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Unternehmen formieren sich gegen Markenpiraterie

Von Reinhold Koehler

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Mode

Der unerlaubte Handel mit Produktfälschungen und Schmuggelware nimmt stetig zu, und gerade Modeunternehmen leiden immer mehr unter billigen Kopien ihrer Artikel, die aus Fernost aus die westlichen Märkte überschwemmen. Bislang kämpfte jedes Unternehmen für sich gegen die Produktpiraterie, setze Testkäufer ein, beschäftigte Anwälte und kooperierte mit den lokalen Behörden. Doch nun will die Wirtschaft geschlossen gegen die Fälscher und Hehler vorgehen.

So wurde nun mit der „Koalition gegen unerlaubten Handel“ (Coalition Against Illicit Trade, CAIT) eine neue, weltweite Koalition von Unternehmen und Organisationen ins Leben gerufen, die sich der Bekämpfung des Handels mit Produktfälschungen und Schmuggelware verschrieben hat. Dabei soll sich die Organisation auf eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen all denjenigen konzentrieren, die von unerlaubtem Handel betroffen sind, sowie Best Practices austauschen und an praktischen, branchenübergreifenden Lösungen arbeiten.

Plagiate verursachen eine Billion US-Dollar Verlust jährlich

„Unerlaubter Handel geht uns alle etwas an - die Verbreitung von Produktfälschungen entzieht der Weltwirtschaft jährlich eine Billion US-Dollar und führt dazu, dass mehrere Millionen Menschen ihren Arbeitsplatz verlieren", so Florent Denjean, Business Unit Director bei Solutions Arjowiggins, einem Mitglied von CAIT. „Unsichere, ungetestete Produkte stellen für Verbraucher auf der ganzen Welt ein sehr hohes Risiko dar. Ausserdem werden den Regierungen systematisch Steuereinnahmen in Höhe von mehreren Milliarden vorenthalten. Dies muss ein Ende haben.“

Neuesten Schätzungen der US-amerikanischen NRO Global Financial Integrity (GFI) zufolge liegt der Gesamthandelswert unerlaubt gehandelter Waren bei 650 Milliarden US-Dollar - bei einer Einbeziehung der damit zusammenhängenden Finanzströme erhöht sich dieser Wert sogar auf zwei Billionen. Der Handel mit illegalen Waren fördert zudem die damit zusammenhängende Kriminalität, da es sich dabei um eine Einkommensquelle für organisierte Verbrecher, Menschenschmuggler und Terroristen auf der ganzen Welt handelt, von den Mahgreb-Staaten bis nach Nordirland.

Die Beteiligung der Industrie an der Bekämpfung dieser Verbrechen ist von entscheidender Bedeutung, da Unternehmen über die umfangreichsten Kenntnisse in Sachen Märkte, Lieferketten und effektive Kontrollprozesse verfügen. Mit CAIT gibt es nun ein Business-Forum, das sich ganz der Förderung allgemeiner technologischer Standards und der Bekämpfung des internationalen unerlaubten Handels verschrieben hat. Die Mitgliedschaft stehe allen Unternehmen und Organisationen offen, die dieselben Ziele und Grundsätze der Koalition verfolgten, heißt es seitens der Organisation.

Foto: Katharina Wieland Müller / pixelio.de

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