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Paris Fashion Week Men's endet mit Überraschungen

Von Don-Alvin Adegeest

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Mode

Die Pariser Modewoche endete am Sonntag und schloss gleichzeitig die Herbst-Winter-Saison der Herremodenschauen 2019 in New York, London, Mailand und Paris ab.

Es war eine Woche der Vorfreude und der mit Spannung erwarteten Debüts, in der Hedi Slimane für Celine und Clare Waight Keller für Givenchy erstmals Herrenkollektionen zeigten. Außerdem zeigten Berluti und Rochas jeweils das Debüt ihrer Kollektionen unter der kreativen Leitung von Kris van Assche und Federico Curradi. Und dann gab es noch die jeweils zweite Kollektion von Kim Jones für Dior und Virgil Abloh für Louis Vuitton.

Es war auch eine Woche der Überraschungen, einige gut, andere weniger, aber mit viel Mode-Munition, um die Kunden - und Einzelhändler - bis zum Ende des Jahres bei der Stange zu halten.

Celine

Es war ein entscheidender Moment, vielleicht sogar der entscheidende Moment der Saison: Celines erste Herrenmodekollektion. Erfreulicher- und vielleicht unerwarteterweise, enttäuschte sie nicht. Die Unkenrufe nach Slimanes SS19-Kollektion für Celine, die nach seiner Amtszeit bei Saint Laurent weithin als nicht neu genug kritisiert wurden, mussten ihre Kritik zurückstecken. Das hohe Schneiderhandwerk, das in dieser Saison in kostbaren Stoffen lebendig wurde, offenbarte eine neue Seite von Slimanes sleeken Looks, die ebenso leger, modisch und elegant waren, aber vor allem mit einer anderen Silhouette als Skinny.

Zugegeben, Slimane steht für einen schlanken Schnitt, aber in dieser Saison lag der Schwerpunkt woanders. Mehrere Faltenhosen, abgeschnitten oder mit Manschetten am Knöchel, zeigten ein neues Volumen, ganz so, als ob Slimane alle Einwände aufgegeben hätte und der nächtliche Rock and Roll bei Sonnenaufgang für etwas Raffinierteres und Kollegialeres gewichen sei. Blazer boten Luft zum Atmen, aber sie stülpten sich nie über Hemden.

Oberbekleidung stand an erster Stelle, und es wurde scheinbar keine Mühe gescheut, bei der Wahl der Stoffe Luxus zu kommunizieren. Mäntel, zwei- und einreihig, kariert, gesprenkelt, lederbezogen oder einfach nur in herrlich schlichter und üppiger Wolle beherrschten die meisten Looks. Die dünnen Krawatten fingen Slimanes Vorliebe für die Jugend ein, ebenso wie die Sonnenbrillen, aber es waren die Schuhe - elegante Militärstiefel, Loafers und Monks, die Klasse zeigten- und kein Sneaker weit und breit. Wo nun jeder Designer auf den Streetwear-Wagen aufspringt, war dies vielleicht die Kollektion, die im nächsten Winter tausend High-Street-Kopien hervorbringen wird.

Rochas

Es ist offiziell. Der Mantel ist der Must-Have-Style für H/W 19. Oder zumindest ein Mantel von Rochas, der in Varianten von sportlichen Parkas bis hin zu weiten Gabardine- und Wollversionen daherkam, lang geschnitten und in einer Vielzahl schöner Stoffe.

Es war ein beeindruckendes Debüt, das Federico Curradi darbot, ohne die Mode zu schreien. Curradi bot stattdessen große Raffinesse, die die Stille in den Vordergrund stellte. Hoffen wir, dass es sich auf die Einzelhändler auswirkt, die etwas anderes als laute Streetwear brauchen, damit die Herrenmode wieder großartig wird.

Berluti

Das Haus Berluti begann seine Erfolgsgeschichte als Luxusschuster und hat sich inzwischen zu einem veritablen Konfektionslabel für Männer entwickelt. Aber trotz einer achtmonatigen Vorbereitungszeit für den neuen Designer Kris van Assche, um die Modewelt mit etwas Atemberaubenden zu elektrisieren, blieb dieses Debüt leider aus.

Erstens fühlte sich die Kollektion zerrissen an, von den zweireihigen Blazern mit großen Schultern, die zu einer Hose mit Reißverschluss vorne getragen wurden, bis hin zu einer Racinghose aus Leder mit Kontrastpanels und Logos sowie allen möglichen, unnötigen Details.

ES war eine stilisierte Kollektion, aber eine, in der die (neuen) Codes des Hauses noch nicht gefestigt sind. Eine glatte Leder-Fliegerjacke, die über einem Anzug getragen wird; eine auberginefarbene Jacke und Hose, kombiniert mit einem gestreiften rosa Pullover, komplettiert von einer passenden Tasche und am Revers befestigten Quasten. Dazu Logogürtel mit einer Schnalle in Form des Buchstabens B - nicht jedermanns Sache.

Es gab viele Farbakzente in Rot und Pink, aber nichts, was diese Kollektion retten konnte. Die spitzen, aber quadratischen Zehenschuhe aus Ombre-Leder waren wunderschön ausgeführt, werden aber, wie der Rest von van Assches Ideen dieser Kollektion, nicht jedermanns Geschmack sein.

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ.

Fotos: Berluti AW19, Celine AW19

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