Otto-Patriarch Michael Otto für Umweltengagement ausgezeichnet
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Ein erfolgreicher Hamburger Unternehmer, ein früherer schwedischer Regierungschef und eine in Australien lehrende Professorin bekommen den Wirtschaftspreis des Kieler Forschungsinstituts IfW. Alle drei eint ein Thema in ihrer Arbeit.
Das Kieler Forschungsinstitut IfW hat den Patriarchen des Versandhandelsriesen Otto, Michael Otto, für sein Umweltengagement mit dem Weltwirtschaftlichen Preis ausgezeichnet. «Es gibt im Norden Deutschlands keine andere große Unternehmerpersönlichkeit wie Sie, die sich so früh und auch so konsequent für das Thema Nachhaltigkeit interessierte», sagte der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft (IfW), Gabriel Felbermayr, in seiner Laudatio am Sonntag in Kiel. Von Unternehmerkollegen «auch schon einmal als «Ökospinner» tituliert», habe es Otto gleichwohl geschafft, aus seinem Unternehmen den weltweit fünftgrößten Internethändler zu machen.
Leitthema des zum 16. Mal verliehenen renommierten Preises war in diesem Jahr die Umweltökonomie. Neben Otto wurden der frühere schwedische Ministerpräsident Göran Persson und die aus China stammende und an der Universität im australischen Canberra lehrende Stadtforscherin Xuemei Bai mit dem Preis ausgezeichnet. Alle Preisträger hätten sich Verdienste um nachhaltiges Wirtschaften und Zusammenleben in Sinne des Klimaschutzes erworben, sagte Felbermayr.
Otto wies darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft bei Technologien zur Bewältigung des Klimawandels weltweit führend sei. «Wir müssen den Klimawandel als Geschäftsmodell sehen», sagte der Aufsichtsratschef des Hamburger Versandhändlers. Er verlangte von der künftigen Bundesregierung sehr schnelle Entscheidungen und einen Abbau bürokratischer Hürden, damit die Wirtschaft entsprechend starten könne. «Die Wirtschaft ist bereit, ehrgeizige Ziele zu unterstützen, aber wir brauchen Rahmenbedingungen.»
Der Sozialdemokrat Persson hat es laut Felbermayr während seiner Amtszeit als Regierungschef von 1996 bis 2006 geschafft, Schweden nicht nur zu modernisieren und wirtschaftlich zu stabilisieren, sondern auch zu einem Vorreiter in Richtung eines «grünen Sozialstaates» zu machen. Xuemei Bai wurde als Pionierin der Forschung zur nachhaltigen Stadtentwicklung ausgezeichnet. (dpa)