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AI Fashion Week will Weg für neue Welt der Kreativität ebnen

Von Rachel Douglass

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AI Fashion Week in Partnerschaft mit Revolve und Spring Studios, 2023. Bild: AI Fashion Week, Maison Meta

Das aktuelle Schlagwort „AI“ - oder künstliche Intelligenz - rückt diese Woche die Mode ins Rampenlicht. Anlass ist die erste AI Fashion Week (AIFW), die von Maison Meta veranstaltet wird. Sie findet vom 20. bis 21. April statt, und eine Vielzahl von Teilnehmenden wird auf der maschinell geschaffenen Bühne ihre digital gesteuerten Kollektionen präsentieren.

Was als kleine Instagram-Kampagne begann, hat sich schnell zu einer zweitägigen Veranstaltung ausgeweitet, die in den New Yorker Spring Studios stattfinden wird, wo normalerweise die weltweit bekannte New Yorker Modewoche abgehalten wird. Jetzt wird der Veranstaltungsort die Kreationen von Maison Meta beherbergen und die wachsende Community des Unternehmens und auch diejenigen, die einfach nur von dem Konzept der maschinellen Kreation fasziniert sind, in ihren Bann ziehen. Obwohl bei dieser Ausgabe keine physischen Laufstege zu sehen sein werden, können Besucher:innen eine kuratierte Ausstellung an KI-Kollektionen einsehen sowie Podiumsdiskussionen bewohnen, in denen das Konzept und wie diese Technologie im Schaffensprozess genutzt werden kann, eingehend erörtert wird.

Im Mittelpunkt der Initiative steht ein Wettbewerb, für den bereits rund 350 Beiträge eingegangen sind und der aus zwei Phasen besteht: In der ersten Phase kann die Öffentlichkeit online über ihre Lieblingsdesigner:innen abstimmen. So werden zehn Finalist:innen ausgewählt, die dann in einer zweiten Phase ihre Kreationen einer Jury präsentierten müssen. Obwohl die AI Fashion Week noch in den Kinderschuhen steckt, konnte sie bereits eine Reihe hochkarätiger Persönlichkeiten aus der Modewelt als Jury gewinnen, darunter Erike Wykes-Sneyd, Vizepräsidentin des Three Stripes Studios von Adidas; Natalie Hazzout, Leiterin des Castings von Männern bei Celine; Make-up-Künstlerin Pat McGrath und Tiffany Godoy, Leiterin der redaktionellen Inhalte von Vogue Japan.

Gewinner:innen werden über Revolve-Inkubator eigene Marken entwickeln

Ein weiteres Jurymitglied ist Michael Mente, CEO und Mitbegründer des E-Tailers Revolve, der Hauptpartner der AI Fashion Week ist. Das Modeunternehmen wird den Preis für die drei siegreichen Designer:innen unterstützen, die jeweils an einem Mode- und Technologie-Inkubator teilnehmen werden, der sie bei der Einführung ihrer eigenen Marke und der Produktion ihrer KI-Kollektionen unterstützt. Alle Gewinner:innen bekommen Zugang zum hauseigenen Studio von Revolve in Los Angeles, wo Muster und Kollektionen entwickelt werden, die dann auf der E-Commerce-Plattform des Unternehmens verkauft werden.

Um am Wettbewerb teilnehmen zu können, mussten Bewerber:innen eine Reihe von Richtlinien befolgen, etwa die Vorgabe, Bilder in der Qualität zu erstellen, wie man sie in einer Publikation wie Vogue sehen würde. Außerdem musste nicht nur die Kollektion, sondern auch die Umgebung stimmen. Deshalb wurden die Teilnehmer:innen aufgefordert, Bilder von jenseits des Laufstegs einzureichen, etwa von einem fiktiven Backstage-Bereich, der ersten Reihe und von den Straßen draußen, um die Identität und Vision der Marke vollständig zu erfassen.

Da das Ziel ist, die Kleidungsstücke letztendlich herzustellen, war eine wichtige Voraussetzung, dass die Entwürfe auch tatsächlich umgesetzt werden können. Die Bewerber:innen wurden zwar ermutigt, verschiedene kreative Wege zu beschreiten, aber auch an den wichtigen Aspekt erinnert, dass die Entwürfe mit den zur Verfügung stehenden Mitteln realisierbar sein müssen.

„Wir sollten an dieser Stelle betonen, dass das, was wir tun, sich stark von Web3 und dem Metaverse unterscheidet. Beide versprachen ursprünglich, die Kreativwirtschaft anzukurbeln, was wir nicht wirklich gesehen haben“, sagt Cyril Foiret, Gründer und Kreativdirektor von Maison Meta, gegenüber FashionUnited. „Mit diesem Wettbewerb wollen wir zeigen, dass die Kreativwirtschaft in der Praxis wirklich funktioniert. Die Teilnahme am Wettbewerb war kostenlos, was das Feld der Teilnehmenden erweiterte, und bei Revolve geht es wirklich darum, die Kreativität der Designer:innen zu nutzen und ihnen zu ermöglichen, eine Marke zu schaffen und mit der Unterstützung eines E-Commerce-Riesen zu Geld zu machen.“

Die Bewerber:innen für den Wettbewerb sind sowohl beruflich - von Anwält:innen über Studierende bis hin zu User-Experience (UX)-Designer:innen - als auch altersmäßig - von 16 bis 68 Jahren - breit gefächert. Das Gleiche gilt für die Teilnehmenden der Veranstaltung in New York, zu der Vertreter:innen von Unternehmen wie Cartier, Google, Spotify und MasterCard erwartet werden.

„Wir sehen diese KI-Tools als Demokratisierung der Kreativität, insbesondere im Bereich der Mode“, kommentiert Nima Abbasi, Partner bei Maison Meta, auf die Frage nach der Reichweite. „Es geht wirklich darum, das kreative Feld zu ebnen, und am Ende können sich, wie bei allen guten Dingen, die Menschen mit der größten Kreativität und Fantasie durchsetzen. Sie brauchen keine Teams oder Ausbildung in diesem Bereich. Sie brauchen nur viel Fantasie und ein Gefühl dafür, wie eine Kollektion aussehen könnte.“

Maison Meta will Fehlinformationen über KI ausräumen

Für Maison Meta geht es bei der AIFW nicht nur um die Förderung der Kreativität, sondern auch darum, diese Form der Technologie in der gesamten Wertschöpfungskette eines Unternehmens zu unterstützen.  Das KI-Kreativstudio hofft, dass sich andere dazu inspiriert fühlen, diese Technologie ebenfalls einzusetzen, wobei die Modewoche nicht die letzte Initiative ist. Die Künstliche Intelligenz befindet sich noch in der Anfangsphase und bietet eine Vielzahl von Vorteilen, von denen viele noch erforscht werden müssen. Während die Anwesenheit und Fähigkeiten von Menschen niemals ersetzt werden können, kann der Einsatz einer solchen Technologie die Produktionsprozesse beschleunigen, eine beständige Inspirationsquelle bieten und den Bedarf an umfangreichen Ressourcen für die Erstellung einer Kollektion verringern. Dies wiederum ermöglicht es Designer:innen, ihre Aufmerksamkeit auf andere Bereiche zu lenken und ihnen die Zeit zu geben, sich auf handwerkliche Arbeiten zu konzentrieren, die menschliche Fähigkeiten erfordern.

Trotz dieser Elemente drehen sich die Gespräche rund um das Thema weiterhin im Kreis, wobei sich oft ein Gefühl des Zögerns in Bezug auf die KI und ihre mögliche Bedeutung für die Zukunft einstellt. Die Verantwortlichen von Maison Meta sind sich dessen bewusst und hoffen, dass die Modewoche und ihre Zukunftspläne einen Teil dieser Skepsis abbauen werden. Abbasi merkt an: „Wie bei vielen Technologie-Elementen kommt das Zögern manchmal daher, dass man nicht weiß, was möglich ist. Ein großer Teil unserer Arbeit besteht darin, den Menschen verstehen zu helfen, wie dies funktioniert, um all die Fehlinformationen aus dem Weg zu räumen, denn die Realität ist anders. Im Vergleich zu anderen Bereichen der Digitalisierung, wie zum Beispiel Web3, wo es anfangs einen großen Hype gab, aber nur sehr wenige Menschen tatsächlich etwas umgesetzt haben, sehen wir, dass die Anwendung von KI viel unmittelbarer ist. Die Ergebnisse haben eine größere Wirkung.“

Maison Meta will auch weiterhin eine führende Rolle bei der Förderung der Entwicklung der Künstlichen Intelligenz spielen. Was die nächsten Schritte angeht, so rechnet Foiret damit, dass diese Technologie zunehmend auch für Videos zur Verfügung stehen wird, während es auch immer mehr zugängliche Arten von Plattformen geben könnte, die KI-Dienste anbieten. Dies ist ein Bereich, in dem Maison Meta selbst tätig werden möchte. Das Unternehmen arbeitet derzeit am Aufbau einer eigenen KI-Plattform, obwohl es noch ein junges, kleines Studio ist. Auch wenn die Informationen über die Plattform noch begrenzt sind, sagte Foiret, dass sie wahrscheinlich für den privaten Gebrauch bestimmt ist und Kund:innenen oder internen Zwecken als eine Quelle angeboten werden soll, die in erster Linie den Einstieg in den Sektor erleichtern soll.

In der Zwischenzeit wird sich das Unternehmen jedoch vor allem auf die AI Fashion Week konzentrieren. Während die Veranstaltung in einem physischen Format stattfindet, können Interessierte auf die App oder die Website zugreifen, um die Beiträge der 30 besten Bewerber:innen des Wettbewerbs einzusehen, die im Rahmen der AIFW ausgestellt werden, und für sie abstimmen. In den kommenden Wochen werden die Finalist:innen über die Website bekannt gegeben und dann ihre Marken im Rahmen des Revolve-Inkubators weiterentwickeln.

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Dieser Artikel erschien ursprünglich auf FashionUnited.uk. Übersetzt und bearbeitet von Simone Preuss.

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