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Star-Fotograf Oliviero Toscani ist schwer erkrankt

Von DPA

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Der italienische Kreativdirektor und Fotograf Oliviero Toscani bei der Einführung von "Arte Generali" am 12. November 2019 Credits: AFP / MIGUEL MEDINA

Der italienische Star-Fotograf Oliviero Toscani ist nach eigenen Angaben schwer erkrankt. Der 82-Jährige berichtete in der Mailänder Tageszeitung 'Corriere della Sera', dass er sich nach einer Notoperation ohne große Hoffnung auf Erfolg derzeit einer experimentellen Behandlung unterziehe. „Ich bin ein Versuchskaninchen“, sagte Toscani, der in den 1980er Jahren insbesondere durch Werbekampagnen für die italienische Modemarke Benetton international bekannt wurde.

Toscani leidet eigenen Angaben zufolge an der Krankheit Amyloidose. „Praktisch lagern sich Proteine an bestimmten lebenswichtigen Punkten ab und blockieren den Körper. Und man stirbt. Es gibt keine Heilung“, erklärte der Fotograf.

40 Kilogramm abgenommen

Auf Bildern, die zu dem Interview veröffentlicht wurden, ist zu sehen, dass der gebürtige Mailänder stark an Gewicht verloren hat. „In einem Jahr habe ich 40 Kilo abgenommen“, sagte Toscani. „Nicht einmal mehr Wein kann ich trinken: Mein Geschmackssinn hat sich durch die Medikamente verändert.“

Die Krankheit sei im vergangenen Sommer festgestellt worden. Im Oktober sei er dann auch an einer Lungenentzündung und an Covid-19 erkrankt. „Ich glaube, ich war für ein paar Minuten auch tot: Ich erinnere mich an ein abstraktes Etwas mit etwas psychedelischen Farben.“

„Zu viel und zu gut gelebt“

Auf die Frage, ob er Angst vor dem Sterben habe, antwortete Toscani: „Nein, ich habe keine Angst. Solange es nicht wehtut. Außerdem habe ich zu viel und zu gut gelebt. Ich bin verwöhnt. Ich hatte nie einen Herren, kein Gehalt. Ich war immer frei.“

Toscani hatte mehr als 15 Jahre lang Werbekampagnen für Benetton fotografiert, bis sich die Wege von Fotograf und Firma trennten. Mehrfach wurde ihm vorgeworfen, mit der Auswahl seiner Models – Magersüchtige, Aids-Kranke, zum Tode verurteilte Häftlinge – zu provozieren. Nach einer kurzen Rückkehr beendete der Konzern 2020 die Zusammenarbeit mit Toscani. Er zeigte seine Bilder auch vielfach in Ausstellungen, auch in Deutschland. (dpa)