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Wie Buyer für die Saison SS25 bestellen: Bentz Saarbrücken

Von Weixin Zha

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Mode |Interview

Das Modehaus Bentz besteht seit 1963 in Saarbrücken. Credits: Bentz

Seit Jahrzehnten ist Bentz eine feste Größe in Saarbrücken. Inmitten der launigen Modewelt bieten Frances und Volker Bentz ein beständiges Sortiment für Frauen und Männer aus schlichter Klassik und hochwertiger Qualität. Wie blickt das Modehaus, das Brunello Cucinelli und Moncler zu seinen langjährigen Partnermarken zählt, auf die Saison SS25? Das verrät Geschäftsführerin Frances Bentz im Gespräch mit FashionUnited.

Auf welche Trends legen Sie SS25 einen Fokus im Einkauf?

Wir versuchen, unsere Linie zu fahren. Bei Farben orientieren wir uns immer an klassischen Tönen wie Beige oder Weiß. Bei Trends wird immer wieder von mehr Farben gesprochen, aber ich sehe es derzeit nicht. Die Hosen werden auf jeden Fall weiter getragen – diese jungen, schönen, weiten Hosen, da glauben wir dran. Trotzdem wird die schmale Hose auch ihren Bestand haben. Es werden auch wieder Blazer getragen, auch gerne Kleider. Aber so richtige neue Trends sehen wir jetzt nicht.

Welche Linie versuchen Sie angesichts von unklaren Trends zu fahren?

Wir sind ja so eine beständige Klassik, aber es darf nie langweilig sein. Es muss immer ein gewisses Etwas dabei sein, aber nicht über Farben. Farben landen meistens im Ausverkauf.

Und was ist das gewisse Etwas?

Kennen Sie Ina Kess? Das Schweizer Label hat oft ein kleines, schönes goldenes Detail, wie zum Beispiel ein Knopf an der Hose oder am Schlitz – aber nur eins, und das war’s.

Volker und Frances Bentz führen das Geschäft seit 1998. Credits: Bentz

Welche Labels finden Sie noch gut?

Wir sind natürlich große Fans von Brunello Cucinelli. Wir glauben an das Schlichte und trotzdem Besondere. Das ist auch durchaus in der Qualität zu finden.

Damit folgen Sie gewissermaßen dem Trend, den einige heutzutage als ‘Quiet Luxury’ bezeichnen.

‘Quiet Luxury’, genau, da glauben wir ganz, ganz fest dran. Wir sind auch schon lange in dieser Richtung unterwegs. Dann wurde zwischendrin nach anderem gefragt, diese Kund:innen haben wir an Kolleg:innen geschickt. Wir bleiben bei diesem stillen Luxus, der auch gerade in unserer Zeit gut tut.

Versuchen Sie in diesem Feld bei Ihren bisherigen Marken zu bleiben oder schauen Sie sich momentan auch nach Neuem um?

Wir schauen schon nach neuen Marken, aber wir sind mit unseren sehr langjährigen Partnern – ob das Moncler oder Cucinelli ist – auch sehr zufrieden. Wir gehen hier lieber etwas in die Tiefe, als dass wir im Moment sehr viele neue aufnehmen.

Wo gehen Sie gerne hin, um sich umzuschauen und inspirieren zu lassen?

Wir bevorzugen in Deutschland München, dann Paris und Mailand.

Zeitlose Farben und geradliniges Design in Saarbrücken. Credits: Bentz

Ist das Thema Preise noch ein Thema zwischen Ihnen und Ihren Marken?

Klar ziehen einige ein bisschen an, das merken wir, wenn wir Klassiker haben, dass sie in der kommenden Saison etwas teurer sind. Aber wir sind in einer Preislage, wo es vielleicht keine so große Rolle spielt.

Anders sieht es bei übermäßigen Reduzierungen an Endkund:innen aus…

Bei der Preisreduzierung, damit haben wir ein Problem. Bei Moncler soll zum Beispiel nicht reduziert werden, das finden wir sehr gut, dass es hochgehalten wird. Wenn Firmen radikal reduzieren, ist das ein Problem.

Wie gehen Sie mit Marken um, die nicht so sehr auf Preisdisziplin im Handel achten?

Wir diskutieren viel mit den Firmen und erwähnen das. Bei den Marken, die wir haben, ist es immer mehr so, dass sie ganz genau anweisen, wann reduziert wird. Ich glaube schon, dass es langsam ins Bewusstsein kommt, dass man etwas weniger einkauft und keine Reduzierungen mehr vornimmt oder kaum.

Apropos Einkauf. Wie sieht Ihr Budget für SS25 gegenüber der Vorsaison aus?

Wir werden es mindestens um 20 Prozent reduzieren. Aber wir werden auch kurzfristig nachordern.

Gibt es eine Lehre, die Sie aus den vergangenen in die kommende Saison mitnehmen?

Weniger ist mehr.

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