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Online-Riese Alibaba löst überraschend langjährigen Chef Zhang ab

Von DPA

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Alibaba Group Corporate Campus in Hangzhou, China. Foto: Alibaba

Nach acht Jahren an der Unternehmensspitze wird Alibaba-Chef Daniel Zhang überraschend ausgewechselt.

Die Führung des chinesischen E-Commerce-Riesen soll laut einer Konzernmitteilung vom Dienstag zum 10. September Eddie Wu übernehmen, der zuletzt die Kerngeschäftsbereiche Taobao und Tmall leitete. Ebenfalls zu diesem Termin rückt auf Zhangs Platz als Chef des Verwaltungsrats mit Joseph Tsai sein bisheriger Stellvertreter in dem Gremium – der Manager gilt zugleich als langjähriger Vertrauter von Alibaba-Mitbegründer Jack Ma. Zhang soll nun weiterhin das Cloudgeschäft leiten, wie Alibaba in Hangzhou verkündete.

Einige Beobachter:innen sehen den Personalwechsel kritisch, zumal Zhangs überraschender Abgang an der Konzernspitze in einer Zeit des Umbruchs kommt. Der Konzern kämpft nach dem Abflauen der Pandemie mit Marktanteilsverlusten und hatte drei Quartale infolge lediglich ein einstelliges Umsatzwachstum verzeichnet. Im März hatte der Online-Händler eine tiefgreifende Umstrukturierung und die Aufspaltung in sechs Bereiche angekündigt, mit dem Ziel, das eigene Wachstum anzukurbeln und eine Gruppe eigenständiger Marktführer in Bereichen wie Cloud Computing und Logistik bis hin zum internationalen Handel zu erschaffen. Der Plan galt als große Vision des nun scheidenden Alibaba-Chefs.

„Angesichts der Bedeutung der Alibaba Intelligence Group auf dem Weg zu einer vollständigen Abspaltung ist dies für mich der richtige Zeitpunkt für einen Übergang“, wurde Zhang in der aktuellen Mitteilung zitiert. Er werde sich in Zukunft dafür einsetzen, die Marktführerschaft des Cloudunternehmens zu stärken. „Das Aufkommen der generativen Künstlichen Intelligenz (KI) hat auch spannende Möglichkeiten eröffnet, die die Alibaba Intelligence Group gut nutzen kann“, ergänzte Zhang.

Zhang hatte 2015 das Ruder beim Konzern übernommen, nachdem er als einer der Architekten von Alibabas "New Retail"-Initiative einen größeren Bekanntheitsgrad erlangt hatte. Einige Jahre später schoss Alibabas Wachstum sprunghaft in die Höhe, und der E-Commerce-Riese wurde zeitweise zum weltweit wertvollsten Unternehmen. 2020 gingen die Aufsichtsbehörden dann hart gegen Mitgründer Ma und seine Ant Group Co. vor, nachdem der Milliardär die Aufsichtsbehörden verärgert hatte.

Peking griff damals hart in der privaten Tech-Sphäre durch und warf Alibaba monopolistisches Verhalten vor. Die Auseinandersetzung endete in einer Rekordstrafe von damals umgerechnet 2,3 Milliarden Euro für die angeblichen Verstöße. Danach erreichte das Unternehmen nie mehr sein vorheriges signifikantes Wachstum, zumal neue Marktteilnehmer wie ByteDance Ltd. und PDD Holdings Inc. das Kerngeschäft untergruben. Vor allem im bisherigen Wachstumsbereich der Cloud verlor Alibaba Marktanteile an staatlich unterstützte Konkurrenten. (dpa)

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