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Wie zwei Influencerinnen virtuelle Mode promoten

Von AFP

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Mode
Credit: CHRISTOPHE ARCHAMBAULT / AFP

Die Britin Daniella Loftus ist eine Modebegeisterte, die sich seit etwas mehr als einem Jahr virtuell kleidet. Sie ist damit so erfolgreich, dass sie beschlossen hat, ihren Job aufzugeben, um sich auf die digitale Welt zu konzentrieren. Isabelle Boemeke ist ein brasilianisches Model, das in den Vereinigten Staaten lebt. Sie modelt, hat aber gleichzeitig beschlossen, eine digitale Persona, Isodope, zu erstellen, mit dem sie sich für virtuelle Kleidung, für Kernenergie und für die Bekämpfung des Klimawandels einsetzt.

Diese beiden Influencerinnen tragen Kleidung, die man nicht in Geschäften kaufen kann, weil es sie in der realen Welt nicht gibt. „Ich liebe Mode. Ich gehe gerne in ein Geschäft. Ich mag es, die Kleider anzufassen“, sagt Daniella Loftus, 27, in einem Interview mit AFP in Paris am Rande der Modewoche, die zu analogen Shows zurückkehrt. „Und als ich damit anfing, fragte mein Freundeskreis: ‘Wovon zum Teufel redest du?’ Was ich faszinierend finde, ist, dass es eine ganze Generation gibt, die heranwächst, wie meine 14-jährigen Nichten, die Fortnite spielen und perfekt verstehen, wovon ich rede,“ sagt sie. „Die Digitalisierung wird ihr reales Leben beeinflussen.“

Daniella arbeitete zuvor als Beraterin und kreierte im Januar zum Spaß ein Outfit, das es nur virtuell gibt. Durch ihre Kontakte zu digitalen Modeschaffenden trug sie extravagante, maßgeschneiderte Outfits, als ob es Haute Couture wäre. Der Erfolg stellte sich sofort ein.

„Während der Pandemie haben wir uns mit digitalen Erfahrungen vertraut gemacht. Die Leute saßen zu Hause fest, hatten nichts zu tun und konnten ihre schönen Kleider nirgends tragen.“ Für sie ist die virtuelle Welt eine Realitätsflucht, bei der man vergisst, dass man Buchhalterin ist oder Kinder hat und zu einer Figur mit passender (virtueller) Kleidung wird: “Die Art und Weise, wie man sich in diesen virtuellen Welten ausdrückt, ist völlig anders.“

69 Euro hat eines ihrer Kleider, grün mit einer langen Schleppe, gekostet. „Das ist eine Menge Geld, aber es macht einen nicht arm“, meint sie. „Ich weiß nicht, ob die Leute, die diese Dinge online kaufen, in der realen Welt andere Leute treffen wollen. Ich glaube, dass viele Ihrer Bedürfnisse und Wünsche online erfüllt werden können.".

Abfallreduzierung

Isabelle Boemeke beschloss mit 30, dass ihr die Laufstege nicht mehr genügten. Sie begann, sich mit den Auswirkungen der Textilindustrie auf das Klima zu befassen. Laut einer Studie der Organisation Barnados aus dem Jahr 2015 werden jedes Jahr 92 Millionen Tonnen Kleidung weggeworfen. Im Vereinigten Königreich wird ein Kleidungsstück im Durchschnitt sieben Mal verwendet.

Während der Pandemie war sie von den Bildern der Waldbrände im Amazonasgebiet schockiert. Ihre Einstellung zur digitalen Mode ist im Kern politisch. „Ich habe Isodope als virtuelle Identität geschaffen, weil ich etwas Provokantes machen wollte. Wenn ich in meinen Videos mit T-Shirt und Jeans auftauchen würde, hätten sie wahrscheinlich nicht dieselbe Wirkung“, erklärte sie in einer E-Mail an AFP.

Isodope ähnelt Isabelle physisch, aber was zunächst wie ein Video mit Schönheitsratschlägen aussieht, verwandelt sich schnell und auf humorvolle Weise in eine Umweltschutz- und Pro-Atomkraft-Message. „Ich kenne viele Frauen, die ein Kleid kaufen, es einmal für ein Foto tragen und dann nie wieder. Mit digitaler Mode könnten sie ihren Verbrauch und ihren Abfall reduzieren“, erklärt sie.

Eine Welt, in der die einen mit Interfaces ausgestattet sind, die virtuelle Kleidung erzeugen können, und die anderen eine Brille tragen, die es ihnen ermöglicht, diese Kleidung zu sehen, macht ihr keine Angst. Eine „erweiterte Realität“, in der Realität und Virtualität verschmelzen und sich überschneiden. Wie in Videospielen: „Wenn du nicht attraktiv bist, wenn du nicht so aussiehst, wie du es gerne tätest, kannst du das ändern und werden, was du willst“, schließt Daniella Loftus. (AFP)

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.fr veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

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