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Rückgang der Textilsammlung in Secondhand-Läden durch Fast Fashion

Von Sylvana Lijbaart

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Mode

Bild zur Visualisierung Credits: Sympany, via Vodde

Die Textilsammlung in Secondhand-Läden geht zurück, wie die neuesten Zahlen der niederländischen Branchenvereinigung Monitor Kringloop Nederland zeigen. Ein wesentlicher Grund dafür sei die schlechte Qualität von Fast-Fashion-Artikeln.

Rachel Heijne, Vorsitzende von Kringloop Nederland, erläuterte gegenüber dem niederländischen Rundfunkunternehmen NOS, dass sie einen Zusammenhang mit der sinkenden Textilqualität sehe. Ihrer Einschätzung nach sei die Qualität der Kleidung inzwischen so schlecht, dass sie nach wenigen Waschgängen kaputtgehe und daher nicht mehr im Secondhand-Laden verkauft werden könne.

Produkte von minderwertiger Qualität, wie etwa Fast-Fashion-Artikel, werden in Secondhand-Läden kaum angeboten, finden allerdings zunehmend ihren Weg auf Online-Plattformen wie Vinted. Dies sorge für Konkurrenz, so Heijne, da diese Artikel dort ebenfalls zu „Secondhand-Preisen“ verkauft würden. Welche Auswirkungen dies auf die Läden haben wird, sei noch unklar, allerdings schlügen bereits jetzt die Alarmglocken.

Online-Marktplätze für Secondhand-Mode konkurrieren mit Secondhand-Läden

Bereits im Juni berichtete FashionUnited, dass etwa 61,8 Millionen Zara-Artikel, 58,7 Millionen H&M-Artikel und 21,8 Millionen Shein-Stücke auf Vinted angeboten wurden. Dies spiegelt die komplexe Wechselwirkung zwischen Konsumverhalten, unternehmerischer Verantwortung und ökologischen Überlegungen in der heutigen Modebranche wider. Sowohl Unternehmen als auch Verbraucher:innen sind sich bewusst, dass die Lebensdauer von Produkten verlängert werden muss, erkennen jedoch nicht, dass auch das Konsumverhalten geändert werden muss.

Konsument:innen seien weiterhin stark an neuen Produkten interessiert, erklärte Heijne gegenüber NOS. Ihrer Aussage nach wollten die Menschen gerne etwas Neues kaufen, und obwohl Fast-Fashion-Produkte in Onlineshops auf den ersten Blick attraktiv aussähen, seien sie qualitativ minderwertig.

Rückgang des Kleidungsanteils in Secondhand-Läden

Zwar wird weniger Textil in Secondhand-Läden abgegeben, dennoch macht Kleidung weiterhin 27 Prozent des Umsatzes der entsprechenden Geschäfte aus. Dieser Anteil liegt jedoch leicht unter dem des Vorjahres. Abgesehen von Textilien finden mehr Menschen den Weg zu Secondhand-Läden. Durchschnittlich sammelt ein Secondhand-Laden rund 784.907 Kilo an Gegenständen ein – so viel wie seit 2017 nicht mehr. Vor allem Möbel und Elektrogeräte wurden vermehrt abgegeben. Eine große Anzahl an Menschen nutzt somit die Möglichkeit, sowohl Gegenstände zu spenden als auch zu kaufen.

Da die allgemeine Sammlung in Secondhand-Läden zunimmt, wurden 2023 mehr Waren wiederverwendet. Die Wiederverwendungsrate stieg von 48 auf 56 Prozent, wodurch drei Prozent weniger Güter im Restmüll landeten. Dieser übersetzte und bearbeitete Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.nl

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