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Preise im Textilhandel sollen 2016 stabil bleiben

Von DPA

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Die Verbraucher können in diesem Jahr im Textilhandel mit stabilen Preisen rechnen. Nach der jüngsten Orderrunde seien 2016 "keine größeren Preisverschiebungen" bei Hemden, Kleidern, Anzügen oder Mänteln zu erwarten, sagte der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes des Deutschen Textileinzelhandels (BTE), Jürgen Dax, am Donnerstag in Köln. Befürchtungen, der schwache Euro könne zu einem Preisschub führen, weil viel Textilien in Asien hergestellt und in Dollar abgerechnet werden, hätten sich bislang nicht bewahrheitet.

Die Branche hofft 2016 auf ein weiteres kleines Umsatzwachstum. Im vergangenen Jahr stieg der Einzelhandelsumsatz mit Bekleidung sowie Haus- und Heimtextilien in Deutschland nach Angaben des BTE um rund zwei Prozent auf 62 Milliarden Euro. Allerdings profitierten längst nicht alle Händler gleichermaßen.

"Das Wachstum wird von immer weniger Unternehmen abgegriffen", sagte BTE-Präsident Steffen Jost. Vor allem Online-Händler wie Amazon oder Zalando sowie Modeketten wie H&M, Zara, KiK oder Ernsting's Family legten zu. Bei mittelständischen Boutiquen und Modehäusern stagnierten dagegen die Geschäfte.

Die Verbraucher können in diesem Jahr im Textilhandel mit stabilen Preisen rechnen

Die Folge: Das Sterben mittelständischer Textilgeschäfte geht weiter. Nach Schätzungen des BTE hat sich die Zahl der selbstständigen Textilhändler seit der Jahrtausendwende fast halbiert - von damals über 35 000 auf aktuell nur noch rund 18 000 Unternehmen. Ein Ende dieser Entwicklung sei nicht in Sicht, sagte Jost.

Das heißt allerdings nicht, dass die Bundesbürger weniger Gelegenheit zum Shoppen hätten. Denn die Textilketten wie KiK, Takko oder NKD machten die Schließungen durch Neueröffnungen eigener Filialen mehr als wett. Dadurch habe sich die Zahl der Läden sogar leicht auf rund 50 000 erhöht, berichtete der BTE-Präsident.

Sorgen bereiten vielen stationären Modehändlern zur Zeit die rückläufigen Kundenfrequenzen in den Innenstädten. Da immer mehr Einkäufe, Bankgeschäfte oder Reisebuchungen per Computer von zu Hause abgewickelt würden, gebe es immer weniger Anlass, noch in die City zu kommen. "Darunter leiden Modegeschäfte besonders stark, da Bekleidung zu einem hohen Anteil spontan gekauft wird", sagte Jost. Besonders dramatisch sei die Situation in kleinen Städten.

Doch auch mit der Suche nach Nachwuchsverkäufern tut sich der Handel schwer. Hier hofft die Branche jetzt, dass die hohe Zahl von Flüchtlingen auf längere Sicht hilft, neue Mitarbeiter zu finden. Voraussetzung sei aber natürlich ein möglichst perfektes Deutsch. (DPA)

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