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Pariser Männermodewoche lässt Unisex-Schauen hinter sich

Von Don-Alvin Adegeest

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Mode

Die Mailänder Herrenmodewoche ist so gut wie vorbei und die Welt blickt bereits auf Paris, das Blockbuster-Event der globalen Männerwochen. Die Shows dort versprechen, in dieser Saison die größte Aufmerksamkeit zu erregen.

Zunächst einmal ist der Hype um gemischte Shows nicht mehr neu. Ja, Gucci, Burberry, Coach und Bottega Veneta tun es noch, aber in Paris wird Hedi Slimanes erste Männershow für Celine mit Spannung erwartet, außerdem steht J.W. Andersons Herrenmodenschau an, der Paris den Vorzug vor London gegeben hat, und Raf Simons zeigt seine erste Show nach seinem Ausstieg bei Calvin Klein.

Ebenfalls neu im Pariser Kalender sind Clare Waight Kellers erste Herrenmodeschau für Givenchy und Kris van Assches Debüt-Kollektion für Berluti. Dann ist da natürlich noch Virgil Abloh bei Louis Vuitton zu sehen. Kein anderer Designer hat die Modewelt in der letzten Zeit auf die gleiche Weise verändert und das Wörterbuch der Mode geschrieben wie der Artistic Director von Louis Vuittons Herrenkollektionen.

Ist die Zeit für Unisex vorbei?

Der Luxusmarkt für Männer hat sich eindeutig als eigenständiges Business etabliert und sichert sich seinen Teil des Budgets in Sachen Produktentwicklung, Retail-Touchpoints, Marketing und nun auch wieder eigener Laufstegpräsentationen.

Natürlich bringen Modenschauen für viele Marken wenig Return on Investment ein, aber für Luxusmarken stärkt diese Art der Werbung den Umsatz und erzeugt eine Medienpräsenz, die den hohen Preis der Laufsteg-Events rechtfertigt.

In den letzten Jahren waren Gender-Fluidität und Unisex-Mode die Schlagworte rund um die gemeinsam gezeigten Shows von Herren- und Damenmode. Bereits 2016 sagte Burberry, als eine der ersten Marken, die das Format einführte, dass dieses darauf abziele, mit seinen gemeinsamen Shows eine "saisonunabhängige, sofortige und persönliche" Präsentation zu schaffen. "Die Änderungen, die wir vornehmen, werden es uns ermöglichen, eine engere Verbindung zwischen der Erfahrung, die wir mit unseren Laufsteg-Shows machen, und dem Moment herzustellen, in dem die Menschen die Kollektionen physisch für sich selbst erkunden können", so der ehemalige Burberry-Kreativdirektor Christopher Bailey damals.

Aber Marken interagieren auf vielfältige Weise mit den Konsumenten, über alle möglichen Kanäle. Eine Coed-Show wird wahrscheinlich keine persönlichere Verbindung schaffen als der 24/7-Kundenservice auf dem vom Verbraucher gewählten Kanal, sei es Social Media, WhatsApp oder eine gute, altmodische E-Mail.

Während Kosten und Zweckmäßigkeit für viele Unternehmen weiterhin im Vordergrund stehen werden, hat die Besessenheit der Mode mit Streetwear-Drops und Unmittelbarkeit auch zur Wiederbelebung von Maßschneiderei, Luxus und der Nachfrage nach Verlangsamung geführt.

Die Konzentration auf das Handwerk und die Rückkehr zur Essenz dessen, wofür eine Marke steht, sind perfekte Zutaten, die man auf dem Laufsteg zeigen kann. Ein Tipp zur Kosteneinsparung: Vergessen Sie die übertriebenen Chanel-Produktionsstandards.

Fotos: Celine SS19, source Celine website

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