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Rennfahrerinnen, Kühe und Balenciagamania: Die Streetstyles aus Mailand und Paris

Von Ole Spötter

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Mode
Foto: Nick Leuze

Die Fashion Weeks der Saison SS23 liegen hinter uns. Doch bekanntlich sind die Trends ja nicht nur auf den Laufstegen, sondern auch auf den Straßen zu entdecken. Dabei können die Looks ruhig und klassisch, aber auch echt wild wie im Kuhstall sein. Was bei den Modewochen in Mailand und Paris so aus dem Hexenkessel der Streetwear gezogen wurde, hat FashionUnited zusammengefasst.

Balenciagamania

Balenciaga ist mit seinen Inszenierungen auf dem Laufsteg und dem Design-Ansatz – einem wilden Mix aus Kontroversen und Kitsch der in eine Mischung aus Streetwear und High Fashion gepresst wird – des Kreativchefs Demna Gvasalia aktuell jede Saison ein heißes Thema auf dem Laufsteg, das seine Jünger gefunden hat.

Zwischen Sportswear- und Rave-Look. Fotos: Nick Leuze

Die Fans bedienen sich aber nicht nur an den Stücken des französischen Modehauses – dabei sind Sonnenbrillen und Taschen mit Prints wie dem Eiffelturm beliebt – sondern auch an der Ästhetik, die sich irgendwo zwischen der Rave-Kultur und Sportswear befindet. Dieser wird mit Pop-Kultur-Elementen und einer Prise von Ugly-Schick die Krone aufgesetzt. Dabei trifft der Hello-Kitty-Fan im Barbie-Overload-Look auf Outfits, die direkt aus einem Pop-Punk-Musikvideo der 2010er-Jahre stammen könnten.

Eine Bewegung, die zwischen eleganten Looks mit langen Kleidern und Anzügen natürlich besonders hervorstechen.

Fotos: Nick Leuze

Rennfahrerinnen

Für Bewegung sorgen auch die Rennfahrerinnen-Looks. In der Pole-Position ist dabei die Racing-Jacke, die auf die Farben des jeweiligen Rennstalls setzt und gleichzeitig eine Plakatwand für die vielen Sponsoren wird, die als Aufnehmer oder Druck die Jacken zieren. Ein modischer Bezug wird dabei unter anderem vom Modehaus Prada geliefert, das als Ausstatter bei verschiedenen Sportarten wie Segeln und Extremsportarten aktiv ist und dessen Logo auch solche Jacken ziert.

Anders als auf der Rennstrecke bietet die Mode für das Racing-Thema deutlich mehr Spielraum und so kann ein Trikot mit Rennstreifen zum Kleid mit Cut-outs werden, die die Dynamik des Looks natürlich auch vorantreiben.

Rennsportjacken und andere schnelle Looks. Fotos: Nick Leuze

Hexentanz und modernes Mittelalter

Auf den Straßen von Paris und Mailand wurden aber nicht nur fröhliche, verspielte Looks gezeigt. Ein dunkler Schleier zog durch die Gassen. Ein Hauch von Gothic-Romantik gepaart mit einem klassischen Bild von europäischen Hexen. Die in Schwarz gehaltenen Outfits brachten das Mittelalter mit einem Twist durch moderne Stoffe und Kombinationen zurück.

Ein grob gestricktes Oberteil in Kombination mit einer Kapuze und einem eisernen Gürtel erinnern an eine moderne Form der Ritterrüstung, die mit einer Sonnenbrille zu einem coolen Look wird. Aber auch ein Look aus heller Korsagen mit Schleifen in Kombination mit einem dunklen, ausgestellten Maxirock passt in diese Richtung. Deutlich zurückhaltender, aber dennoch eine ähnlich düstere Ausstrahlung erzeugt ein dunkler Hut, unter dessen Krempe ein Teil des Gesichts verschwindet, der mit einem dunklen geschlossenen Mantel kombiniert wird.

Es wird mythisch auf den Straßen von Paris & Mailand. Fotos: Nick Leuze

Matrix-Mäntel

Es bleibt düsterer. Ein langer schwarzer Ledermantel wird in dieser Saison in Szene gesetzt. Seitdem der erste Matrix-Film Ende der 90er rauskam, hat der dunkle Mantel aus Leder eine starke Ausstrahlung, die aktuell von Trägerinnen für sich genutzt wird.

Der Rest des Outfits wird dabei fast schon nebensächlich und ist in den meisten Fällen recht zurückhaltend. Ein schwarzer Rollkragen oder eine helle Bluse unter dem Mantel runden den Look auf simple Art ab. Aber eigentlich lässt sich fast alles unter einem schwarzen Ledermantel tragen beziehungsweise verstecken.

Schwarze Ledermäntel. Fotos: Nick Leuze

Kuhflecken

Wir bleiben beim Leder oder besser gesagt dessen Ursprung – der Kuh. Die Flecken des Säugetiers waren ein beliebtes Muster auf den Straßen von Paris und Mailand. Dabei musste es aber nicht unbedingt echtes Leder sein, auch Jacken aus der tierfreundlichen, veganen Leder-Optik und plüschige Mäntel waren zu sehen. Auch bei den Flecken variieren die Looks zwischen verschiedenen Brauntönen und Schwarz, eben wie bei echten Kühen.

Da die Kuhflecken-Jacke schon ein echter Hingucker ist, lässt sich der Look mit einer schlichten Jeans und einem farblich auf das Muster abgestimmten Rollkragenpullover abrunden.

Kuhflecken. Fotos: Nick Leuze

Lässiger Schlips

Bei den Modewochen der Damen lag der Fokus auch auf der Straße, besonders auf den Womenswear-Looks. Natürlich waren aber auch Herren anwesend. Damit diese sich nicht auf den Schlips getreten fühlen, ist ihnen der letzte Trend gewidmet, der passenderweise das sehr förmliche Accessoire in den Mittelpunkt stellt.

In dieser Saison wurde die Krawatte nicht nur in der Womenswear – als Teil des Y2K-Trends die Rückkehr des rockigen Schulmädchens a la Avril Lavign mit lockerem Krawattenknoten über einem einfachen Top – sondern auch bei den Herren rekontextualisiert. Hier bleibt die Krawatte zwar hochgezogen, wird allerdings in einen lässigen Look integriert – fernab vom Business-Look mit Anzug und Lackschuhen.

Lässige Krawatten. Fotos: Nick Leuze

Die Möglichkeiten sind dabei vielseitig, ob ergänzend zu einem lässigen Oversized-Shirt mit Print, weiter Hose und Schirmmütze oder auch in einer Leder-Version in Kombination mit BDSM-Elementen wie Hundehalsband, Nieten und noch mehr Leder, lässt sich der Schlips in den persönlichen Stil integrieren.

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