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Neue Initiative C.L.A.S.S. widmet sich der Nachhaltigkeit

Von Jackie Mallon

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Mode |INTERVIEW

Nach einer langen Karriere in der Modebranche wurde James Mendolia zunehmend desillusionierter, was eine Industrie anging, die eine Spur von Abfall, Plünderungen und Zerstörung nach sich zu ziehen schien. Durch seine Arbeit in den Bereichen Stoffentwicklung und Merchandising konnte er bei Ralph Lauren, Barneys und dem italienischen Produzenten GFT, der Kollektionen für Dior, Armani und Valentino herstellt, Erfahrungen sammeln. Das gemeinsame Element im Laufe seiner Karriere war die allgegenwärtige Verbindung zu Italien; sei es durch Fabriken, die Beschaffung von Stoffen aus italienischen Spinnereien oder durch die Zusammenarbeit mit italienischen Handwerkskünstlern.

Als er also beschloss, etwas zu tun und die Probleme der Branche in Angriff zu nehmen, tat er sich mit einem Geschäftsfreund zusammen, Giusy Bettoni aus Mailand, der bereits die Initiative C.L.A.S.S. ins Leben gerufen hatte. Gemeinsam ist ihr Ziel, neue technologische Fortschritte im Stoffbereich zu präsentieren und sie sind auch für die bessere Sichtbarkeit von Re.Verso, BACX, Roica, ECOTEC und Newlife verantwortlich, marken- und urheberrechtlich geschützte Namen, die auf den ersten Blick wenig bedeuten mögen, aber in der Modewelt für upcyclte Wolle und Kaschmir bei Gucci stehen, Bioseide bei Erdem und Technoseide bei MaxMara.

Nachhaltigkeit ist aus der Mode gekommen

„Die Wege von Giusy und mir kreuzten sich einfach immer wieder”, sagte Mendolia. „Und wir dachten beide 'Es muss doch etwas geben, das wir tun können'.“ Also wurde das Unternehmen 2007 von Bettoni gegründet, der einen designlastigen Ansatz verfolgen und Gleichgesinnte ansprechen wollte, die die bestehenden Verfahren anzweifelten und Veränderungen herbeischaffen wollten. Nachhaltigkeit ist ein Wort, das ein bisschen aus der Mode gekommen ist; jetzt redet man von 'smart textiles'."

Wenden Sie sich deshalb an Hochschulen, um Gleichgesinnte zu finden?

„Die Studierenden haben die Entscheidungsgewalt, wenn sie ein Kleidungsstück herstellen, sich für eine smarte Beschaffung einzusetzen und damit unsere Reichweite zu vergrößern. Sie sind die Entscheidungsträger der Zukunft. Und die heutigen Studierenden sind gut darin, in Kontakt zu bleiben, Gemeinschaften zu bilden und sind viel bessere Kollaborateure als frühere Generationen, die vielleicht konkurrenzbewusster waren und Wissen für sich behielten. Studierende scheinen instinktiv mehr Bewusstsein für diese Themen zu haben als die Profis. Diese Art des positiven Denkens ist in ihre DNA eingebaut. Aber die neue Abteilung von C.L.A.S.S., bei der es um Wissensvermittlung geht, spricht nicht nur für Studierende an, sondern auch Dozenten, für die diese Art zu denken vielleicht neu ist. Ich komme gerade vom New Yorker Studio der Kent State Universität; ich habe mich mit FIT getroffen, und Mitte Dezember [2015] gehe ich zu DOMUS in Mailand und Westminster in London. Im April spreche ich zudem mit LaSalle in Montreal, und ich möchte auch Hochschulen in Lateinamerika ins Gespräch einbinden.“

Erst letzte Woche veranstalteten Mendolia und Bettoni einen Mode-Workshop im Hauptsitz der CFDA, um die Aufmerksamkeit der diesjährigen Finalisten der CFDA + Lexus Initiative - einer Gruppe von Designern, zu der TOME und Prabal Gurung gehören - auf smarte Textilien zu richten. Zu den gezeigten technologischen Neuerungen gehörten modernste Polymere aus zurückverfolgbaren Plastikflaschen italienischer Verbrauchern und die einzige Baumwolle, die tatsächlich Wasser spart (Derzeit ist Baumwolle die Lieblingsfaser der Textilindustrie, verbraucht jedoch Unmengen von Wasser, ist mit Pestiziden verseucht und hat große Ökosysteme in verschiedenen Teilen der Welt zerstört und so die Gesundheit von Menschen zerstört, die in der Nähe von Baumwollfarmen leben oder arbeiten.). Die beiden sind sich bewusst, dass intelligente Textilien luxuriös und schön sein müssen, um für Designer und Kunden interessant zu sein. Wie Giusy sagt: „Nachhaltigkeit ist ein seltsames Wort; es ist zwischen Wissenschaft und Emotion.“

Also schien es ein logischer Schritt zu sein, durch die bevorstehenden Workshops Ihr eigenes Ausbildungssystem zu schaffen?

„Dies ist das erste Jahr, und ich muss mich wirklich anstrengen, um mit meinen Ideen Schritt zu halten. Der Launch findet in der Woche vom 11. bis 15 Juli statt, in der wir eine Reihe interaktiver Workshops in Mailand veranstalten werden, in denen wir vor Ort Vorträge und Touren der Spinnereien planen, um die Art und Weise zu zeigen, in der traditionelle, etablierte italienische Unternehmen neue, verantwortliche Geschäftspraktiken übernehmen und was dies für ihre Kreativität bedeutet. Dies ist für Studierende gedacht und später, im Juli, werden wir ein wochenlanges Programm für die Fachleute der Branchen veranstalten.“

Es ist das neue Gesicht des alten, bedrohten 'Made in Italy'-Labels

„Es macht die außergewöhnliche Modeproduktion des Landes stolz auf ihre Tradition und bringt sie wieder auf den neuesten Stand der Innovation und ermöglicht es ihr, wettbewerbsfähig zu sein. Fabriken, die es seit über hundert Jahren gibt, sparen Wasser, installieren Solarzellen; es ist die neue Generation der italienischen Herstellung. Wir

beobachten das gleiche in Japan, wo die jüngere Generation - vielleicht der Urenkel des Gründers - das Unternehmen nach vorn treibt. Die Kreativität wird nicht beeinträchtigt und es herrscht ein neuer Optimismus.“

Für Informationen zu den Workshops und Initiativen von C.L.A.S.S., besuchen Sie bitte die Website http://www.classecohub.org/.

Ein Gastbeitrag von Jackie Mallon, Dozentin mehrerer NYC-Fashion-Programme und Autorin des Romans "Silk for the Feed Dogs", der in der internationalen Modebranche spielt.

Aus dem Englischen übersetzt von Simone Preuss.

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