Tommy Hilfiger bietet Bekleidung für behinderte Kinder an

Die US-Modemarke Tommy Hilfiger hat eine neue Reihe von Kinderkleidung eingeführt, die sich an die Bedürfnisse behinderter Kinder richtet. Enge Hosenbeine, schwierige Verschlüsse und unbequeme Artikel, die bei keinem Kind beliebt sein dürften, sind also tabu. Die neue Reihe entstand in Kolleboration mit Runway of Dreams, einer Initiative von Eltern, die mit der Modebranche zusammenarbeitet, um Bekleidung für Träger mit besonderen Bedürfnissen zu schaffen.

Die neue, 22-teilige Kollektion von Jeans, Khakis, Kleidern und Shirts sieht auf den ersten Blick nicht anders aus (und ist auch nicht teurer) als andere Kinder-Kollektionen von Tommy Hilfiger; die Unterschiede verbergen sich jedoch im Detail: Magnet- und Klettverschlüsse machen das An- und Ausziehen einfacher als Knöpfe und Reißverschlüsse; erstere werden aber weiterhin verwendet, um den gleichen Look zu erzielen. Kleider und T-Shirts können zudem ganz von hinten geöffnet und die Länge von Hosen durch einfache Systeme verstellt werden.

„Unser Unternehmen hat schon immer die Vielfalt unserer Kunden aufgegriffen. Runway of Dreams hat uns dabei geholfen, unser Verständnis für die Bedürfnisse der Menschen mit Behinderungen voranzubringen. Und mit diesem Wissen hoffen wir, sie besser bedienen zu können“, erklärte Gary Steinbaum, Vorsitzender von Tommy Hilfiger, laut People Magazine.

Runway of Dreams wurde 2013 von Mindy Scheier gegründet, Mutter eines Sohnes mit Muskeldystrophie, der auf Beinschienen angewiesen ist. Sie musste zuvor nicht nur seine Jeans selbst ändern, sondern auch in der Pause in die Schule kommen, um ihrem Sohn zu helfen, auf die Toilette zu gehen.

Angesichts der Schreikrämpfe, die unangemessene Kleidung gerade bei kleinen Kindern auslösen kann (winzige Knöpfe im Nackenbereich, Reißverschlüsse mit zu kleinen Schiebergriffen, zu kleine Halsausschnitte, etc.), wäre es wenig überraschend, wenn die neue Reihe von allen Eltern (und Kindern) begeistert angenommen wird. Schließlich fördert sie die Selbständigkeit und das Selbstbewustsein von Kindern, da sich selbst Anziehen zu können auf dem Entwicklungsweg ganz oben steht. Bleibt nur die Frage, warum die Modebranche und speziell Designer von Kinderkollektionen dies noch nicht selbstverständlich eingeführt haben?