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Uniqlo will seine ausbeutenden Zulieferer bekehren

Von Martina Michalsky

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Das japanische Modelabel Uniqlo wurde am Dienstag von der Hongkonger Arbeitsrechts-Gruppe Sacom für seine Beziehung zu zwei chinesischen Zulieferern angeprangert, die ihre Arbeiter 14 Stunden lang für umgerechnet 4 Cent pro produziertem Kleidungsstück arbeiten lassen. Innerhalb einen Monats will Uniqlo diesen Missstand nun beheben.

Laut Sacom herrschen in den zwei Zuliefererbetrieben in der südchinesischen Provinz Guangdong menschenunwürdige Arbeitsbedingungen. Die Arbeitskräfte müssen dort lange und schlecht bezahlt unter gesundheitsschädigenden Bedingungen arbeiten. In den Fabrikhallen herrschten extrem hohe Temperaturen, der Boden sei mit Abwasser verschmutzt, die Lüftung sei dürftig. Die Arbeiter müssten außerdem Stoffe ohne Schutzkleidung färben, berichtet Sacom. Die Fast Retailing Group, zu der Uniqlo gehört, bestätigt die Aussagen teilweise.

Kontrollen erfolgen in einem Monat

Die Achtung der Menschenrechte und "angemessene" Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten der Zulieferer stünden ganz oben auf der Liste der Prioritäten bei Fast Retailing, teilte das Unternehmen heute mit.

Der Zulieferer, Tomwell, sei nun angewiesen die Arbeitszeiten seiner Angestellten drastisch zu reduzieren, so dass sie den Vorschriften entsprechen. Der andere Zulieferer Pacific Textiles musste zusichern, seinen Mitarbeitern mindestens einen Tag pro Woche frei zu geben. Auch die täglichen Arbeitszeiten müssen reduziert werden. Außerdem soll es den Mitarbeitern freistehen, einen Vertreter zu wählen. In einem Monat sollen Kontrollen durchgeführt werden.

Fast Retailing erwirtschaftete im Auftaktquartal des laufenden Geschäftsjahres, das am 30. November endete, einen Umsatz in Höhe von 479,5 Milliarden Japanischen Yen (3,4 Milliarden Euro). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das eine Steigerung um 23,3 Prozent.

In Japan wuchs der Umsatz von Uniqlo um 11,6 Prozent auf 232,6 Milliarden Japanische Yen. Noch dynamischer entwickelte sich das Auslandsgeschäft der Marke. Dort stiegen die Erlöse um 47,3 Prozent auf 168 Milliarden Japanische Yen. Uniqlo hatte sein internationales Filialnetz im vergangenen Jahr stark vergrößert: Ende November verfügte das Konzept außerhalb Japans über 695 Läden, 183 mehr als ein Jahr zuvor. Das deutliche Umsatzwachstum verdankte Uniqlo vor allem guten Geschäften in China und Südkorea. In Europa und den USA wurden die Erwartungen im abgelaufenen Quartal hingegen verfehlt.

Fotos: Uniqlo

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