Was bedeutet Ann Demeulemeesters Rückkehr zu ihrem gleichnamigen Label?
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Als Ann Demeulemeester 2013 still und leise ihr gleichnamiges Label verließ, behielt sie das wichtigste Gut: ihren Namen. Anders als die Designer Jil Sander, Helmut Lang, Roland Mouret (bis er ihn zurückkaufte), Calvin Klein, Halston und Thierry Mugler schloss Demeulemeester die Tür zur Branche hinter sich, warf aber den Schlüssel nicht weg.
Es war das unerbittliche Tempo der Mode, das Demeulemeester hinter sich lassen wollte, aber die DNA der Marke lebte weiter, als sie für eine ungenannte Summe von Anne Chappelle gekauft wurde, Belgiens mächtigster Geschäftsfrau in der Modebranche, die auch das Label Haider Ackermann besitzt. Chappelle verkaufte das Demeulemeester-Geschäft letztes Jahr an den italienischen Modeunternehmer Claudio Antonioli weiter, den Gründer einiger gleichnamiger Boutiquen in Mailand und Lugano und einer der frühen Partner der New Guards Group. Antonioli hatte die Marke lange Zeit geführt und sich von Anfang an für die Designästhetik von Demeulemeester eingesetzt.
Antonioli hat geschworen, die Marke zu ihren glorreichen Zeiten zurückzuführen – wenn auch mit einem Fokus auf Luxus – als ihre dunkle und stimmungsvolle Schneiderei über die prestigeträchtigsten Boutiquen der Welt verkauft wurde. Der Flagshipstore des Unternehmens in Antwerpen ist mit seinen hohen Decken, dem botanischen Garten und den minimalistischen Kollektionen nach wie vor Anlaufstelle für Modefans. Die Räumlichkeiten wurden kürzlich von Patrick Robyn, dem Ehemann von Demeulemeester, umgestaltet und spiegeln mit dunklen Holzböden und klaren, weiß verputzten Wänden die Codes der Marke wider.
Mode und Lifestyle
Neben der Mode sieht man dort Demeulemesters neue Leidenschaft, ihre Home- und Beleuchtungskollektionen, die in Zusammenarbeit mit Serax, einem belgischen B2B-Unternehmen für Inneneinrichtung, entstanden sind. Im Erdgeschoss sind wunderschöne Keramikwaren und mundgeblasene Glaswaren ausgestellt. Sie bilden eine erfrischende Abwechslung zu den obligatorischen Handtaschen und Kleinlederwaren, die andernorts sonst oft die Umsätze ankurbeln sollen.