden Branche mit Modenschauen in Lahore und Karatschi entwickelt, die internationale Auftraggeber aus aller Welt anziehen. Die Prominenten der Branche werden bereits in der Zeitschriftenlandschaft des Landes breit diskutiert, darunter auch in Grazias Konkurrentem Hello!, der bereits im Jahr 2012 eine pakistanische Ausgabe startete.
Die erste Ausgabe von Grazia wurde 1938 in Italien veröffentlicht. Inzwischen gibt es Ausgaben in mehr als 12 verschiedenen Ländern, darunter in den USA, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien und Indien.
Foto: Grazia Pakistan Facebook