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Studie: Deutsche lieber modisch als fair? Fairtrade noch kein Kaufkriterium für Kleidung

Von Simone Preuss

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Die Lebensmittelkette Kaufland führte im November 2017 eine bevölkerungsrepräsentative Umfrage zum Thema Kleidung und Fairtrade in Deutschland durch und kam zum Ergebnis, dass das Konsumverhalten der Deutschen in den letzten Jahren nicht nachhaltiger geworden sei. Die meisten kaufen jedoch lieber bequeme Kleidung anstelle von fair hergestellter.

Obwohl fast zwei Drittel der Deutschen der Meinung sind, dass soziale, ökologische und ökonomische Kriterien bei der Textilproduktion zukünftig wichtiger werden, achtet nur ein Drittel beim Kauf privater Kleidungsstücke auch verstärkt darauf, ob die Ware aus fairem Handel stammt oder nicht; weniger (14 Prozent), wenn es sich um den Kauf von Arbeitskleidung handelt. Lediglich jeder fünfte Bundesbürger verbindet mit fair hergestellter zugleich auch hochwertige Kleidung und jeder zehnte Deutsche wirft alte Kleidung in den Restmüll.

Fairtrade ist bekannt, wird aber von deutschen Verbrauchern wenig gewählt

Postitiv ist jedoch, dass das Label Fairtrade in Deutschland einen vertrauenswürdigen Ruf genießt: Fast zwei Drittel (63 Prozent) verbinden mit dem Siegel für fairen Handel gute Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter der Hersteller. Für 44 Prozent der Deutschen steht Fairtrade zudem für eine nachhaltige Lebenseinstellung der Verbraucher.

„Durch Glaubwürdigkeit und Transparenz hat Fairtrade den Welthandel gerechter gemacht“, kommentierte Thomas Graf, Leiter Unternehmenskommunikation bei Kaufland. „Das Siegel hilft den Konsumenten, fair gehandelte Ware zu erkennen und ermöglicht ihnen, zur Verbesserung weltweiter Arbeitsbedingungen beizutragen.“

Ein Grund, warum deutsche Verbraucher jedoch eher zögerlich nach Fairtrade-Artikeln greifen, könnte die Ansicht sein, dass fair gehandelte Kleidung gleichzeitig auch qualitativ hochwertig sein kann - diese vertritt nur jeder fünfte Befragte (19 Prozent).

Ausschlaggebende Kaufkriterien für Kleidung sind an erster Stelle Bequemlichkeit (79 Prozent) und an zweiter die ökologische Herstellung, also etwa giftstofffreie Textilien, jedoch mit nur 37 Prozent. Ein modischer und stylischer Schnitt war nur etwa einem Viertel (26 Prozent) aller Befragten wichtig.

Fragt man die Bundesbürger nach der Entsorgung alter oder nicht genutzter Kleidung, landen der Altkleider-Container und/oder die Spende an eine gemeinnützige Organisation auf Rang eins (82 Prozent). Eine Alternative für knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) ist das Verkaufen und/oder Verschenken von Textilien. Auffallend ist, dass trotz der zahlreichen Möglichkeiten immer noch jede/r Zehnte (10 Prozent) seine/ihre Kleidung in den Restmüll wirft.

Kaufland selbst geht am Arbeitsplatz mit gutem Beispiel voran und stattet seit letztem Herbst seine rund 130.000 Filialmitarbeiter in Deutschland und sechs weiteren europäischen Ländern mit neuer Mitarbeiterkleidung aus, von der ein Teil aus Fairtrade-zertifizierter Bio-Baumwolle besteht. Im ersten Schritt werden 2,4 Millionen nachhaltige Kleidungsstücke ausgegeben, die nicht nur vom Design überzeugen, sondern auch qualitativ hochwertig und angenehm zu tragen sind.

Um mehr gesellschaftliche Aufmerksamkeit für das Thema Textilverwertung zu generieren, hat Kaufland zudem in Zusammenarbeit mit seinem Entsorgungsdienstleister GreenCycle ein Verwertungskonzept ins Leben gerufen. Bei diesem Projekt wird die alte Kaufland-Arbeitskleidung recycelt und zu warmen Decken verarbeitet, die einer Hilfsorganisation zugutekommen.

Kaufland führte die bevölkerungsrepräsentative Umfrage in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Innofact AG im November 2017 unter mehr als 1.000 Personen in Deutschland durch.

Infografik Fairtrade Kleidung: Kaufland
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