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Nach dreiwöchigem Streik: Parsons School of Design und Teilzeitlehrkräfte erzielen Einigung

Von Jackie Mallon

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Streikposten der Teilzeit-Dozenten an der New School. Bild: FashionUnited

26 Tage lang streikten die Teilzeitbeschäftigten der New School, zu der auch die Parsons School of Design gehört. Nach Angaben der Gewerkschaft der akademischen Beschäftigten an der NYU und der New School (ACT-UAW Local 7902) ist das der längste Teilzeit-Streik in der Geschichte der USA. Die Bemühungen um einen erfolgreichen Vertrag waren nicht ohne Konflikte, aber sie schienen Lehrkräfte, Studierende und die Akademiker:innen landesweit zu vereinen. In einem offenen Brief bekundeten auch berühmte Absolvent:innen, Designer:innen, Autor:innen und Künstler:innen ihre Unterstützung für den Boykott der Hochschule.

Die Teilzeit-Dozent:innen machen 87 Prozent des Lehrkörpers der New School aus. Ohne sie kommt die Einrichtung zum Stillstand. 1500 wütende Eltern, die jährlich bis zu 75.000 US-Dollar (74.800 Euro) für das Schulgeld ihrer Kinder plus Unterkunft zahlen, drohten mit einer Sammelklage. Rücktrittsforderungen an den Schulpräsidenten Dwight McBride wurden von Protesten vor den Häusern der Treuhändenden Joseph Gromek und Linda Rappaport in der Park Avenue begleitet, während fast täglich Streikposten vor dem Hauptgebäude der Schule in der Innenstadt von Manhattan aufgestellt wurden.

Verhandlungen gestalteten sich schwierig

Die Universitätsleitung war Ende November mit einem "letzten, besten und endgültigen" Angebot aus den Verhandlungen gegangen, das von 95 Prozent der streikenden Lehrkräfte entschieden abgelehnt worden war. Vorwürfe wurden laut, die Universitätsleitung verbreite Fehlinformationen und wende Mobbing-Taktiken an, um die Streikenden gegeneinander aufzubringen und einzuschüchtern. Ein staatlich beauftragte:r Vermittler:in wurde hinzugezogen, um beiden Parteien zu helfen, aus der festgefahrenen Situation herauszufinden. Allerdings schürte die Nachricht, dass die Universitätsleitung zudem teure Anwälte der Firma Ackerman LLP engagiert hatte, die Wut der Streikenden. Diese warfen der New School erneut finanzielles Missmanagement vor.

Zusätzliche Aufregung folgte, als bekannt wurde, dass die Schule erwog, sogenannte "Streikbrechende" einzustellen. In diesem Fall handelt es sich hierbei um Arbeitskräfte, die zur Benotung der Arbeiten der Studierenden eingesetzt werden, obwohl sie diese und ihre Fortschritte nicht kennen.

Die Aussichten auf eine Lösung vor den Ferien sahen noch vor wenigen Tagen düster aus, als die Universität damit drohte, die Löhne der streikenden Lehrkräfte einzubehalten. Zudem kündigte die Gewerkschaft während der letzten Verhandlungssitzungen an, dass sie eine Klage wegen unlauterer Arbeitspraktiken gegen die Universität eingereicht habe.

Nach zähen Verhandlungen werden die Forderungen streikender Teilzeitlehrkräfte erfüllt

Trotz alledem liegt jetzt eine Vereinbarung vor, die in den kommenden Tagen von den Gewerkschaftsmitgliedern ratifiziert werden dürfte. Die Gehälter sollen zwar immer noch unter dem Niveau vergleichbarer Schulen in New York City liegen, aber der Zugang zur medizinischen Versorgung, der ein zentraler Streitpunkt bei den Verhandlungen war, wurde nach Angaben der Gewerkschaft in dem neuen Vertrag erfolgreich geregelt. Weitere Einzelheiten wurden bislang nicht bekannt gegeben.

„Dies ist ein starker, fairer Fünfjahresvertrag, der die Vergütung deutlich erhöht, die Gesundheitsleistungen schützt und sicherstellt, dass Teilzeitlehrkräfte für ihre zusätzliche Arbeit außerhalb des Klassenzimmers zur Unterstützung unserer Student:innen bezahlt werden.“, so eine Erklärung der New School.

An der New School bricht ein neuer Tag an

Die Zeit zum Feiern ist allerdings noch nicht gekommen. Es ist der Beginn einer neuen Woche, aber das Ende des Semesters. Jetzt sind die Lehrkräfte zurück auf dem Campus und müssen mit den Folgen des Streiks fertig werden. Die Gewerkschaft fordert nun, dass die ehemals streikenden Lehrkräfte Solidarität mit den Studierenden zeigen. Diese hatten keinen Zugang zu den Einrichtungen und zum Unterricht, müssen aber dennoch, wie üblich, Abschlussarbeiten zur Benotung einreichen.

Viele der Studierenden demonstrierten Seite an Seite mit ihren Professor:innen. Andere sind für die bevorstehenden Feiertage nach Hause zurückgekehrt. Einige verlangen, dass ein Teil ihrer Studiengebühren zurückerstattet werden, während andere besorgt sind, dass ihre akademischen Fortschritte nicht den erforderlichen Stand erreicht haben. Im University Center der New School in der Fifth Avenue 63 findet eine Besetzung von Studierenden statt, bei der die am stärksten von dem Streik Betroffenen protestieren, um ihren Anliegen Gehör zu verschaffen.

Gewerkschaft und Studierende hoffen auf Verständnis

Sowohl die Gewerkschaft als auch die Studierenden fordern, dass die Student:innen in dieser letzten Woche nicht wegen mangelnder Arbeit oder Anwesenheit bestraft werden. „ACT-UAW Local 7902 bittet alle teilzeitbeschäftigten Lehrkräfte, die Erfahrungen der Studierenden mit dem Leben und Lernen während eines Streiks zu berücksichtigen, offen zu bleiben und diese Forderungen mitfühlend zu prüfen. Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, die Seele der New School wiederherzustellen!“, so die Gewerkschaft auf den Sozialen Medien.

Während einige das Abkommen als einen Sieg für die Lehrbeauftragten im ganzen Land betrachten und die Kraft der Gemeinschaft im Kampf für bessere Arbeitsverhältnisse erkannt haben, hat der Ruf der Schule sowie die psychische und finanzielle Gesundheit von Lehrkräften, Eltern und Student:innen sicherlich einen Schaden erlitten. Es wird Zeit brauchen, diesen zu heilen.

Dieser übersetzte und bearbeitete Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.com
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