Asos steigert Jahresumsatz und Gewinn – CEO Nick Beighton tritt ab
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Der britische Bekleidungshändler Asos Plc hat das Geschäftsjahr 2020/21 mit kräftigen Zuwächsen beim Umsatz und Ergebnis abgeschlossen. Neben seinen aktuellen Zahlen verkündete das Unternehmen am Montag zudem den sofortigen Rücktritt von CEO Nick Beighton, der den E-Commerce-Spezialisten mehr als sechs Jahre lang geleitet hatte. Bis ein Nachfolger gefunden ist, soll nun Chief Financial Officer (CFO) Matt Dunn übergangsweise die Geschäfte führen.
Beighton und der Verwaltungsrat hätten sich darauf verständigt, dass für den CEO „der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um zurückzutreten“, erklärte Asos in einer Mitteilung. Das Unternehmen habe sich in den vergangenen Jahren erfolgreich entwickelt, „aber wir sehen, dass mehr getan werden muss, um das Tempo und die Intensität unserer Geschäftsabläufe zu erhöhen“, betonte Adam Crozier, der scheidende Vorsitzende des Verwaltungsrates. „Entscheidend ist, dass wir mit den richtigen Führungskräfte in die nächste Entwicklungsphase gehen. Die Veränderungen, die wir heute verkünden, zielen darauf ab, die Umsetzung unserer strategischen Pläne sicherzustellen.“
Finanzchef Matt Dunn soll das Tagesgeschäft übergangsweise leiten, Ian Dyson wird neuer Chairman
Die Suche nach einem Nachfolger für Beighton, der insgesamt zwölf Jahre im Konzern tätig war und im August 2015 zum CEO ernannt wurde, hat das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits aufgenommen. Bis zum Abschluss des Findungsprozesses werde CFO Dunn zusätzlich die Rolle des Chief Operating Officers (COO) übernehmen und das Tagesgeschäft leiten, erklärte Asos. Katy Mecklenburgh, derzeit Director of Group Finance, wird währenddessen als Interims-CFO fungieren.
Eine weitere Schlüsselposition konnte das Unternehmen bereits neu besetzen: Ian Dyson, der aktuell als Senior Independent Non-Executive Director im Verwaltungsrat vertreten ist, werde am 29. November die Nachfolge von Crozier als Chairman antreten, erklärte Asos. Zudem leite Dyson die Suche nach dem künftigen CEO. Im August hatte das Unternehmen verkündet, dass Crozier seinen Posten Ende November aufgeben wird, um den Posten des Chairmans beim britischen Telekommunikationsunternehmen BT Group plc zu übernehmen.
Wegen Lieferschwierigkeiten und Brexit-Folgen: Asos erwartet geringere Umsatzzuwächse und Ergebnisrückgang
Neben zahlreichen Personalentscheidungen stellte Asos am Montag auch seine Geschäftszahlen für das Ende August abgeschlossene Geschäftsjahr 2020/21 vor. Demnach erzielte der Bekleidungshändler einen Umsatz in Höhe von 3,91 Milliarden Britischen Pfund (4,61 Milliarden Euro), was eine Steigerung um 20 Prozent (währungsbereinigt +22 Prozent) gegenüber dem Vorjahr bedeutete. Im Schlussquartal lag die Wachstumsrate lediglich bei 15 Prozent, weil Engpässe in der globalen Lieferkette und Covid-19-bedingte Probleme die Geschäfte in Europa und den übrigen Märkten außerhalb Großbritanniens und den USA belasteten.
Den auf die Anteilseigner entfallenden Nettogewinn konnte Asos um 13 Prozent auf 128,4 Millionen Britische Pfund (151,4 Millionen Euro) steigern. Bereinigt um Sondereffekte, etwa die Kosten für die Übernahme der Marke Topshop, wuchs der Gewinn vor Steuern um 36 Prozent auf 193,6 Millionen Britische Pfund.
Die anhaltenden Probleme bei der Zulieferung sowie negative Brexit-Folgen veranlassten das Unternehmen zu zurückhaltenden Jahresprognosen. So rechnet Asos für 2021/22 lediglich mit einem Umsatzwachstum um 10 bis 15 Prozent. Im ersten Halbjahr werde die Steigerungsrate voraussichtlich nur im „mittleren einstelligen Prozentbereich“ liegen, warnte das Unternehmen. Der Zielkorridor für den um Sondereffekte bereinigten Vorsteuergewinn liegt bei 110 bis 140 Millionen Britischen Pfund. Den Rückgang gegenüber dem vergangenen Jahr begründete das Unternehmen unter anderem mit höheren Frachtkosten und der zu erwartenden „Normalisierung“ der Retourenquote, die während der Pandemie außergewöhnlich niedrig gewesen war.