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Wie sieht die Zukunft der Männermodewochen aus?

Von Vivian Hendriksz

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Mode

Die London Collections Men ist vorbei, die Pitti Uomo läuft gerade und weitere Männermodenveranstaltungen, wie die Milano Moda Uomo oder die New York Fashion Week Men’s, stehen in dieser Saison noch aus. Dennoch zweifeln in der Branche, dank der Umwälzungen des Schauenkalenders dank dem ‚See Now, Buy Now’-Businessmodell, einige an der Zukunft der Männermodenschauen.

Bereits jetzt machen sich erste Veränderungen bemerkbar. Einige Marken fehlen bei den HAKA-Schauen schon in dieser Saison. Die Männermodenscheu des Traditionshauses Burberry war in der Vergangenheit eines der Highlights der London Collections Men, die üblicherweise am Montag stattfand und die Modewoche abschloss. Das Luxusmodelabel war aber unter den Ersten, die eine Umstrukturierung ihrer Showformate ankündigten und diese auch sehr zügig in die Tat umsetzten. In Zukunft gibt es bei Burberry gemeinsame Schauen der Herren- und Damenmode – eine Maßnahme, die im Rahmen der allgemeinen Verschlankung der Marke stattfindet. Deshalb nahm Burberry an der LCM nicht mit einer Show teil und feierte stattdessen eine Party im Flagship-Store auf der Regent Street.

Designer setzen auf gemischte Modenschauen, anstatt reiner Herrenshows

Auch die Männermodewoche in Mailand muss sich auf das Fehlen einiger Zugpferde gefasst machen: Zwischen dem 17. Und dem 21. Juni muss die Milano Moda Uomo auf Schauen von Ermenegildo Zegna, Bottega Veneta, Calvin Klein und Brioni verzichten. Bottega Veneta hatte Pläne angekündigt, seine Herren- und Damenkollektionen gemeinsam zu präsentieren, um damit das 59. Jubiläum der Marke zu feiern. Ermenegildo Zegna und Calvin Klein gaben Designerwechsel als Gründe für ihre Absenz bei der Männermodewoche an. Obwohl Carlo Capasa, Vorsitzender der Camera Nazionale della Moda Italiana unterstrich, dass diese Brands individuelle Gründe für eine Nichtteilnahme in dieser Saison hätten, blieb doch der Fakt bestehen, dass die Liste der Namen, die sich von Männermodenschauen zurückziehen, wächst.

Eine Liste hochkarätiger Namen macht auch in New York mit Abwesenheit von sich reden. Die New York Fashion Week Men hat nach dem vom CFDA veröffentlichten Showprogramm ebenfalls mit Abwanderung zu kämpfen. Vom 11. bis 14. Juli findet die dritte Ausgabe der New Yorker Herrenmodewoche ohne die Designer Ralph Lauren, Gant und Billy Reid statt. Billy Reid will eine Präsentation im neuen Showroom in der Bond Street abhalten und zusätzlich eine auf den Konsumenten ausgerichtete Initiative organisieren. Andere Brands wie Rag & Bone, Todd Snyder oder Timo Weiland werden eine Version des ‚See Now, Buy Now’- Businessmodells bei ihren Shows integrieren.

Die Industrie insgesamt fürchtet nicht um Männermodewochen

Trotz der Umstrukturierungen innerhalb der Branche sieht es aktuell noch nicht nach einem baldigen Ende der Männermodewochen aus. Der CFDA promotet weiterhin seine New York Fashion Week: Men’s. Gemeinsam mit dem Paper Magazine hat man eine Kampagne für die Herrenmodenschauen entwickelt und erwartet etwa 500 geladene Branchen-Gäste.

Die Wichtigkeit der New York Fashion Week: Men steht für uns außer Frage. Sie ist vielleicht nicht der Branchengigant wie ihre internationalen Mitbewerber, aber sie hat eine Daseinsberechtigung und ich sehe auch nicht, dass diese schwindet.

Steven Kolb, Präsident und CEO des CFDA

Maßnahmen für eine Modernisiereung der Schauen

Manche Mens Fashion Weeks haben bereits begonnen, Maßnahmen zu ergreifen. Beispielsweise hat der British Fashion Council angemeldet, seine Männermodewoche in London Fashion Week Men’s umzubenennen, um besser auf die Bedürfnisse des Kunden eingehen zu können. Die London Collections Men, die gerade ihre neunte Ausgabe abgeschlossen hat, wuchs von einem zweitägigen Event auf vier volle Showtage an. Begleitet wurde der Termin von immer mehr und immer stärker auf den Endkonsumenten ausgerichteten Satellitenevents,

Die Modewochen ändern sich und werden immer mehr auf den Endkonsumenten ausgerichtet. Wir müssen die Zeichen des Marktes erkennen und entsprechend reagieren

Dylan Jones, Vorsitzender der London Collectiosn Men und Redakteur bei der britischen GQ

“Innerhalb der nächsten sechs Monate wird die London Collections Men den Titel London Fashion Week Men’s annehmen, um besser mit dem Endkonsumentenpublikum interagieren zu können.“ Ließ Caroline Rush, CEO des BFC verlauten. Sie sieht auch das Verschwimmen der Geschlechtergrenzen bei den Modeenschauen als Chance und ermutigt Designer wie Craig Green, der sowohl männliche, als auch weibliche Models für seine Herren-Schau einsetzte, um gleichzeitig bereits existierende weibliche Kunden anzusprechen. Dennoch sei die LCM weiterhin die Plattform für Menswear-Only Fashion Brands und neue Talente im HAKA_Bereich. “Wir erkennen an, dass das Mischen von Shows eine Herausforderung für das jeweilige Publikum darstellen kann”, so Rush weiter. “Diesen Punkt nehmen wir sehr Ernst und versuchen, neue Wege zu ergründen, die dem Publikum mit exklusiven Inhalten gedient sein kann.

FashionUnited wird sich im Juni auf die Catwalk-Saison der Männermode konzentrieren und exklusiv und ausfürlich von den Männermodewochen berichten. Mehr zur Pitti: Pitti Uomo 90th edition: 10 memorable moments. Für alle Artikel, klicken Sie bitte hier.

Photos​: Catwalkpictures.com and CFDA

Männermodewochen
Menswearcatwalkseason
menswear fashion week