Outdoor-Marke Kathmandu stellt Jacke aus recycelten Kunststoffabfällen vor
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Die neuseeländische Outdoor-Marke Kathmandu stellt mit der Epiq SE (kurz für „Special Edition“) eine Sonderausgabe ihrer traditionellen Daunenjacke vor: deren Stoff wurde aus recycelten Kunststoffabfällen gewonnen, speziell alten Autoreifen.
Die B-Corp-zertifizierte Marke entwickelte die Epiq SE in Zusammenarbeit mit dem italienischen Chemiefaseranbieter Fulgar. Das Hauptgewebe wurde mit Fulgars Q-Cycle Technologie hergestellt. Hierbei handelt es sich um ein Polyamid 6.6-Garn, das aus recycelten Post-Consumer-Abfällen, einschließlich Altreifen, hergestellt wird.
Q-Cycle ist das Ergebnis der Verbindung von BASFs ChemCycling-Projekt und Fulgars textilem Know-how und Erfahrung, bei der der für die Herstellung von Q-Cycle verwendete Rohstoff zu 100 Prozent durch Pyrolyseöl aus Altreifen ersetzt wird. ChemCycling nutzt thermo-chemische Umwandlungsprozesse (Pyrolyse), um fossile Rohstoffe durch ein Sekundärmaterial zu ersetzen, das aus dem chemischen Recycling von Reifen am Ende ihres Lebenszyklus stammt.
Fulgar zufolge ist Q-Cycle so einfach zu verarbeiten wie ein herkömmliches Polyamid und „kann nahtlos mit anderen Garnen kombiniert werden“. Mithilfe eines von Dritten kontrollierten Massenbilanzansatzes wird der Anteil dieses recycelten Materials dem Endprodukt zugewiesen, das die gleichen Eigenschaften wie ein aus fossilen Rohstoffen gewonnenes Produkt aufweist.
Kathmandu zufolge bietet die Epiq SE die gleiche Hochleistungswärme, für die die Original-Epiq-Jacke bekannt ist. Sie erreicht dies unter anderem durch 600er Power-Entendaunen. Eine verstellbare Kapuze, ein verstellbarer Saum und interne Stretch-Bündchen halten den Körper zusätzlich warm.
Eine strapazierfähige, wasserabweisende Beschichtung fördert das Abperlen von Wasser. Zudem hat die Jacke vorne zwei Reißverschlusstaschen und ein Innenfach und eine Brusttasche mit Reißverschluss, in der zum Beispiel Wertsachen aufbewahrt werden können. Die Jacke wird mit einem separaten Packsack geliefert, um sie jederzeit schnell verstauen zu können.
Wie in jedes Kathmandu-Produkt sind auch in die Epiq SE digitale IDs eingenäht, die Kund:innen mehr Informationen zur Nachhaltigkeitsgeschichte der Jacke bieten, etwa den Design- und Herstellungsprozesses, die Fabrik, in der sie hergestellt wurde, die verwendeten Materialien sowie Reparatur- und Rückverfolgbarkeitsinformationen und Wiederverkaufsempfehlungen.
„Als zertifizierte B Corporation hat Kathmandu eine klare Vision, um seine Auswirkungen auf das Klima zu reduzieren. Investitionen in fortschrittliche Recyclingtechnologien wie diese sind ein perfektes Beispiel dafür, wie wir daran arbeiten, die Kreislaufwirtschaft zu erhöhen und den linearen Take-Make-Waste-Ansatz in der Wirtschaft zu reduzieren“, kommentiert Kathmandus Produktmanagerin Karinda Robinson in einer Mitteilung.
So rühmlich es ist, dass Fulgar und Kathmandu Altreifen vor der Deponie oder der Verbrennung retten (wobei giftige Schadstoffe in die Atmosphäre gelangen), ist dies keine Dauerlösung für die Bekleidungsbranche, die selbst genug Alttextilien hat, für die sie eine nachhaltige Lösung finden muss. Sich an den Abfallstoffen einer anderen Branche zu bedienen, verschiebt leider nur das Problem und ist weder eine dauerhafte noch eine flächendeckende Lösung. Das Unternehmen gibt auch nicht bekannt, wie viele Autoreifen bei der Herstellung der Jacke verwendet werden. Ein wirklich zirkulärer Ansatz wäre, aus alten Epiq-Jacken neue zu machen.
Kathmandus Epiq SE ist ab sofort online erhältlich. Der Preis beträgt 290 Euro.