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American Apparel: Dov Charneys Übernahmepläne scheitern vor Gericht

Von Jan Schroder

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Der Poker um den insolventen Jugendmodeanbieter American Apparel Inc. ist entschieden. Am Montag billigte Insolvenzrichter Brandon Shannon den Restrukturierungsplan , den das Management und die aktuellen Gläubiger vorgelegt hatten. Damit sind die Übernahmepläne des Unternehmensgründers Dov Charney gescheitert. Zusammen mit einer Investorengruppe hatte der frühere CEO kürzlich ein Kaufangebot im Gesamtvolumen von 300 Millionen US-Dollar vorgelegt.

Wäre es erfolgreich gewesen, hätte Charney die Möglichkeit bekommen, an die Spitze des Unternehmens zurückzukehren. Er war aufgrund verschiedener Vorwürfe im Sommer 2014 als CEO suspendiert und später offiziell entlassen worden. Seither hatte er sich vor Gericht heftige Auseinandersetzungen mit dem Unternehmen geliefert und mehrfach versucht, mithilfe von Investoren die Kontrolle über die Firma zurückzugewinnen. American Apparel hatte vor wenigen Tagen auch Charneys jüngsten Übernahmeplan zurückgewiesen und sein eigenes Konzept finanziell aufgebessert..

Der Insolvenzrichter billigte das vom Management und den wichtigsten Gläubigern vorgelegten Sanierungskonzept

Das zuständige Insolvenzgericht in Wilmington billigte nun nach einer zweitägigen Anhörung das Konzept des Unternehmens. Charney ist damit aus dem Rennen. Im Rahmen des Plans, der den Tausch von offenen Forderungen im Volumen von etwa 230 Millionen US-Dollar gegen Anteile vorsieht, wird American Apparel nach dem Ende des Insolvenzverfahrens in den Besitz seiner wichtigsten Gläubiger übergehen. Es handelt sich dabei um eine Gruppe von Hedgefonds, die den Plan unterstützt hatten. Nach der Gerichtsentscheidung könnte das Verfahren in Kürze abgeschlossen werden. Aufgrund der neuen Eigentümerstruktur wird das Unternehmen von der Börse genommen. Zahlreiche bisherige Anteilseigner, darunter Charney, werden ihre Ansprüche verlieren.

CEO Paula Schneider nannte das Urteil einen „Meilenstein“ auf dem Weg zur Sanierung der Firma, die seit 2009 rote Zahlen schreibt und seit langem unter sinkender Nachfrage leidet. „Das ist neuer Tag für das Unternehmen und eine gute Nachricht für unsere Kunden, Händler und Mitarbeiter“, so Schneider. Jetzt konzentriere sich das Management darauf, den „Turnaround-Plan“ umzusetzen und Zuwächse in allen Vertriebskanälen zu generieren.

Obwohl die finanziellen Rahmenbedingungen durch die Billigung des Restrukturierungsplans verbessert wurden, wartet viel Arbeit auf sie und ihr Team. Die Erfolgschancen sind umstritten. So hatte das Bieterkonsortium um Dov Charney das Konzept als „nicht plausibel“ bezeichnet.

Foto: American Apparel

American Apparel