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ThredUp startet Telefonseelsorge gegen Fast-Fashion-Sucht der Gen Z

Von Jackie Mallon

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Mode
Bild: thredUp.com

Die Seconadhand-Plattform ThredUp hat seinen Gen Z Fashion Report heruasgebracht, der das oft widersprüchliche Verhalten der Gen Z Konsumenten analysiert. Diese Kohorte bekennt sich zur Sorge um die Umwelt, aber ihre Mitglieder sind zugleich die größten Konsumierenden von Fast Fashion. Sie wünschen sich, ihre Fast Fashion Einkäufe durch nachhaltigere Konsumentscheidungen zu ersetzen, doch gesellschaftliche Umstände bremsen diesen Willen.

Als Ergebnis ist eine Art Krieg zwischen den Generationen entstanden, da die älteren Verbraucher:innen die viel gepriesene Umweltfreundlichkeit der Generation Z in Frage stellen. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass die Generation Z die einzige Generation ist, die mit der Kombination von Fast Fashion und sozialen Medien aufgewachsen ist. Aggressives Marketing, fiese Algorithmen und die tägliche Bombardierung mit viralen TikTok-Fotos und Instagram-Outfits des Tages fordern ihren Tribut und erzeugen einen unüberwindlichen Druck auf die jüngere Generation, bei jedem Selfie im Trend zu liegen.

Bild: ThredUp.com

Soziale Medien und Fast Fashion, die von Millennials oder älteren Generationen erfunden wurden (Mark Zuckerberg von Meta und Chris Xu, der Gründer von Shein, sind beide 38 Jahre alt, während Amancio Ortega, der Gründer von Zara, 86 Jahre alt ist), wurden gezielt entwickelt, um das Publikum süchtig zu machen. Nach jüngsten Daten von ThredUp gibt eines von drei Mitgliedern der Gen Z zu, süchtig nach Fast Fashion zu sein. Die älteren Generationen werfen den jungen Menschen im Wesentlichen vor, dass sie dem System verfallen sind, das sie aufgebaut haben. Gleichzeitig verschulden sich junge Menschen in den Vereinigten Staaten für ihr Studium. Ein schleppendes Lohnwachstum und allgemein steigende Preise tun ihr Übriges dazu, dass die Generation Z im Vergleich zu älteren Generationen mit einem noch nie dagewesenen Nachteil im Leben aufwächst. Wer kann es ihnen verübeln, dass sie zu günstiger Mode greifen?

ThredUp richtet zum Schulbeginn eine Beicht-Hotline für die Generation Z ein

ThredUp hofft, sie eines Besseren zu überzeugen, indem die Plattform sich mit der Stranger Things-Schauspielerin Priah Ferguson zusammengetan hat. Sie geht bei der neuen ‚Fast Fashion Confessional Hotline‘ ans Telefon, bei der die Generation Z der Fast Fashion abspenstig gemacht werden soll.

Natürlich sind die Statistiken alarmierend: 72 Prozent der US-amerikanischen Studierenden geben an, im vergangenen Jahr Fast Fashion gekauft zu haben, wobei mehr als zwei von fünf angaben, dass sie Kleidung für Anlässe kaufen, die sie wahrscheinlich nur einmal tragen werden. 50 Prozent der Studierenden sehen sich wöchentlich Fast-Fashion-Angebote in den sozialen Medien an und 40 Prozent scrollen täglich durch Fast-Fashion-Seiten. Fast zwei Drittel der Fast Fashion-Zielgruppe geben jedoch an, dass sie mehr Secondhand-Mode kaufen möchten und dass Nachhaltigkeit der Hauptgrund dafür ist, dass sie mit dem Kauf von Fast Fashion aufhören möchten. Da der chinesische Fast-Fashion-Anbieter Shein Berichten zufolge täglich fast 10.000 neue Artikel auf den Markt bringt und die jüngere Kundschaft gerade in ihre Schulgarderobe investiert, kommt die Hotline zum perfekten Zeitpunkt. Ihr Ziel soll es sein, die Generation Z mit den Ressourcen auszustatten, die sie braucht, um mit der Fast Fashion endgültig aufzuhören und sich dauerhafte und nachhaltige Einkaufsgewohnheiten anzueignen.

thredUp.com

Wer in den Vereinigten Staaten die Nummernfolge 1-855-THREDUP wählt, erreicht die ‚Fast Fashion Confessional Hotline‘. Sie bietet Anrufenden die Möglichkeit, ihre Fast-Fashion-Sünden zu beichten und die Unterstützung zu bekommen, die sie brauchen, um auf gesündere Einkaufsgewohnheiten umzusteigen. Am anderen Ende der Leitung ist die Stimme von Ferguson zu hören, die Anrufende sofort beruhigt, indem sie ihre eigene Fast Fashion-Beichte ablegt. Am Telefon erfahren Teilnehmende, warum Fast Fashion so schlecht für den Planeten ist und wie Sparsamkeit eine erschwingliche, nachhaltige und modebewusste Alternative sein kann. Interessierte haben außerdem die Möglichkeit, aus einer von Ferguson kuratierten Auswahl an Secondhand-Mode auf der Plattform zu wählen.

60 Prozent aller Fast Fashion-Artikel werden im selben Jahr weggeworfen, in dem sie produziert wurden, berichtet ThredUp. In dieser Herbstsaison plant das durchschnittliche Gen Z-Mitglied, zwölf neue Kleidungsstücke zu kaufen. Aber wenn diese neuen Kleidungsstücke gegen Secondhand-Kleidung eingetauscht würden, könnten insgesamt fast 10 Milliarden Pfund Kohlenstoffdioxid eingespart werden einsparen. Das entspricht der Pflanzung von 116 Millionen Bäumen.

Das wäre ein Semesterstart mit Bestnoten.

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

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