Der Job von… Femme van Gils, CSR-Leiterin bei Samsøe Samsøe

Von Susan Zijp

27. März 2025

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Personen|Interview
Femme van Gils, CSR-Chefin bei Samsøe Samsøe Bild: Samsøe Samsøe

Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema in der Modebranche, so Femme van Gils. Seit August 2023 leitet sie CSR (Corporate Social Responsibility) bei Samsøe Samsøe. In diesem Interview erzählt sie mehr über ihre Arbeit bei dem dänischen Modeunternehmen, die Herausforderungen, denen sie als CSR-Verantwortliche begegnet, und ihre Vision für die Zukunft ihres Fachgebiets.

Wie sind Sie CSR-Chefin bei Samsøe Samsøe geworden?

Während meines Studiums Fashion Branding (BSc) am AMFI wurde der Grundstein für meine heutige Rolle im Bereich Fashion Sustainability gelegt. Mit Nebenfächern im Bereich Innovation, einem Aufbaustudium in Sustainability Business Management und Erfahrungen bei verschiedenen Modeunternehmen (Love Stories, Gray Label, Tedja) konnte ich dieses Fundament weiter ausbauen.

Ich war schon immer fasziniert vom Einfluss von Marken auf das Konsumverhalten. Die Idee des traditionellen ‘Take, Make, Waste’-Modells fühlte sich jedoch nicht richtig an. Ich begann immer mehr an ein holistisches Modesystem zu glauben.

Vor meiner jetzigen Position bei Samsøe Samsøe arbeitete ich als Nachhaltigkeitsmanagerin bei der niederländischen Brillenmarke Ace & Tate in Amsterdam. Im Laufe meiner Karriere wurde mir die Dringlichkeit einer nachhaltigen Transformation in der Modebranche und die Bedeutung von Marken, die Mensch und Umwelt in den Mittelpunkt stellen, immer deutlicher. Samsøe Samsøe war für mich ein logischer nächster Schritt: eine Marke mit einer starken Basis in Sachen Nachhaltigkeit, auf der ich gemeinsam mit dem Team weiter aufbauen kann.

Wie sieht ein typischer Arbeitstag als CSR-Chefin von Samsøe Samsøe aus?

Es ist ein dynamischer Job. Man hat viele verschiedene Aufgaben — von der Beratung verschiedener Teams bei der Auswahl nachhaltigerer Materialien bis hin zur Durchführung von Audits bei Lieferbetrieben. An manchen Tagen arbeite ich beispielsweise an der Einführung neuer Materialien oder Technologien, an anderen Tagen bespreche ich HR-Initiativen mit dem Team. Kürzlich war ich in Brüssel, um mit europäischen Politiker:innen über die kommende Nachhaltigkeitsgesetzgebung zu sprechen. Meine Tage sind also sehr abwechslungsreich.

Was sind die wichtigsten Aufgaben als Teil Ihrer Rolle?

Ich bin verantwortlich für die Festlegung der Nachhaltigkeitsstrategie innerhalb des Unternehmens. Darüber hinaus muss ich sicherstellen, dass diese mit der allgemeinen Unternehmensstrategie von Samsøe Samsøe übereinstimmt. Ich arbeite an der Umsetzung verschiedener Projekte, wie zum Beispiel der Pflege der Beziehungen zu Lieferant:innen, der Einführung nachhaltiger Materialien und der Organisation von Audits. Die Sicherstellung der Due Diligence in der Lieferkette ist derzeit sehr wichtig, insbesondere angesichts der zunehmenden Gesetzgebung in diesem Bereich. Außerdem arbeite ich an unserem Nachhaltigkeitsbericht 2024, der einen wichtigen Meilenstein in der Kommunikation darstellt. Der Nachhaltigkeitsbericht ist eine Möglichkeit, auf die Auswirkungen zurückzublicken, die wir im vergangenen Jahr erzielt haben. Es geht darum, konkrete Ziele zu setzen und diese zu erreichen.

Was sind die größten Herausforderungen in Ihrer Rolle als CSR-Leiterin bei Samsøe Samsøe?

Die EU-Gesetzgebung ist eine der größten Herausforderungen. Wir waren in letzter Zeit stark mit dem „Double Materiality Assessment” beschäftigt, einem Prozess, den Unternehmen zur Vorbereitung auf die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) durchlaufen müssen. Ziel der CSRD ist es, dass große Unternehmen in der EU standardisiert über Nachhaltigkeit berichten. Das bedeutet, dass Unternehmen nicht nur einen Jahresabschluss veröffentlichen, sondern auch Nachhaltigkeits-KPIs berücksichtigen müssen. Dies war für uns ein großes Projekt, das wir in den letzten sechs Monaten zusammen mit unseren Wirtschaftsprüfer:innen durchgeführt haben. Dieses Projekt umfasste eine enge Zusammenarbeit mit unserem CFO- und Finanzteam, um Nachhaltigkeit in verschiedene Berichtsprozesse innerhalb des Unternehmens zu integrieren. Die Idee ist, dass Nachhaltigkeit ein Bestandteil der Finanzberichterstattung von Unternehmen wird.

Darüber hinaus ist das Management verschiedener Abteilungen innerhalb des Unternehmens eine Herausforderung. Es ist wichtig, dass Entscheidungen rund um Nachhaltigkeit nicht nur innerhalb des Nachhaltigkeitsteams bleiben, sondern dass alle Abteilungen in die Entscheidungsfindung einbezogen werden. Alle haben eigene wesentliche Leistungsindikatoren, die mit den Nachhaltigkeitszielen übereinstimmen. So hat beispielsweise die Einkaufsabteilung das Ziel, einen bestimmten Prozentsatz an nachhaltigen Materialien zu verwenden. Es geht darum, Nachhaltigkeit zu einer Priorität für das gesamte Unternehmen zu machen und sicherzustellen, dass alle Teams weiterhin Verantwortung übernehmen.

Wie gehen Sie mit dem Druck im Zusammenhang mit der Gesetzgebung und der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen innerhalb des Unternehmens um?

Zusammenarbeit ist sehr wichtig. In Dänemark gibt es ein starkes Netzwerk von Unternehmen, die sich alle mit dem gleichen Thema Nachhaltigkeit beschäftigen. Wir arbeiten mit anderen Marken und Unternehmen zusammen, um Initiativen auszutauschen und gemeinsam Lösungen für eine bessere Kommunikation und Aufklärung zu finden. So haben wir beispielsweise eine neue Zusammenarbeit mit Retraced, einer Plattform für Rückverfolgbarkeit, gestartet, um Transparenz in unserer Lieferkette zu schaffen. Es geht darum, ein nachhaltiges Ökosystem von Partner:innen zu schaffen, die gemeinsam auf die gleichen Ziele hinarbeiten.

Was inspiriert Sie an Ihrer Arbeit am meisten?

Was mich am meisten inspiriert, ist die Zusammenarbeit. Ob es nun mit innovativen Start-ups ist, die eine neue Alternative zu Leder entwickeln, oder die Zusammenarbeit mit Lieferbetrieben, die schon seit Jahren mit uns zusammenarbeiten. Die Vielfalt der Partnerschaften ist es, die mich antreibt. Es ist großartig zu sehen, wie die Dynamik zunimmt. Auch andere Abteilungen beginnen nun, über Nachhaltigkeit nachzudenken und entwickeln eigene Initiativen. Die Schaffung eines Schneeballeffekts innerhalb der Organisation ist für mich die größte Motivation.

Sehen Sie Trends im Bereich Corporate Social Responsibility?

Ja, neben der zunehmenden Zusammenarbeit in der Branche sehe ich auch einen verstärkten Fokus auf Transparenz und Rückverfolgbarkeit. Unternehmen wollen jetzt wirklich zeigen, woher ihre Produkte kommen und wie sie hergestellt werden. Nachhaltigkeit wird immer mehr zu einem Kernwert, sowohl für Unternehmen als auch für Verbraucher:innen.

Wie sehen Sie die Zukunft der Funktion CSR-Leitung?

Idealerweise sollte die Rolle der CSR-Leitung nicht mehr notwendig sein, da Nachhaltigkeit dann vollständig in die Unternehmensführung integriert ist. Ich stelle mir vor, dass die unternehmerische Sozialverantwortung so in die tägliche Geschäftstätigkeit aller Abteilungen integriert ist, dass es für alle einfach ‘Business as usual’ ist."

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