Studie: die acht häufigsten Beschwerden von Plus-Size-Konsument:innen
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Obwohl Verbraucher:innen heutzutage zunehmend Übergrößen tragen - das heißt Größe 44 (16 UK oder 18 US) oder größer, sind Übergrößen in der Modebranche nach wie vor stark unterrepräsentiert. Auch wenn der Markt für Kleidung in Übergrößen im Jahr 2022 schätzungsweise über 10,3 Milliarden Euro wert sein wird und der Videohosting-Dienst TikTok 32 Milliarden Aufrufe für “Übergrößen” verzeichnet, trugen weniger als 1 Prozent der Models auf den Herbst/Winter 2023-Modewochen Übergrößen.
Kein Wunder also, dass sich Verbraucher:innen mit großen Größen in der Modebranche unterrepräsentiert fühlen und das Gefühl haben, dass ihre Bedürfnisse in Bezug auf verschiedene Größen, Styles und Passformen nicht berücksichtigt werden. Die Großhandelsplattform Joor hat deshalb die häufigsten Beschwerden von Verbraucher:innen zusammengetragen, um diese Wissenslücke zu schließen.
Die Modeexperten von Joor haben dazu die viralsten TikTok-Videos zum Thema ausgewertet und die häufigsten Beschwerden von Verbraucher:innen mit Übergrößen zusammengetragen. Das Ergebnis waren acht Bereiche, die Verbraucher:innen mit Übergrößen die meisten Probleme bereiten.
1. Größenspanne ist zu klein
Die häufigste Beschwerde, die Joor in dieser repräsentativen Stichprobe von Verbraucher:innen fand, war, dass die Größenauswahl zu gering sei. Nach Ansicht des Bekleidungsherstellers Creative House UK sollten Marken und Einzelhandelsunternehmen ihr Größensortiment auf 5XL oder mehr erweitern. Außerdem sollten diese Größen zum gleichen Preis wie andere Größen verkauft werden.
“Mode ist für alle da, und der Markt für Kleidung in Übergrößen ist ein schnell wachsendes Segment in der Branche; die Marken müssen sowohl in Bezug auf Inklusion als auch auf den Gewinn das große Ganze sehen”, so Joor.
2. Mehr Länge und Breite entspricht noch keiner Übergröße
Wenn man ein normales, gerade geschnittenes Kleidungsstück verlängert und verbreitert, erhält man im Grunde einen Sack. Aber wie jeder andere Körper sind auch Plus-Size-Körper unterschiedlich und die verschiedenen Proportionen müssen berücksichtigt werden.
“Jeder Mensch hat einen anderen Stil und eine andere Körperform. Wenn man also nur für eine Person stylt, können sich Verbraucher:innen nicht mehr sicher fühlen, was sie tragen”, erklärt Joor.
3. Einheitsgrößen für Accessoires
Marken und Einzelhändler:innen leisten vielleicht gute Arbeit bei ihren Plus-Size-Kollektionen, vergessen dann aber einen wichtigen Aspekt - Accessoires! Aus diesem Grund wurden Accessoires in Einheitsgröße als drittwichtigstes Ärgernis beim Einkauf von Mode in Übergrößen genannt. Modeunternehmen sollten sicherstellen, dass sie auch bei den Accessoires inklusiv sind und die Größen für Schmuck wie Ringe, sowie Gürtel, Schuhe und andere Accessoires erweitern.
4. Fehlender Stil
Eine häufige Beschwerde war auch, dass Stil und Übergrößen oft als etwas sich gegenseitig Ausschließendes dargestellt werden. Häufig liegt der Schwerpunkt auf Bewährtem wie Blumendrucken, figurverhüllender Kleidung oder veralteten Trends.
“Um dies zu vermeiden, sollten Marken auf kohärente Stile mit anderen Sortimenten abzielen, anstatt eine begrenzte Auswahl für Übergrößen zu schaffen und zu zeigen, dass trendige Muster für alle Größen erhältlich sind”, rät Joor.
5. Fehlende digitale Einkaufserlebnisse
Wie eine aktuelle Studie zeigt, erwarten Verbraucher:innen, dass digitale Technologien wie KI, AR und Roboter in Zukunft ihr Einkaufserlebnis bereichern, insbesondere beim Einkauf von Kleidung.
Virtuelle Umkleidekabinen, intelligente Spiegel und Avatare, die mit Hilfe von Augmented Reality zeigen, wie ein Kleidungsstück sitzt, können häufige Stressfaktoren für Plus-Size-Verbraucher:innen mildern.
6. Keine Models in Übergrößen
Es reicht nicht aus, nur eine große Auswahl und Übergrößen anzubieten: Diese müssen auch entsprechend vermarktet werden, mit Models in Übergrößen. Das US-amerikanische Damenbekleidungsgeschäft JessaKae und der indische Unterwäsche-E-Tailer Tailor and Circus verwenden nicht nur Models in allen Formen, Größen und Ethnizitäten, sondern auch echte Menschen mit all ihren Unvollkommenheiten, was von ihren Kund:innen sehr geschätzt wird.
7. Separate Plus-Size-Kollektionen
Nach Schätzungen von Plunkettresearch.com haben 68 Prozent der US-amerikanischen Frauen eine Größe von mehr als 14 (UK 16, EU 44), das heißt sie gelten als “Übergrößen”, was laut glamour.com sowieso eine veraltete Bezeichnung ist. Die beste Möglichkeit für Marken und Einzelhändler:innen, eine solche Entfremdung zu vermeiden, besteht darin, Übergrößen in die Hauptkollektionen zu integrieren.
8. Mangelnde Authentizität
Zu guter Letzt wurde Authentizität als ein weiteres wichtiges Anliegen genannt, und dazu gehört, dass Größenangaben und -angebot offengelegt und Verbraucher:innen nicht in die Irre geführt werden.
Nicht nur in Bezug auf diesen Punkt, sondern ganz allgemein ist das Zuhören, was die Kund:innen zu sagen haben, und ein tieferes Eintauchen in die eigene Zielgruppe eine großartige Möglichkeit, die Inklusivität zu erhöhen und neue Kund:innengruppen zu erschließen.