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The Fabricant plant Einführung digitaler Mode für Zoom

Von Esmee Blaazer

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Mode
Web Summit 2023 in der Altice Arena in Lissabon, Portugal. Bild: Ramsey Cardy/Web Summit via Sportsfile

Eines der neuen Produkte, die The Fabricant im nächsten Jahr auf den Markt bringen wird, ist digitale Kleidung für den Videoanruf-Anbieter Zoom. Das kündigte Adriana Hoppenbrouwer, Mitbegründerin und Chief Marketing Officer (CMO) des digitalen Modeunternehmens, am Mittwoch auf der Technologiekonferenz Web Summit an, die diese Woche in Lissabon stattfindet.

Hoppenbrouwer erklärt, dass bis zu einer Milliarde Menschen weltweit regelmäßig Zoom nutzen. „Wenn man sich online trifft, hat man eine digitale Präsenz. Wir führen bereits ein digitales Leben“, betont sie, „und es ist unsere Aufgabe, euch die coolsten Klamotten zu bieten, die ihr in diesem digitalen Leben tragen könnt.“

‘Zukunft der digitalen Mode ist vielversprechend’

The Fabricant beschäftigt sich mit digitaler Mode. Aber was verbirgt sich überhaupt hinter diesem Begriff? Diese Frage hat sich auch Hoppenbrouwer vor fünf Jahren gestellt, sagte sie während des Summits.

Sie war, bevor sie mit The Fabricant startete, bereits 20 Jahre in der Modebranche aktiv und leitete zuletzt für einen europäischen Einzelhändler das Marketing-Team für den Onlinehandel. Dort beschäftigte sie sich in einer Studie auch mit dem Thema Retouren, die ergab, dass 2018 zehn Prozent der zurückgegebenen Artikel für ein Foto auf Instagram verwendet wurden.

Außerdem arbeitete sie auch mit Geschenkgutscheinen, wo der Umsatz rückläufig war, erklärt Hoppenbrouwer. „Ich entdeckte, dass Eltern keine Geschenkgutscheinen für physische Güter für ihre Kinder kaufen, weil sie lieber eine Fortnite-Karte [Anm. d. Red.: Guthabenkarte für ein Onlinespiel, mit der man digitale Looks und andere Produkte kaufen kann] haben wollen“, so die Fabricant-Mitgründerin. „Mit diesem Wissen gründeten Kerry Murphy, Amber Jae Slooten und ich The Fabricant, mit der Vision, ein neues Geschäftsmodell zu schaffen, das sich im Mainstream entwickelt. Heute sind die Aussichten groß, und die Branche ist bereits beachtlich.“

Laut dem Bericht "State of Fashion Technology" des Fachmagazins Business of Fashion werden die Verbraucher:innen-Ausgaben für digitale Mode bis 2024 voraussichtlich 135 Milliarden US-Dollar (etwa 124 Milliarden Euro) erreichen. 2021 wurden 110 Milliarden US-Dollar für virtuelle Güter ausgegeben, mehr als doppelt so viel wie 2015.

Eine Erfolgsgeschichte mit Weekday

The Fabricant hat kürzlich zwei Brillen der H&M-Tochter Weekday digitalisiert. „Es wurden mehr virtuelle als physische Exemplare verkauft“, sagte Hoppenbrouwer. Die [digitalen Brillen](URL) erfreuten sich nicht nur großer Beliebtheit, sondern trugen auch zu einem elf-prozentigen Anstieg der Gesamtverkäufe der Kollektion bei. „Das zeigt, dass die Weekday-Community und die Fans ihre Identität auf einzigartige Weise im digitalen Raum ausdrücken wollen.“

: Artifact 001. Bild: Weekday

Digitale Mode als Online-Ausdrucksform

Jascha Samadi, Mitbegründer und Partner der europäischen Krypto-Investmentfirma Greenfield, sprach bei dem Summit gemeinsam mit Hoppenbrouwer über das Thema Consumer-Web3. „Unsere Kleidungswahl ist ein Spiegelbild unserer Werte, unserer Identität und dessen, was wir ausdrücken oder anderen mitteilen wollen“, sagte Samadi, der sich in den vergangenen zwei Jahren mit Mode aus Sicht eines Krypto-Unternehmens beschäftigt hat. Der Wunsch nach Selbstdarstellung ist tief in unserer Kultur verwurzelt, und er hält es für logisch, dass es auch einen Bedarf an virtueller Mode gibt.

„Auf Roblox [Anm. d. Red.: Online-Spieleplattform] haben im letzten Jahr mehr als 100 Millionen Nutzer:innen Modeartikel gekauft oder verkauft, und es gibt 11,5 Millionen User:innen, die virtuelle Kleidung und Accessoires für ihren Avatar entworfen haben“, veranschaulicht Samadi.

Digitale Mode ist nicht nur eine Sache, sondern umfasst mehrere Dinge, machen die Referenten deutlich. Neben virtuellen Kleidungsstücken, wie Fortnite-Skins – Looks, die ausschließlich in der digitalen Welt existieren und für Avatare bestimmt sind – gibt es auch Produkte mit Augmented-Reality (AR). Bei diesen Kleidungsstücken werden der realen Umgebung digitale Elemente hinzugefügt, wenn sie über ein AR-Gerät oder eine Anwendung betrachtet werden. Auch mit Computerchips ausgestattete physische Kleidung, die eine Brücke zu digitalen Erfahrungen schlagen, gehören zu dieser Kategorie.

Über The Fabricant und Web Summit

The Fabricant ist ein digitales Modehaus und eine Plattform, die es ermöglicht, digitale Kleidung zu kaufen und zu tragen. Dafür arbeitet das Unternehmen auch mit unabhängigen Designer:innen sowie großen Marken zusammen, um deren Kreationen in die digitale Welt zu transportieren.

Der Web Summit ist eine der größten Technologie-Konferenzen der Welt, bei der die neuesten Entwicklungen im Bereich Technologie und Innovation präsentiert werden. Der Web Summit begrüßt in diesem Jahr mehr als 70.000 Besuchende aus 153 Ländern. Die Konferenz findet noch bis zum 16. November in Lissabon, Portugal, statt.

Dieser übersetzte und bearbeitete Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.nl.

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