Geteiltes Echo auf Personalentscheidungen bei Marks & Spencer
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Der britische Handelskonzern Marks & Spencer plc. hat zwei Schlüsselpositionen neu besetzt. Die Reaktionen auf die beiden Personalentscheidungen fielen höchst unterschiedlich aus.
So bekommt das Unternehmen im Herbst einen neuen Oberaufseher. Archie Norman wurde zum Non-executive Chairman of the Board ernannt. Am 1. September soll er die Nachfolge von Robert Swannell antreten, der das Gremium verlassen wird.
Die Berufung des erfahrenen Wirtschaftsexperten wurde von Branchen- und Finanzexperten einhellig begrüßt. Norman, der zwischenzeitlich auch als Abgeordneter der Konservativen Partei im britischen Unterhaus saß, gilt als ausgewiesener Restrukturierungsspezialist. So sanierte er in den 1990er Jahren als CEO die schwer angeschlagene Supermarktkette Asda und organisierte ihren erfolgreichen Verkauf an den US-Giganten Wal-Mart. Nach dem Ende seiner politischen Karriere war Norman als Chairman oder Berater für verschiedene namhafte Unternehmen aus dem Medien-, Handels- und Konsumgüterbereich tätig.
Nun soll er also dabei mithelfen, Marks & Spencer wieder in die Spur zu bringen. Der Traditionskonzern konnte in den vergangenen Jahren zwar im Lebensmittelgeschäft überzeugen, nicht jedoch in den übrigen Segmenten. Vor allem die Bekleidungssparte gilt seit langem als Sorgenkind.
Daher sorgte eine zweite Berufung, die das Unternehmen in der vergangenen Woche verkündete, für Ratlosigkeit bei den meisten Branchenexperten: Jill McDonald, die über keine Erfahrung in der Modeindustrie verfügt, soll im Herbst als Managing Director, Clothing, Home & Beauty, die Verantwortung für die Non-Food-Segmente des Konzerns übernehmen – also auch für das so wichtige Bekleidungssegment. Sie hatte zuletzt den Autoteile- und Fahrradhändler Halfords geleitet. Steve Rowe, der CEO von Marks & Spencer, bezeichnete sie trotzdem als „exzellente Ergänzung“ der Konzernleitung und hob ihre Führungsqualitäten sowie ihr „erstklassiges“ Verständnis für die Bedürfnisse der Kunden hervor. Rowe hatte die Bereiche Clothing, Home & Beauty zuletzt übergangsweise selbst geleitet.
Die Berufung der neuen Non-Food-Chefin zieht weitere personelle Veränderungen im Modesegment nach sich: Jo Jenkins, die derzeit bei Marks & Spencer für die Bereiche Damenmode, Lingerie und Kosmetik zuständig ist, wird auf die eigens geschaffene Position des Clothing & Beauty Director befördert, sobald McDonald ihren neuen Posten antritt. Jenkins übernimmt damit die vollständige Verantwortung für die Damen-, Herren- und Kindermode des Konzerns und wird direkt an McDonald berichten.
Foto: Marks & Spencer