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Vom Rapper zum Modemacher: Was Rin mit seinen Label vorhat

Von Ole Spötter

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Mode

Foto: lowkey studios

Der deutschsprachige Rapper Rin baut sich neben seiner Musik ein zweites kreatives Standbein auf. Rin, der mit bürgerlichem Namen Renato Simunovic heißt, hat mit seinem Team das Modelabel Ljubav Europe gegründet und das scheinbar mit Erfolg: Der erste Drop war nach etwa 30 Minuten ausverkauft.

In seinen Texten rappt er von den Streetwear-Marken Palace und Supreme, widmet dem ehemaligen Pariser Modehändler Colette einen eigenen Song und benennt seine Musik nach Modehäusern und -marken wie Dior, Chanel und Nike. Mode spielt aber nicht nur in seinen Liedern eine Rolle, er wird nun auch selbst kreativ.

Der Rapper mit kroatisch-bosnischen Wurzeln hat mit Ljubav (Liebe auf Kroatisch) schon vorher Ausflüge in die Modeindustrie gemacht und kollaborierte mit dem US-amerikanischen Sportartikler Nike sowie der Streetwear-Marke Carhartt WIP. Als Musiker hat er natürlich auch sein eigenes Merchandise, das bis jetzt mit dem Ljubav-Schriftzug versehen wurde. Allerdings wurden diese Produkte immer von den anderen Unternehmen produziert. Nun folgt das eigene Label, bei dem der Rapper und sein Team die Produktion koordinieren.

„Uns macht das sehr viel Spaß nicht immer nur zu konsumieren, sondern auch jetzt selber mitzumischen”, sagte Ljubav-Geschäftsführer Zoran Karanovic im Gespräch mit FashionUnited.

Ein Jahr voller Drops

Der erste Drop von Ljubav Europe startete am Sonntag mit dem Launch des eigenen Onlineshops, dem aktuell einzigen Vertriebsweg der Marke. Nach etwa 30 Minuten waren alle sieben Produkte – von einer Jacke für 185 Euro bis zum Tee für 9 Euro – komplett ausverkauft, bestätigte Karanovic. Ob die Kollektionen in Zukunft nur über die eigenen Seite vertrieben werden, ist aktuell noch nicht gewiss – dafür wartet das Team gerade den Erfolg der nächsten Kollektion ab. Sollte Ljubav in den Großhandel gehen, so wollen die Macher nur bei ausgewählten Händlern vertrieben werden.

Foto: lowkey studios / Ljubav – T-Shirt (45 Euro) und Jogginghose (85 Euro)

Ljubav-Fans die beim ersten Drop kein Glück hatten, müssen aber nicht traurig sein, denn der nächste kommt schon im September – gefolgt von weiteren, die alle zwei bis drei Monate kommen sollen. Die Drops bauen aufeinander auf und ergeben nach einem Jahr eine Kollektion mit einem Gesamtbild. Was jetzt erstmal nach T-Shirts und Kapuzenpullover-Kollektion aussieht, soll auch schon beim nächsten Release das Gegenteil beweisen und über diese Standard-Produktauswahl hinausgehen. Mehr Details will Ljubav dazu bisher nicht verraten.

Für das Release-Format Drops habe sich das Label entschieden, da es auch der Weg ist wie die Macher Mode einkaufen. „Die meiste Mode, die wir selbst konsumiert haben, erschien immer in Drops”, sagte Karanovic.

„Es ist zwölf Uhr, ich kauf mir Supreme, Palace Tee, Roadman auf den Streets, Gosha, Gosha Longsleeve, ich bin real”, rappte Rin bereits 2017 auf dem Song Blackout.
Er nahm damit Bezug auf die begehrten Releases, der zum US-amerikanischen Bekleidungskonzern VF Corporation gehörenden Streetwear-Marke Supreme und der britischen Skatemarke Palace. Auch der russische Designer Gosha Rubchinskiy war zu dieser Zeit im Fokus der Streetwear-Bewegung und fand so seine Erwähnung in dem Rin-Song.

”Regional is the new international”

Foto:lowkey studios /

Neben den öffentlichen Drops sind im Streetwear-Bereich auch die sogenannten Raffles beliebt, wo sich die Kundschaft für ein bestimmtes Produkt anmeldet. Dann wird eine bestimmte Anzahl an Glücklichen ausgelost, die das Produkt erwerben oder sogar gewinnen können. Auch da ist das Label, mit Sitz im baden-württembergischen Villingen-Schwenningen, bereits am Start. Schon vor dem ersten Release konnten Fans sich für ein Gewinnspiel anmelden, bei dem die Gewinnerinnen und Gewinner Kopfhörer des US-amerikanischen Musikgeräte-Herstellers Beats Electronics LLC erhalten haben – natürlich mit Ljubav-Branding. In Zukunft sollen auch weitere Kollaborationen mit Marken aus der DACH-Region kommen.

Region ist auch das Stichwort für die aktuelle Kollektion, die unter dem Slogan „Regional is the new international” erschienen ist, womit das Label “den Konsumenten zum Nachdenken anregen” will, so der Geschäftsführer. Für das Team sind Regionalität und Nachhaltigkeit wichtige Themen und so wird die Kollektion in Portugal produziert. Außerdem wird für die meisten Pieces 100 prozentige Baumwolle verwendet.

Foto: lowkey studios / Ljubav – Jacke (185 Euro) und Kapuzenpullover (90 Euro)
Ljubav Europe
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