Hermès-Erbe verklagt LVMH und Bernard Arnault auf 14 Milliarden Euro
Fünfzehn Jahre nach seiner Übernahmeoffensive auf Hermès werden Bernard Arnault und sein französischer Luxuskonzern LVMH von einer alten Saga zwischen zwei Branchenriesen eingeholt. Ein Erbe des Accessoire-Spezialisten behauptet, um seine Anteile am Familienjuwel enteignet worden zu sein – und fordert 14 Milliarden Euro.
Der 82-jährige Nicolas Puech, wohnhaft in der Schweiz, wirft seinem im Juli verstorbenen ehemaligen Vermögensverwalter Eric Freymond vor, ihn seiner Anteile beraubt zu haben. Dies sei zugunsten seines großen Rivalen, des 76-jährigen Milliardärs Bernard Arnault und LVMH, geschehen. Der Urenkel des Gründers des Pariser Modehauses in der Rue du Faubourg-Saint-Honoré schätzt seine Verluste auf 14,3 Milliarden Euro. Er reichte seine Klage am 15. Mai 2025 ein, wie eine Justizquelle gegenüber der Nachrichtenagentur AFP bestätigte und damit einen Bericht der Zeitung Libération untermauerte.
Es handelt sich um ein Zivilverfahren, doch Puech hatte bereits 2024 ein Strafverfahren gegen Freymond eingeleitet. Dieser war vor seinem Tod von Pariser Untersuchungsrichter:innen unter Beobachtung gestellt worden. Die Untersuchung „dauert noch an“, teilte die Pariser Staatsanwaltschaft der AFP mit. Auf Anfrage der AFP wollten sich weder LVMH noch die Anwält:innen von Puech äußern.
Finanzielle Vereinbarungen
Puech, der häufig als mit dem Rest seiner Familie zerstritten beschrieben wird, ist der Ansicht, dass sein ehemaliger Vermögensverwalter ihn durch finanzielle Vereinbarungen um sechs Millionen Aktien gebracht hat.
Diese Aktien, die er von dem Unternehmen geerbt hat, das sein Urgroßvater gegründet hatte, machen fast 5,76 Prozent des Kapitals aus. Dies entspricht beim aktuellen Kurs rund 14,3 Milliarden Euro.
Laut der Zeitung Le Canard Enchaîné gestand Freymond im vergangenen Sommer kurz vor seinem Selbstmord gegenüber französischen Richter:innen, 4,8 Millionen dieser Aktien im Jahr 2008 an LVMH verkauft zu haben. Zuvor hatte es bereits mehrere kleinere Verkäufe gegeben.
Das Schicksal der von Puech geerbten Aktien bleibt geheimnisumwittert. „Ich bin seit Langem davon überzeugt, dass Nicolas Puech seine Aktien nicht mehr besitzt“, sagte Axel Dumas, Chief Executive Officer (CEO) von Hermès, Ende Juli auf die Frage nach dem Verschwinden des ehemaligen Vermögensverwalters.
Börsen-Coup
Dies könnte mit der historischen Rivalität zwischen dem Luxusimperium LVMH, Eigentümer der Marken Louis Vuitton und Christian Dior, und Hermès zusammenhängen. Hermès ist ein familiengeführter Sattler- und Lederwarenhersteller, der zu einem Luxusgiganten aufgestiegen ist, berühmt für seine Kelly- und Birkin-Taschen sowie seine Seidenschals.
Anfang der 2010er-Jahre erwarb LVMH überraschend eine Beteiligung an Hermès und überrumpelte damit den Markt sowie die Börsenaufsicht, da das Erreichen mehrerer regulatorischer Schwellenwerte nicht wie vorgeschrieben gemeldet worden war. Die Offensive veranlasste die Familienmitglieder, sich in einer Holdinggesellschaft zusammenzuschließen, um den Ambitionen von Bernard Arnault entgegenzuwirken.
Am Ende einer der denkwürdigsten Sagas an der Pariser Börse wurde der Fall abgeschlossen: LVMH wurde zur Zahlung einer Geldstrafe von acht Millionen Euro verurteilt. Dies war damals ein Rekordbetrag, angesichts der Finanzkraft des Luxusgüterriesen jedoch gering.
Ein Jahr nach der Sanktion und nach einem vierjährigen Machtkampf zwischen den beiden Giganten kündigte LVMH seinen Rückzug aus dem Kapital von Hermès an und erzielte dabei einen Kapitalgewinn von 2,4 Milliarden Euro. Eine der ungeklärten Fragen ist, ob die Aktien von Puech verkauft worden waren, als Bernard Arnault, der Chef von LVMH, diskret seine Beteiligung am Konkurrenten aufbaute.
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