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Warum Wegwerfmode einen Notfall für die Umwelt darstellt

Von Don-Alvin Adegeest

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Mode

Einige Fakten sind einfach zu schwer nachzuvollziehen. Bilder von ertrunkenen Flüchtlingen, die an Stränden angeschwemmt werden, oder das Einstürzen der Twin Towers in New Yorks bringt Menschen dazu zu handeln. Doch wenn es um die Zerstörung des Planeten geht, rufen verstörende Bilder weniger unmittelbare Reaktionen hervor.

Ein Baumwollhemd verschwendet 2.700 Liter Wasser

Insbesondere der Schaden, den die Wegwerfmentalität der Fast-Fashion-Industrie dem Planeten zufügt, ist laut der Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen für Europa (UNECE) besonders verheerend: Sie ist weltweit der zweitgrößte Wassernutzer. Um diese Wasserverschwendung zu illustrieren: Für die Herstellung eines einzigen Baumwollhemds werden 2700 Liter Wasser verbraucht, das entspricht dem, was eine Person in zweieinhalb Jahren trinkt.

Laut Quartz steht die Mode für UNECE normalerweise nicht an erster Stelle, da „ihr Ziel die Förderung der wirtschaftlichen Integration und Kooperation zwischen ihren Mitgliedsländern ist, zu denen europäische Länder, die USA, Kanada, Israel und mehrere Länder in Zentralasien gehören."

Doch nun warnte die UNECE in einem Bericht mit dem Titel "Fashion and the Sustainable Development Goals: What Role for the U.N.?" am 1. März in Genf davor, dass die gängige Praxis der Modeindustrie, große Mengen billiger Kleidung zu produzieren, die anschließend weggeworfen werde, “umweltpolitisch und sozial einen Notfall“ darstelle.

UNECE stellt außerdem fest, dass die Modeindustrie einen oft unterschätzten Einfluss auf die Entwicklung unseres Planeten hat. Zehn Prozent der weltweiten CO2-Emissionen werden von der Bekleidungsindustrie verursacht, und der Baumwollanbau ist verantwortlich für 24 Prozent der weltweit benutzten Insektizide und elf Prozent aller Pestizide, obwohl nur 3 Prozent des weltweiten Ackerlandes darauf entfallen.

Weltweit arbeitet eine von sechs Personen in der Bekleidungsindustrie

Was die weggeworfenen textilen Erzeugnisse angeht, so werden 85 Prozent der Textilien auf Deponien gebracht, das entspricht 21 Milliarden Tonnen pro Jahr. Abgesehen von den Umweltauswirkungen ist die Modeindustrie eng mit Problematiken des Arbeitsrechts, der Gender-Ungleichheit und der Armut verbunden. Einer von sechs Menschen weltweit arbeitet in der Bekleidungsindustrie, und 80 Prozent der Arbeitskräfte in der gesamten textilen Lieferkette sind Frauen.

Die USA und Europa nehmen in einer Entwicklung die Vorreiterrolle ein, deren Muster sich jetzt in Ländern wie China wiederholt: „Bis zum Jahr 2030 werden 5,4 Milliarden Menschen der globalen Mittelschicht angehören, im Vergleich zu 3 Milliarden im Jahr 2015", so die UNECE. „Dies wird zu einer erhöhten Nachfrage nach Kleidung und anderen Waren führen, die mit dem Lebensstil der mittleren Einkommen einhergehen. Wenn der Verbrauch auf seinem derzeitigen Niveau weitergeht, werden bis 2050 dreimal so viele Rohstoffe benötigt wie im Jahr 2000.“

Wenn man diese Zahlen berücksichtigt, wird deutlich, dass die Entwicklung der Modeindustrie einen wesentlichen Einfluss auf das Erreichen der nachhaltigen Entwicklungsziele der UN (Sustainable Development Goals oder SDGs) haben wird. SDG 12 verpflichtet sich insbesondere zu nachhaltigen Konsum- und Produktionsmustern und ist über acht Ziele strukturiert, die sich mit der Nutzung natürlicher Ressourcen, chemischen Abfällen, fossilen Brennstoffen und der Integration nachhaltiger Praktiken in die Produktionszyklen befassen - allesamt auf die Modeindustrie angepasst.

Die UN hat die Auswirkungen von Mode noch nicht genug adressiert

Trotz der vielfältigen Bemühungen der verschiedenen UN-Institutionen hat die UN bislang keinen umfassenden Ansatz verfolgt, um alle Aspekte einer nachhaltigen Modebranche zu behandeln. Die Veränderung der Produktions- und Konsummuster der Modebranche würde auf viele Entwicklungsaspekte einen Dominoeffekt haben und einen sichtbaren und sinnvollen Beitrag zur Erreichung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung leisten.

Erwartete Ergebnisse

Eine klare Verbindung zwischen der Modebranche und den SDGs der Vereinten Nationen wird hergestellt mit dem ultimativen Ziel, eine nachhaltige Modepartnerschaft der Vereinten Nationen zu schaffen, um dieses Problem in kohärenter Weise anzusprechen.

Zusammenfassend sagt die Wissenschaftlerin Linda Greer vom Natural Resources Defense Council (NRDC) dazu: „Diese Zahlen sollten alle multinationalen Bekleidungshändler und Marken, Designer, Politiker, NGOs und Konsumenten gleichermaßen motivieren, schneller und effektiver gegenzulenken, um die Wucht des Schadens, den die Modeindustrie täglich verursacht, zu bremsen. "

Bildnachweis: Trusted Clothes Website; Artikelquellen: NRDC Blog, QuartzMedia, UNECE: „Fashion and the Sustainable Development Goals: What Role for the U.N.?"

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

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