Stella McCartney präsentiert das erste Kleidungsstück aus biologischem Recycling
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Die britische Modedesignerin Stella McCartney hat auf dem Klimagipfel COP28 zusammen mit dem US-amerikanischen Recycling-Unternehmen Protein Revolution das weltweit erste Kleidungsstück vorgestellt, das aus biologischem Recycling hergestellt wurde. Die Jacke besteht aus recyceltem Polyester, das mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und biologischen Recycling aus Plastikabfällen hergestellt wurde.
Der Parka ist von Parachute-Jacken aus den Kollektionen von Stella McCartney inspiriert. Das Material wurde mit der Biopure-Technologie von Protein Evolution hergestellt. Dabei werden Verpackungsabfälle und Transportbänder, die früher für die Sicherung von Frachtcontainern genutzt wurden, in recyceltes Polyester umgewandelt.
Das Verfahren nutzt Enzyme, die von einer KI entwickelt wurden. Diese Enzyme spalten die Abfälle in die Rohstoffe auf, die für die Polyesterherstellung verwendet werden. So werden für die Herstellung des recycelten Polyestern keine neuen fossilen Brennstoffe mehr benötigt.
Werden diese Rohstoffe wieder in den Herstellungsprozess integriert, entsteht Polyester, das unendlich oft recycelt werden kann. Das Biopure-Polyester hat zudem eine deutlich geringere CO₂-Bilanz als herkömmliches Polyester, das mit Erdöl hergestellt wird. Die Technologie ist in der Lage verschiedenste Abfälle zu verarbeiten und umzuwandeln – von Plastikflaschen und Muscheln bis hin zu industriellen Textilien und Kleidung.
Recycling, Innovation und Kreislaufwirtschaft
„Dies ist ein entscheidender Moment auf dem Weg zur Kreislaufwirtschaft von Textilien in der Modeindustrie”, sagte Connor Lynn, Mitbegründer und Chief Business Officer von Protein Evolution in einer Mitteilung.
„Diese Jacke ist nicht nur eine Bestätigung für den Nutzen und die Qualität von biologisch recyceltem Polyester, sondern bietet Unternehmen auch eine Alternative zur Mülldeponie oder der Verbrennung von übriggebliebenen Textilien und verlängert so die Lebensdauer ihrer Materialien auf unbestimmte Zeit."
Das britische Label war ein früher Investor und Markenpartner von Protein Evolution. Die erste Finanzierungsrunde des Recycling-Unternehmens wurde von dem Investmentfonds ‘Collab SOS’ angeführt, der mit McCartney und LVMH eine Partnerschaft eingegangen ist.
Ende letzten Jahres kündigten Protein Evolution und McCartney außerdem eine Forschungs- und Entwicklungszusammenarbeit an, um unbenutzte Polyester- und Nylonstoffe in „neuwertige“ Produkte zu verwandeln. Protein Evolution verarbeitet dabei übrig gebliebene Polyester- und Nylonstoffe aus den Kollektionen von Stella McCartney und wandelt diese in neuwertige Fasern um.
„Alle die mich kennen, wissen, dass ich Abfall hasse. Deshalb bin ich so begeistert von unserer Zusammenarbeit mit Protein Evolution. Über meinen SOS-Fonds gehörten wir zu den ersten, die in ihre bahnbrechende biologische Recyclingtechnologie investierten. Diese Technologie hat das Potenzial und die Kraft, den Plastikmüll der Welt in unendlich recycelbares Polyester zu verwandeln”, kommentierte Stella McCartney die Zusammenarbeit.
Dieser übersetzte Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.uk.