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Ultra Fast Fashion: Shein gegen Pretty Little Thing

Von Sharon Camara

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Mode

Pretty Little Thing-Kampagnenbild mit Influencerin Molly Mae. Bild: PrettyLittleThing via PRShots

In Sachen Fast Fashion gehören Shein und Pretty Little Thing (PLT) zu den führenden Online-Marken. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie konkurrenzlos niedrige Preise und eine große Auswahl anbieten, die ständig erneuert wird.

Diese Marken, die oft wegen ihrer Arbeitsmethoden kritisiert werden, haben es geschafft, ihre Zielgruppe, die unter 25-Jährigen, durch eine Kommunikation zu begeistern, die sich hauptsächlich auf die sozialen Netzwerke Instagram und Tiktok konzentriert.

Gründung

Im Jahr 2008 wurde Shein unter dem Namen ‚Sheinside‘ ins Leben gerufen. Die von Chris Xu gegründete Plattform war zunächst auf Brautkleider spezialisiert und weitete ihr Angebot dann auf Konfektionsware aus. Im Jahr 2015 änderte die App ihren Namen in Shein, der kürzer und damit leichter zu merken ist. Die Pandemie und das rasante Wachstum des E-Commerce waren Treiber für die Plattform, die Rekordzahlen verzeichnet.

Der Durchschnittspreis für ein bei Shein gekauftes Produkt betrug Ende Juni 2021 7,50 Euro, laut Daten, die von Kantar Worldpanel geteilt wurden. Als Inbegriff der Ultra Fast Fashion verspricht Shein mehr als 500 neue Produkte pro Tag, mit einem vollständig internetbasierten Verkaufsmodell, das die Rentabilität erhöht.

PrettyLittleThing ist ein in Großbritannien ansässiges Modeeinzelhandelsunternehmen für Frauen im Alter von 16 bis 35 Jahren. Die Plattform wurde 2012 von den Brüdern Umar und Adam Kamani mitbegründet. Sie verkauften zunächst Accessoires in begrenzter Stückzahl, bevor sie in den Bereich der Konfektion einstiegen. Im Januar 2017 kaufte Boohoo, das dem Vater der Gründer, Mahmud Kamani, gehört, 66 Prozent des Unternehmens und wurde 2020 vollständiger Eigentümer von PLT.

Die Gründer

Vor der Gründung von Shein arbeitete Chris Xu für ein Informations- und Technologieunternehmen. Er war früher unter dem Namen Yang Tian Xu bekannt.

PrettyLittleThing ist in erster Linie ein Familienunternehmen der Kamanis. Nach der Gründung durch die Brüder Umar und Adam Kamani wurde das Unternehmen in die Familiengruppe Boohoo integriert, die von ihrem Vater geleitet wird.

Digitale Strategie mit Schwerpunkt auf Instagram und TikTok

Intensives Marketing in sozialen Netzwerken ist die Strategie, die Shein verfolgt. Instagram ist das wichtigste Netzwerk, das von dem Pure Player genutzt wird. Die offizielle Seite hat 23,4 Millionen Follower und die Seite von Shein Deutschland hat 752.000. Shein ist auf diesen Plattformen sehr aktiv und veröffentlicht im Durchschnitt zwischen fünf und zehn Beiträge pro Tag. Es handelt sich dabei um Werbefotos und auch um das Teilen von Videos und Bildern, die von Influencer:innen oder Abonnent:innen gepostet wurden. In den Netzwerken teilt Shein auch Rabatte und Promotionen, um die Fans ständig dazu zu bringen, die App zu besuchen.

Bild: Shein

Auf TikTok ist Shein der unangefochtene Herrscher. Die Marke hat sehr schnell verstanden, wie die Plattform funktioniert und welche Art von Inhalten junge Leute anzieht. Mit 3,6 Millionen Followern auf seinem offiziellen Konto – und 269.000 auf der deutschen Seite – erreicht Shein direkt seine Zielgruppe. Die Hashtags „Haulshein“ und „sheintryonhaul“ verzeichnen 712,5 Millionen beziehungsweise 514 Millionen Aufrufe. In der Internetsprache ist ein „Haul“ die Präsentation und Bewertung von kürzlich gekauften Artikeln durch ein Video. Die Marke ist auch auf Facebook mit 250.000 Abonnent:innen und auf Twitter mit 419.000 Followern vertreten.

Während der Pariser Fashion Week organisierte Shein am Sonntag, den 20. Februar eine virtuelle Modenschau „#SHEINforall“ über die Shein-App und auch über die sozialen Netzwerke.

PrettyLittleThing hat 17,7 Millionen Abonnent:innen auf Instagram, über zwei Millionen auf Facebook und 79.000 auf Twitter. Im Gegensatz zu Shein bündelt Pretty Little Thing seine Aktivitäten auf einem einzigen Account und wendet sich an seine Kundschaft in englischer Sprache. Die Marke veröffentlicht täglich Look-Inspirationen und teilt die Beiträge von Influencer:innen, mit denen sie zusammenarbeitet.

Pretty Little Thing-Kampagnenbild mit virtuellem Model. Bild: PrettyLittleThing via PRShots

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.fr veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

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