Während Nachhaltigkeit früher ein Modewort war, ist es heute in der Modeindustrie fast ein fester Bestandteil jeder Unterhaltung. Auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit gibt es noch viel zu tun. Unternehmen und Marken forschen schon seit einiger Zeit an nachhaltigeren Alternativen für Textilien, aber auch über alternative Färbetechniken wird mehr gesprochen.
Um sich ein Bild von den Auswirkungen der Textilfärbung zu machen: Nach Angaben der Europäischen Umweltagentur ist die Textilfärberei und -veredelung für etwa zwanzig Prozent der weltweiten Wasserverschmutzung verantwortlich. Die meisten Farbstoffe enthalten Chemikalien, die umweltschädlich sind. Aus diesem Grund suchen verschiedene Unternehmen und Designer jetzt nach nachhaltigeren Methoden zum Färben von Textilien.
Nachhaltige Färbetechniken: Blumen, Lebensmittelabfälle, Bakterien und Pilze
Denken Sie zum Beispiel an die kürzlich diplomierte Designerin Ilse Kremer. Sie begann mit dem Färben auf der Basis von Farbpigmenten aus Pilzen. Zusammen mit dem Westerdijk Fungal Biodiversity Institute entwickelte sie eine Farbe mit Farbpigmenten aus Pilzen. „Es gibt bereits viele Innovationen im Bereich der Materialien, aber der Färbeprozess hinkt oft hinterher", so die Designerin gegenüber FashionUnited. Laut Kremer ist das Färben mit diesen Farbpigmenten ideal, weil es viele Arten von Schimmelpilzen gibt, die Pigmente produzieren, und sie für Mensch und Tier unschädlich sind. Es gibt auch ein breites Spektrum an Farben, die von Schimmelpilzen stammen. „Diese Farben können auch untereinander gemischt werden, wodurch ein noch breiteres Spektrum entsteht."
Die Farbe entsteht folgendermaßen: Die Pilze werden so lange gezüchtet, bis genügend Farbpigmente zu sehen sind. Dann wird der Pilz in einem speziellen Lösungsmittel aufgelöst. Dadurch wird der Schimmel abgetötet, aber die Farbe bleibt erhalten. Mit den Rückständen können Textilien gefärbt werden.