Tessa Koops über Persönlichkeit im Großhandel: ‘In der Mode ist es wichtig, flexibel zu bleiben’
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Der Name Tessa Koops ist gleichzeitig ihre Marke – und damit auch sehr persönlich, wie bereits der vorherige Artikel über Koops’ eigenwillige Vision von Design und Marke gezeigt hat. In diesem Beitrag beleuchtet FashionUnited Koops’ Ansatz hinsichtlich ihrer Großhandelsstrategie und der Unterstützung der Einzelhandelspartner:innen. Auch hier bleibt Koops sich selbst treu: „Persönliche Aufmerksamkeit auf allen Ebenen, sowohl gegenüber den Verbraucher:innen als auch den Einzelhandelskund:innen, ist essenziell. Das erzeugt zwar einen gewissen Druck, aber nicht so viel, dass es mir keinen Spaß mehr macht. Im Gegenteil, ich genieße ihn.“
Individueller Ansatz für Einzelhändler:innen
In ihrem Großhandelskonzept setzt Koops auf eine Vorbestellungsstrategie, die es Einkäufer:innen ermöglicht, ihre Auswahl während der zwei Saisonzeiten zu treffen. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, eine begrenzte Anzahl von Artikeln auf Lager zu haben. Dies bedeutet, dass die Einzelhändler:innen gut über die verfügbaren Produkte informiert sein müssen“, erklärt sie. So können Partner:innen einzigartige Stücke anbieten, die Kund:innen nicht überall finden. „Einkäufer:innen denken oft eher in Zahlen und daran, was in der Vergangenheit funktioniert hat, aber ich möchte auch, dass sie ihre Kund:innen mit etwas Neuem überraschen können.“
Zur Nachlieferung bestimmter Artikel erläutert Koops: „Wir tun unser Bestes, um Einzelhändler:innen immer mit Nachschub zu versorgen. Wenn es eine große Nachfrage nach einem bestimmten Artikel gibt, versuchen wir, diese so gut wie möglich zu befriedigen.“ Koops bietet auch Unterstützung an, wenn sich bestimmte Artikel als schwierig im Verkauf erweisen. Sollte ein Artikel nicht gut ankommen, gibt es Umtauschmöglichkeiten: „In der Mode ist es wichtig, flexibel zu bleiben. Wir tun alles, damit jeder Artikel seinen Platz findet“, sagt sie. Ihr Ziel ist es, ein Gleichgewicht zwischen innovativen und bewährten Artikeln zu schaffen, sodass die Kund:innen ihre Lieblingsstücke finden, aber auch von neuen Designs überrascht werden können. „Man muss in der Lage sein, in einer Kollektion das Vertraute mit dem Aufregenden des Neuen zu verbinden. Es muss eine gute Mischung sein, um alle zufriedenzustellen und zu begeistern.“
Umfassende Unterstützung für Einzelhändler:innen
Auch nach der Bestellung begleitet Koops ihre Einzelhändler:innen. Sie schätzt spontane Ideen und bleibt im Verkaufsprozess eingebunden, was auch bedeutet, dass sie ihre Kund:innen im Showroom willkommen heißt. „Ich bin in den sozialen Medien sehr aktiv. Wenn mir etwas auffällt, antworte ich meinen Kund:innen auch persönlich – das wird sehr geschätzt“, so Koops.
Erneuerung und Wachstumspläne
Koops sucht ständig nach Möglichkeiten, ihr Label sowohl in den Niederlanden als auch international auszubauen. „Der deutsche und französische Markt bieten großes Potenzial, und wir möchten unser Netzwerk dort gerne erweitern“, sagt sie. Dennoch möchte sie den persönlichen Ansatz beibehalten, der ihre Marke prägt. „Das Wachstum soll nicht auf Kosten des persönlichen Kontakts zu meinen Kund:innen und Händler:innen gehen.“
Neben der internationalen Expansion denkt Koops auch an die Erweiterung ihrer Produktpalette. In den letzten Saisons wurde ihre Kollektion um Strickwaren und unifarbene Satinartikel erweitert. Dadurch wird eine gewisse Ruhe in das Sortiment gebracht, und die Kollektion wird noch breiter. „Diese Stücke sollen meine Drucke ergänzen und nicht ersetzen“, erklärt sie. Verspieltheit und Kreativität bleiben das Herzstück von Tessa Koops – und das möchte sie ihren Kund:innen weiterhin mit ergänzenden Accessoires wie Tragetaschen, Kosmetiktäschchen, Socken und Schals bieten.
Eine Marke mit eigener Identität
Tessa Koops bleibt ihrer Vision treu: Mode, die auf Individualität und persönliche Beziehungen setzt. Mit einer Strategie, die sich um Unterstützung, Überraschung und Verspieltheit dreht, positioniert sie ihre Marke als eine energiegeladene Bereicherung im Großhandelsmarkt.
Ihr Fokus auf Persönlichkeit und Flexibilität im Großhandel sowie die Einzigartigkeit ihrer Designs lassen die Marke für sich selbst sprechen: „Ich möchte keine Kleidung entwerfen, die konträr ist, sondern eine schöne Ergänzung zu anderen Marken – also stets ein eigenes Gesicht, eine eigene Handschrift haben, aber zugleich Verbundenheit schaffen. Ich höre oft von Kund:innen, dass sie meine Marke so erleben.“